Panoramatour Arlberg

Wer ganz im Westen Tirols auf Pässejagd geht, sollte nicht immer nur die schnellsten Verbindungsstraßen zwischen den genialen Alpenstraßen nutzen, sondern auch mal schauen, was es daneben sonst noch so gibt. Wir haben uns jedenfalls mal genauer umgeschaut und diese tolle Panoramatour mit einigen kleinen und recht unbekannten Bergpisten garniert.
Frank Klose
Frank Klose
Bei dieser Tour geht es - wie fast immer in den Alpen - um die große Pässejagd. Als da wären, der Arlbergpass, der Flexenpass und das phänomenale Hahntennjoch mit seinem hochalpinen Landschaftsbild. Verbunden werden diese Höhenflüge durch das Inn- und das Lechtal, mit ihren Bundesstraßen. Es lässt sich dann auch oft beobachten, dass Zweiradfans aller Herren Länder diese breiten und oft übervollen Pisten nutzen. Dabei nerven LKWs, Wohnanhänger und auch touristische Zeitgenossen, die selbst in den Tälern offensichtlich Angst vor den Bergen haben und daher im Schneckentempo dahin zuckeln. Wer also auf Dieselabgase und Kolonnenverkehr verzichten möchte, sollte die meisten Bundesstraßen der Alpen am besten meiden. Eben so wie wir, die kleinen Sträßchen bevorzugen und dabei ein paar Höhenflüge mehr erleben. Los geht es also in Pfunds.

Heute bleiben wir in Tirol und kratzen Vorarlberg ein wenig an. Zunächst folgen wir also dem Inntal flussabwärts. Allerdings lassen wir die oft viel zu volle Bundesstraße schon am Ortsrand von Pfunds hinter uns und kurven über Birkach und Tösens nach Ried. Ob man nun will oder nicht, für ein paar Kilometer weist dann doch die Inntalbundesstraße den Weg. Aber nur bis auf Höhe Fliess, denn dort wird man bei dieser Tour zum ersten Mal zum echten Bergvagabunden. Ein paar wirklich schön zu fahrende Serpentinen sorgen nämlich dafür, dass wir schnell an Höhe gewinnen und eine wundervolle Aussicht über das Inntal hinweg genießen dürfen - einfach traumhaft! Auf dem weiteren Weg nach Landeck verlieren wir aber wieder an Höhe und schrauben uns durch Serpentinen in die Tiefe. Insgesamt fühlt sich diese Strecke also wie eine Passstraße an. Unsere Augen leuchten, als wir wieder im Inntal ankommen und Landeck ansteuern. Das darf man aber alles nur als Verbindungsstück verstehen, denn es dauert wirklich nur ein paar Minuten, bis der nächste - im wahrsten Sinne des Wortes - Höhenflug beginnt.
Schon mal von Tobadill gehört? Wenn nicht, dann wird es aber Zeit, dass man dort mal hinfährt. Von Landeck aus gesehen ist das nämlich die Alternativstrecke, um zum Arlbergpass zu gelangen. Zunächst kurvt man also wieder weit bergan, erlebt erneut eine traumhafte Aussicht, um dann auf einer kleinen Piste hinunter ins Tal der Trisanna zu fahren. Da darf man auch ungestraft behaupten: „Wer die Bundesstraße von Landeck zum Arlberg unter die Räder nimmt, ist selber Schuld!“ Außerdem kommt der Arlbergpass im Vergleich zum bisher Gefahrenen nicht ganz so gut weg. Er besteht aus einer breiten Piste, die abgesehen von der landschaftlichen Schönheit durch die sie führt, wenig fahrerische Höhepunkte bietet. Anders schaut es da beim Flexenpass aus, dessen Südrampe fast komplett aus Tunneln besteht. Das ist wie Fahren in der Unterwelt. Wenn man dann wieder im Sonnenlicht fährt, begeistert die grandiose Bergwelt des Arlbergs, der ja auch ein Megaskigebiet beherbergt. Aber was kümmert uns der Winter, wenn das Wetter so schön wie heute ist und trockene Straßen für den richtigen Grip sorgen. Etwas befremdlich wirkt nur der bald passierte Ort Zürs, wo im Sommer sozusagen die Bürgersteige hochgeklappt sind. Alle Hotels sind geschlossen, niemand da. Im Sommer ist der bekannte Ort halt eine Geisterstadt.
Traumstrecke bei Tobadill
Traumstrecke bei Tobadill
Also schnell weiter. Über Lech – dort herrscht übrigens reichlich touristischer Betrieb – rollen wir weiter nach Warth. Da wir nun quasi schon „vier“ Pässe – Fliess, Tobadill, Arlbergpass und Flexenpass – bewältigt haben, wird dort kurzerhand ein Boxenstopp fällig. Kurz vor dem Abzweig ins Lechtal hinunterfindet sich der Imbiss „Wälder Mezge“ und der passt. Tische draußen, preiswerte Snacks, also genau der richtige Platz für die Pause, bevor das Hahntennjoch – eine recht schmale Passstraße mit hohem Erlebniswert – auf dem Programm steht. Immerhin stößt man hier bis in hochalpine Regionen vor, erlebt dabei mächtige Geröllrunsen und schwindelerregende Abhänge.
Hahntennjochstraße
Hahntennjochstraße
In Pfafflar stehen zudem die ältesten Häuser Tirols. Sie stammen aus dem 13. Jahrhundert. Die Passhöhe selbst ist immer gut besucht. Liegt vielleicht auch daran, dass man hier österreichunüblich keine Maut berappen muss. Wenn man dann nach Imst hinunterfährt, dann stellt man sicher fest, dass man das Hahntennjoch am besten immer von Westen her anfährt, denn die Ostrampe fühlt sich nicht ganz so sportlich an.
Hahntennjoch
Hahntennjoch
Wie auch immer, wenn man dann das Inntal erreicht, wartet noch eine tolle Strecke zur Pillerhöhe. Diese serpentinenreiche und teilweise nur einspurige Strecke führt bis zu 700 Meter hoch über das Inntal und eröffnet dabei Traumblicke, die vom Engadin bis hin zu den Ötztaler Alpen reichen. Das sollte man noch ein wenig genießen, bevor es wieder bergab nach Pfunds geht, wo diese Traumrunde dann wieder endet. Fazit: Wer in Tirol unterwegs ist, sollte immer mal schauen, ob es zu den meistens langweiligen Bundesstraßen Alternativen gibt. Das setzt dann jeder Pässetour garantiert das sogenannte Sahnehäubchen auf.

Motorradtour Panoramatour Arlberg – Infos

Allgemeine Infos

Schräglagen, sensatio­nel­le Passstraßen, fantastische Aussichten, das er­lebt man auf dieser Tour. Dazu kommen einige Insiderstrecken für den großen Motorradspaß.

Routenverlauf:
Pfunds – Ried im Oberinntal – Fließ – Landeck – Gemeinde Pians – St. Anton am Arlberg – Lech – Holzgau – Elmen – Gemeinde Imst – Wenns – Fließ – Kaunerberg – Ried im Oberinntal – Pfunds
  • So lang ist diese Motorradtour: ca. 220 km
  • Der höchste Punkt der Strecke: 1.891 Meter über NN

Anreise

Pfunds liegt im Inn­tal zwischen Landeck, Re­schen­pass und dem Engadin. Daher ist er von der Inntal­autobahn oder dem Fernpass (ab Landeck in Richtung St. Moritz halten) bestens erreichbar. Der DB Autozug fährt nach Innsbruck.

Beste Reisezeit

Von Juni bis Oktober.

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Im Routenverlauf dieses Tourenvorschlags werden nachfolgende Alpenpässe und Bergstraßen befahren:

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