M&R-PlusMosel & Hunsrück – Kurven mit Suchtpotential

Auf unserer Tour zwischen Mosel, Hunsrück und der nördlichen Pfalz erklimmen wir den höchsten deutschen Berg – zumindest westlich des Rheins.
Mosel & Hunsrück – Kurven mit Suchtpotential Nichts für Blümchenpflücker sind die anspruchsvollen Strecken zwischen Hunsrück und Mosel.
Mosel & Hunsrück – Kurven mit Suchtpotential Blick auf die Moselschleife
6 Bilder
Frank Klose
M&R Archiv

Es müssen nicht immer die Alpen sein

Motorradtour durch Mosel und Hunsrück

Benno und Werner aus Vechta erzählen uns, dass sie eigentlich in die Alpen wollten: „Aber hier gibt es tolle Kurven und für uns Nordlichter ist die Anreise nicht so weit.“ Das dachten wohl auch die übrigen fünfzig Motorradfahrer, die zu unserem Lesertreffen kamen und sich zu Recht auf tolle Touren freuten. Eine davon führt durch das Kurvenparadies des Pfälzer Waldes (siehe auch M&R 04/2009 ab Seite 32), dem wir uns gleich am Freitag widmen mussten. Den Grund hierfür liefert die unsinnige Motorradsperre des Elmsteiner Tales am Wochenende. Kurzum, wer die Pfälzer-Wald-Tour und die hier vorgestellte Hunsrück-Mosel-Tour an aufeinander folgenden Tagen möchte, der sollte schon am Donnerstag in die Pfalz fahren oder den Montag noch dranhängen.
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Das Ergebnis unserer Umfrage:
Weniger als 5.000 km.
21,9 %
Zwischen 5.000 und 10.000 km.
48,2 %
Zwischen 10.000 und 15.000 km.
19,2 %
Zwischen 15.000 und 20.000 km.
7,0 %
Mehr als 20.000 km.
3,7 %
Auf Basis von 2150 Teilnehmern.

Alpines Passgefühl bei Odernheim

Wir starten mit flotter Fahrt nach Kirchheimboladen in Richtung Mosel. Die Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt dann aber genauso deutlich, wie der Faktor Kurvenspaß steigt. Über Oberwiesen und Kriegsfeld schwingen wir begeistert nach Alsenz, wo eine traum­hafte Kurvenpartie hinüber ins Nahetal beginnt. Vor allem die Abfahrt nach Odernheim lässt beinahe alpines Passgefühl aufkommen. Im Tal der Nahe angekommen, findet die Schräglagenpartie ein Ende. Deshalb verlassen wir kurz nach Bad Sobernheim die langweilige Bundesstraße und zirkeln in jenen Teil des Hunsrück hinein, den mancher als Soonwald kennt. Eine gute Entschei­dung. Das etwas holprige Asphaltband haben wir fast für uns allein und es macht riesigen Spaß, durch das mit Felsen gesäumte Tal bergan zu fahren.

Zwischenstopp in Rhaunen

So erreichen wir bestens gelaunt das hübsche Rhaunen. Der Ort erlangte überregionale Bekanntheit, als er zum Drehort für die Filmserie „Heimat” von Edgar Reitz wur­de. Als Filmkulisse könnte auch dienen, was wir etwas später vor das Visier bekommen: das Moseltal. Vom Örtchen Starkenburg aus, das wie ein Adlerhorst auf einem 250 Meter hohen Felsgrat liegt, eröffnet sich eine tolle Aussicht darauf.
Motorradtour durch den Hunsrück

Vom Moselufer zum höchsten deutschen Berg westlich des Rheins

Anschließend kurven wir hinab nach En­kirch. Ab hier bestimmt das Moselufer ein gutes Stück weit den Tourverlauf. Über Traben-Trabach, Wolf und Bernkastel-Kues fahren wir nach Zummet, kurz vor Leiwen. Dort lassen wir die Mosel hinter uns und schwingen durch ein paar Kehren bergan, zurück in den Hunsrück. Erneut schenkt uns das Mittelgebirge eine wundervolle Kurvenstrecke, die Suchtpotenzial birgt. Über Morbach geht es weit hinauf. War es an der Mosel noch kuschelig warm, so schließe ich jetzt die Lüftungsklappen meiner Kombi. Rund 700 Höhenmeter überwinden wir. Fährt man in den Dolomiten vom Fassatal hinauf zum Sella Joch, kommen kaum mehr Höhenmeter zusammen. Der Erbeskopf im Hunsrück darf sich mit 816 m ü. NN als höchster Berg Deutschlands bezeichnen – jedenfalls westlich vom Rhein. Aber Spaß beiseite hinter Bruchweiler geht es wieder bergab nach Fischbach im Tal der Nahe. Hier weist uns die B270 ein Stück weit den Weg.
infotainment

Auf den Spuren der Kelten

Auf Höhe Heinzenhausen biegen wir erneut in die Einsamkeit der nördlichen Pfalz ab und nähern uns über Rockenbach und Marienthal dem Donnersberg. Einst von Kelten besiedelt, sieht man die markante Höhe schon von Weitem. In Steinbach kann der bemerkenswerte Nachbau eines keltischen Dorfes mit Inneneinrichtungen und Werkstätten besichtigt werden. Da wir uns aber recht lange an der Mosel aufgehalten haben, starten wir durch ins Hotel. Dort angekommen, bleibt das Thema des Abends die heutige Tour. „Das alles müssten wir morgen gleich noch mal fahren!“

Motorradtour Mosel & Hunsrück – Infos

Motorradtour Mosel & Hunsrück
Rudi Malis, Frank Klose und etwa 50 Leser von M&R erlebten das Gebiet von Hunsrück und Mosel als absolutes Traumziel für Motorradfahrer.

Allgemeine Infos

Der Ausgangspunkt dieser Tour in Eisenberg liegt zentral für viele erstklassige Motorradtouren. In Reichweite sind dabei nämlich Pfälzer Wald, Nord-Vogesen, Hunsrück, Taunus, Rhein­gau, Odenwald, die Weinstraße, der nördliche Schwarzwald und natürlich auch das Moseltal.

Sehens- und erlebenswertes
Reichlich Sehenswertes hat die Pfalz zu bieten. Herausragend dürfte dabei das nur etwa 20 Kilometer entfernte Speyer mit seinem Kaiserdom und der historischen Altstadt sein. Außerdem sollte man dem Technikmuseum in Speyer unbedingt ei­nen Besuch ab­statten, denn dort finden sich auf insgesamt 150.000 m² Freigelände und 16.000 m² Hallen­fläche klassische Automo­bile, U-Boote, Flugzeuge wie eine Boeing 747 oder eine Antonov AN22 (ist mit vier Triebwerken das größte propellergetriebene Flugzeug der Welt), Lokomotiven, Schiffe, Dampfma­schinen und vieles mehr.

Anreise

Eisenberg als Ausgangspunkt der hier angerissenen Tourenmöglichkeiten liegt etwa 25 Kilometer westlich von Worms, und zwar zwischen der A6 und A63. So kann man Eisenberg aus allen Himmels­richtungen flott per Autobahn erreichen.

Beste Reisezeit

Kann man die Deutsche Weinstraße oft schon ab Anfang März befahren, so beginnt die Saison im Hunsrück je nach Wetter- und Höhenlage ab Anfang April und endet mit dem Oktober.

Verpflegung

Der Pfälzer Saumagen ist ein wahrlich traditionelles Gericht. Der Magen selbst wird übrigens nicht gegessen, sondern dient ähnlich wie bei einer Brat­wurst als Hülle. Auf die Füllung kommt es an und die besteht meist aus einer Mischung von Schweine­fleisch, Bratwurst­brät, Kartoffeln, Eiern, Ka­rotten sowie zahlreichen Gewürzen. Aller­dings muss man auch wissen, dass für den Saumagen angeblich so viele Rezepte existieren, wie es Hausfrauen in der Pfalz gibt. Wer nun aber gar nicht auf diese Pfälzer Spezialität steht, dem werden natürlich auch viele andere Leckereien serviert.

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