M&R-PlusSaar-Hunsrück – im Westen was Neues

Im Westen Deutschlands finden sich natürlich auch ganz wundervolle Motorradtouren! Wir stellen hier einen Turn vor, der zur Saar, in den Hunsrück und an der Mosel entlangführt.
M&R Archiv
M&R Archiv
Viele Fußballfans dürften schon mal von Blaubach gehört ha­ben, denn von hier stammt Miro Klose, der WM-Torschützenkönig. Zu seiner Bodenständigkeit passt, dass er auch immer mal wieder im Hotel Reweschnier auftaucht, wo er einst seine Hochzeit feierte. Aber das nur nebenbei, denn wir sind ja zum Motorradfahren da und genau dem wollen wir uns jetzt widmen. Allerdings hält der wunderschöne Frühling noch eine kleine Überraschung bereit, denn
M&R-Plus
gleich nach dem Frühstück – es ist schon länger hell – können wir wie geplant noch nicht starten. Da es nachts noch recht kalt war, warten wir lieber, bis die Sonne am wolkenlosen Himmel die Überhand gewinnt und alles an Raureif und ähnlichem schmilzt.
Gegen 10.00 Uhr ist es dann endlich so weit, die Temperaturen steigen zügig an, mittags wird wohl die 20°-Marke geknackt. Wie auch immer, wir fahren erst einmal bergan, sozusagen der wärmenden Sonne entgegen und freuen uns bald über ein laues Lüftchen, das den Weg hinters Visier findet. Oft blühen neben der Straße büschelweise Schneeglöckchen und auch andere Frühlingsboten sorgen für ein buntes Bild. „Gut, dass der Winter endlich vorbei ist“, meint Rudi, dem man ansieht, wie sehr er sich über diese Tour freut – Winterdepression ade! So wedeln wir durch das Westpfälzer Bergland stets in Richtung Hunsrück, genießen erst einmal jede Schräglage und merken, dass man das Motorradfahren über den Winter gottlob nicht verlernt hat. Völlig begeistert kompensieren wir den Entzug der letzten Monate und kurven nach Thallichtenberg. Überragt wird der Ort von der Burg Lichtenberg, die 1214 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Der viereckige Turm bietet eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt Kusel im Süden und die preußischen Berge im Norden. Außerdem sind heute auf der Burg ein Restaurant, eine Jugendherberge, das Musikantenland-Museum und das im postmodernen Stil in die Burganlage eingepasste Urweltmuseum Geoskop beheimatet. Klingt sicher alles recht spannend, aber es kann sich garantiert jeder denken, dass wir eine Besichtigung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, denn heute wollen wir am Gasgriff drehen und da kommen die Hunsrückkurven gerade recht. Jeder Richtungswechsel wird genossen, jede Schräglage zelebriert – aber Achtung: Stellenweise liegt noch etwas Splitt vom Winter auf der Piste. Gefahr erkannt – Gefahr gebannt – wir sausen weiter und es werden einige heimelige Orte passiert. Deren Namen sind allerdings Schall und Rauch, denn wir konzentrieren uns mehr auf unser Fahrvergnügen.
Über den Hunsrück geht es zur Saar, wo wir dann doch zu einer Pause gezwungen werden. „Schuld“ ist das wunderhübsche Saarburg, wo sich noch alte Mühlräder mitten in der Stadt drehen. Hier siedelten wohl schon Kelten und später Römer, urkundlich belegt ist die Stadt seit 964. Seinerzeit ließ Graf Siegfried von Luxemburg auf dem Inselberg eine große Höhenburg errichten, die Fe­stung Saarburg. Schifffahrt, Flößerei und Fischerei, aber auch der Weinbau spielten in frühen Zeiten für die Wirtschaft der Stadt die Hauptrolle. Später kamen Gerbereien und Webereien hinzu und bildeten die Grundlage des Wohlstandes von Saarburg.
Wunderschön: Saarburg
Wunderschön: Saarburg
Rudi und ich unterstützen die Stadt durch den Erwerb von zwei Eis samt Cappuccini. Eigentlich kann man das kaum glauben, nachdem der Winter letzte Nacht nochmals seine Krallen ausgefahren hatte. Aber egal, wir sitzen in der Sonne und genießen das - 20° Celsius – mal richtig, bevor die Motoren wieder laufen und wir den Hinweisen über Trassem in Richtung Mettlach folgen. Dabei behalten wir stets die Uhr im Blick, denn im März wird es bekanntlich noch recht früh dunkel und wenn die Sonne sich hinter den Horizont verabschiedet, dürfte auch die Kälte der Nacht bald wieder die Oberhand gewinnen. Aber noch ist es nicht so weit und so steuern wir flott Orscholz an. Unser Ziel ist die Saarschleife, die wir natürlich aus der Vogelperspektive erleben wollen.
Auf dem Weg zur Saarschleife
Auf dem Weg zur Saarschleife
Allerdings müssen wir vor Ort wieder einmal feststellen, dass die Ansprüche von Motorradfahrern hinsicht­lich Parkplätzen an Sehenswürdigkeiten mitunter etwas zu kurz kommen. Spätestens, wenn man Gepäck am Motorrad hat, will man sich von seinem Zweirad erfahrungsgemäß nicht so weit entfernen.
Hinzu kommt, dass Motorradschutzbekleidung leider oft nicht besonders wandertauglich ist. Wir meiden also den perfekt ausgeschilderten Parkplatz Saarschleife und mogeln uns – vom Navi geführt – zu einem weiteren Parkplatz, der sich allerdings keiner Hinweisschildführung erfreut und wohl auch in Vergessenheit geraten soll. Wer allerdings unsere Tourdaten von www.motorradundreisen.de auf sein Navi lädt, kommt in den Genuss einer Streckenführung, die eigentlich Anliegern vorbehalten ist, aber ganz nah an die Saarschleife heranführt.
 Die beeindruckende Saarschleife!
Die beeindruckende Saarschleife!
Unser Anliegen ist übrigens das Fotografieren. Wie auch immer, jedenfalls steht kein Wahrzeichen mehr für das Saarland als die Saarschleife und schon deshalb muss man sie einfach gesehen haben. Vom Aussichtspunkt „Cloef“ aus liegt das kleine Naturwunder dem Betrachter atemberaubend schön zu Füßen. Wir schauen uns das so lange an, bis Rudi mahnt: „Schau bitte mal auf die Uhr!“
Verflixt! Wie schnell geht denn so ein toller Motorradtag vorbei? Also, rauf auf den Sattel und weiter geht’s. Von Orscholz düsen wir über Dreisbach und Merzig in östliche Richtung und nach unserer längeren Pause steht wieder der Fahrspaß im Vordergrund. Ein Zwischenstopp ist für den Rückweg auch nicht mehr geplant, allerdings erspäht Rudi kurz vor Mosberg-Richweiler riesige Betonbrocken in einem Waldstück. So was findet man auch nicht alle Tage, also schauen wir uns die monströsen Dinger mal aus der Nähe an. Es sind Panzersperren, die zu jenem Westwall gehören, der ein 1000-jähriges Reich schützen sollte, welches aber schon nach zwölf Jahren im wahr­sten Sinne des Wortes in Schutt und Asche lag.
Spur einer grausigen Zeit: der Westwall
Spur einer grausigen Zeit: der Westwall
Während ich mir so vorstelle, dass hier vor 70 Jahren scharf geschossen wurde und Menschen im Kugelhagel verbluteten, überzieht eine Gänsehaut meinen Rücken. Rudi stapft zwischen den Betonklötzen hin und her, schaut verdattert und meint: „Niemand braucht Krieg!“ Aber genau den hat Hitler von Anfang an geplant, denn der 630 Kilometer lange Westwall – von Kleve bis zur Schweizer Grenze – wurde schon 1936 geplant. Er bestand letztlich aus 18.000 Bunkern, Stollen sowie zahllosen Gräben und Panzersperren. Klingt sicher alles monumental, allerdings muss man wissen, dass das unter anderem auch von Zwangsarbeitern errichtete Bollwerk den Krieg verzögerte und das Sterben dadurch nur länger andauerte. Es fällt mir zunächst ein wenig schwer, mich wieder auf Motorradfahren zu konzentrieren.
Nach einem langen Tourtag kommen wir im M&R Hotel Reweschnier an
Nach einem langen Tourtag erreichen wir Blaubach
Immerhin hatten wir auch nicht damit gerechnet, auf Spuren des letzten Krieges in Deutschland zu treffen. Dabei ist es fast logisch, denn die französische Grenze ist nicht weit. Immerhin dürfte so aber auch klar sein, dass man ab unserem Ausgangspunkt in Blaubach höchst interessante Touren starten kann. Die nördlichen Vogesen sind dabei ein Thema, das wundervolle Luxemburg ist ebenfalls gut erreichbar, hinzu kommen Hunsrück und Mosel sowie der wundervolle Pfälzer Wald.

Motorradtour Saar-Hunsrück – im Westen was Neues – Infos

Motorradtour Saar-Hunsrück – im Westen was Neues
Ganz weit im Westen Deutschlands finden sich natürlich auch ganz wundervolle Motorradtouren! Wir stellen hier einen höchst abwechslungsreichen Turn vor, der zur Saar, in den Hunsrück und an der Mosel entlang führt.

Allgemeine Infos

Sehenswert
Neben einer wundervollen Landschaft gibt es auf dieser Tour auch einiges zu sehen, wie die Flugausstellung Hermeskeil (www.flugausstellung.de) oder das Dampflok-Museum (www.dmhk.de) im gleichen Ort. Hinzu kommen die wunderschöne Stadt Saarburg oder die einschüchternden Relikte des Westwalls.

Anreise

Blaubach als idealer Ausgangspunkt der hier vorgestellten Tour liegt knapp 40 Kilometer nordwestlich von Kaiserslautern und zwar nahe der A 62. So kann man Blaubach aus allen Himmelsrichtungen flott per Autobahn erreichen.

Beste Reisezeit

Schon ab März kann man dem Pfälzer Bergland samt Umgebung einen Besuch abstatten. Die Saison endet dann Ende Oktober.

GPS-Daten, Karten & Reiseführer passend zur Tour

Produkte


Downloads


Motorradreisen in dieser Region


Hotels

Die folgenden M&R Motorradhotels befinden sich im oder in der näheren Umgebung des Routenverlaufs dieser Motorradtour:

Kontakt & Buchung

Hotels auswählen
Name
Telefon
E-Mail
Anreise
Abreise
Personen
Nachricht an das Hotel