Schlichte Jeans statt abriebfeste Kevlar-Büx (= Hose)? Popeline-Blouson statt Protektorenjacke? Slipper statt Motorrad-Boots? Das kann böse enden, selbst bei niedrigem Stadttempo. Einfach mal einen Rettungsassistenten fragen oder den Arzt des Vertrauens, was passiert, wenn man in Alltagsklamotten über den Asphalt schlittert. Oder ohne vernünftige Handschuhe ... Muss alles nicht sein. Üblen Verletzungen kann man heutzutage trefflich vorbeugen – auch ohne dabei schwere Sicherheitsausstattung zu tragen oder beim sommerlichen Abstecher in die Stadt in Lederkluft zu transpirieren. Speziell Hosen sind mittlerweile eine Macht in puncto Sicherheit. Rokker beispielsweise brachte als erster Hersteller einlagige Jeans auf den Markt, die das CE-Level AAA erfüllen – die höchste Sicherheitskategorie für Motorradbekleidung.
AAA war lange Zeit Ledereinteilern vorbehalten
Lange Zeit erreichten nur Ledereinteiler diese Klasse. Mittlerweile sind Motorradjeans wie die Rokker Revolution II (AAA, 459,-- Euro) dank integrierter Membrane sogar wasserdicht. „Keine Kompromisse bei Schutz und Stil“, lautet das Motto – ganz gleich, ob auf kurzen Fahrten oder langen Touren. Tipp für alle Sparfüchse: Einfach mal im Netz stöbern – Online-Händler wie FC Moto oder große Markenhändler wie Polo bieten oft lohnenswerte Rabatte. Die meisten der hier genannten Preise sind daher als Richtwert zu verstehen. Gleiches gilt für die vorgestellten Helme. Einen Preisvergleich vieler renommierter Händler findet ihr nach einem Klick auf den entsprechenden Produktlink.
Held Creek
Abriebfeste Cargo-Hosen sind schwer angesagt auf dem Motorrad. Die zusätzlichen Taschen auf den Hosenbeinen sind ideal für Kreditkarten, Führerschein oder das Smartphone geeignet. Die meist legere Oberschenkelweite erleichtert längeres Sitzen. Und grundsätzlich haben sie etwas Lässiges, weil sie auch ohne den Bezug zum Bike meist einen schlanken Fuß machen, also gut aussehen. Held tritt in dieser Coolness-Klasse mit dem Modell Creek an. Abrieb- und reißfestes Armalith Stretch Denim, sechs Außentaschen, höhenverstellbare Soft-Protektoren für Knie (Level 1) und Hüfte, zwei Farben (Oliv und Schwarz), gängige Größen. Touring- und Urban-Fahrer sind die Zielgruppe; Frühjahr, Sommer und Herbst die empfohlenen Jahreszeiten. Obacht: Wasserdicht ist die Creek leider nicht.
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125er-Elektroroller – die Alles-Richtig-Macher BMW CE 04, Govecs Schwalbe, Horwin SK3, Kumpan 54i:gnite, Kumpan 54i:mpulse, Niu MQi GT Evo, Niu MQi GT, SEAT Mó 125, SEAT Mó 125 Performance, SuperSoco CPX L3e, Trinity Uranus R 80 & RS 100, Vespa Elettrica 70 km/h, Wayel W3, Zapp i300 Carbon, Horwin Senmenti 0
The Italian Connection Hausbesuch bei Honda mit SH350i, ADV350 & Forza 350
Scooterreifen im Test Michelin City Grip 2
Preis: 3,50 €
Rokker Rokkertech Straight
Motorradjeans von Rokker genießen Kultstatus. Sie halten ewig, bleiben bestens in Form, sind in der Regel cool geschnitten – und in puncto Sicherheit nicht zu toppen. Drei AAA- und diverse AA-Jeans haben die Eidgenossen im Angebot. Der Klassiker schlechthin und regelmäßig Testsieger bei der internationalen Motorrad-Fachpresse ist die Rokkertech Straight. Schenkel und Waden aller Art finden dank des geraden Schnitts darin Platz, dank der zahlreichen Längen (L30/32/34/36) und Weiten sollte eigentlich jeder hereinpassen. Wenn man wirklich mal in die unschöne Lage kommt, zig Meter auf dem Hosenboden über den Asphalt zu schlittern, hast du gute Chancen, dass dir der Rokker-Bestseller im wahrsten Sinne den Ar ... rettet. „Separates the meat from the street“, lautet ein Claim von Rokker. Trennt das Fleisch von der Straße – genau darum geht es.
Eng, enger, Jeggings. Näher am Körper geht nicht mit Protektoren. Die Kombination aus Leggings und Jeans ist die neueste Motorrad-Damenhose von Spidi. Der italienische Spezialist für schnieke Hightech-Motorradbekleidung unterstützt den reinen Damenschnitt mit einem leichten Stretchanteil. Das Polyester-/Baumwoll-Mischgewebe ist schnitt-, reiß- und abriebfest. Per Gürtelschlaufenband kann die Jeggings mit geeigneten Jacken verbunden werden. „Warrior Lite Protektoren“ für die Knie (Level A) sind standardmäßig dabei, Hüftprotektoren können nachgerüstet werden. Farbe: Blau.
Motorradhosen und -jacken müssen körpernah sitzen, dann liegen die Protektoren besser an. Dieser Philosophie folgt Spidi aus Italien. Ganz so eng wie die Moto Jeggings für Damen ist die Herrenhose Charged zwar nicht (dankenswerterweise), aber die Slim-Fit-Pants mit Stretchanteil (4 % Elastan) sind schon ganz schön knackig geschnitten und eher was für Triathleten. Platz für Scheine, Karten, etc. ist dennoch: Zwei Fronttaschen, eine Gesäßtasche und eine verschließbare Tasche auf dem Oberschenkel hat Spidi in das Beinkleid geschneidert. „Warrior Lite Protektoren“ für die Knie (Level A) sind Standard, Hüftprotektoren können auf Wunsch nachgerüstet werden. Die Charged (159,90 Euro) gibt es in Olive und Anthrazit, die Charged Short (159,90 Euro) für Männer mit eher kurzen Beinen sowie die Supercharged (199,90 Euro, inkl. Hüftprotektoren und Superfabric an den Knien) bietet Spidi nur in Anthrazit an.
Preis: Charged 159,90 Euro, Supercharged 199,90 Euro
Gutes muss nicht teuer sein. Dafür steht Modeka. Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Motorradbekleidungsherstellers aus Beckum überzeugt auch bei Protektorenjeans. Für Damen hat Modeka unter anderem die Lunella Mono im „Slim Lady’s Fit“ im Angebot. Einlagig (Monolayer, daher der Name) mit Stretchanteil bringt sie es auf eine veritable AA-Zertifizierung. Flache SAS-TEC-Protektoren für die Knie (Stufe 2) und die Hüfte (Level 1) gibt es dazu. Materialmix: 61 % Baumwolle, 30 % Nylon, 7 % Polyester, 2 % Elasthan.
Keine Lust auf Blau oder Schwarz? Dann könnte die Motorradjeans Davis TF dein Ding sein. Die ist nämlich „Dark Camel“, so eine Art Worker-Beige, und bringt folglich Farbe aufs Bike. Quadratische Taschen, Knieaufnäher, aufgenähte Taschen am Bund – die stilbewussten Schweden von Revit haben sich originelle Details einfallen lassen für ihre Motorrad-Arbeiterhose. Die herausnehmbaren Protektoren (Level 1) sind am Knie per Klett höhenverstellbar und schön dünn (auch an der Hüfte). Dank ihrer biegsamen Konstruktion sitzen die extrem flexiblen „Seesmart“-Protektoren dicht am Körper und folgen der Anatomie des Fahrers. Beim Fahren und von außen sind sie kaum wahrnehmbar, gleichwohl bieten sie guten Schutz, versichert Revit. Marken wie Dainese oder Rokker verfolgen die gleiche Protektoren-Philosophie. Dreifach-Sicherheitsnähte, Cordura-Stretch-Twill und Reflexmaterial am Saumaufschlag sorgen für zusätzliche Sicherheit. Maschinenwaschbar bei 30 Grad ist sie auch noch. Klingt perfekt.
Auch die Briten können es: Die Motorradjeans RST X Kevlar hat sich ein Triple-A-Zertifikat verdient. Der zweilagige Haudegen der „RST Pro Series“ ist recht dick, trägt sich aber schön weich und empfiehlt sich für kühlere Tage, die es in Großbritannien ja durchaus gehäuft geben soll. Hüfte und Knie schützen Level-2-Protektoren (am Knie höhenverstellbar). Für bestmögliche Abriebwerte und Reißfestigkeit sorgen Cordura Denim mit DuPont-Kevlar-Beimengung und Dreifach-Sicherheitsnähte. Oberhalb der Knie und am Steiß haben die RST-Recken breite Stretchzonen platziert. Die bügeln das Fehlen von Elasthan aus und vermeiden Spannungen beim Sitzen. Vier Taschen, zwei Farben (Blau oder Schwarz), doppelte Gürtelschlaufen vorn, hochgezogener Saum am Rücken. Passt. Auch preislich.
Schnäppchenzeit bei Dainese: Die „Casual Slim Tex Pants“ in Oliv und Blau schmeißen die Italiener grad mit 30 bis 50 Prozent Nachlass auf den Markt. Damit kosten sie jetzt rund 160,-- bis 115,-- Euro – ein echter Schnapper für den gut sitzenden Klassiker. Die voll alltagstaugliche 5-Pocket-Motorradhose aus weichem und schützendem Armalith-Gewebe kommt mit extrem elastischen und luftigen „Pro Shape 2.0“-Protektoren an Knien und Hüfte. Das einlagige Armalith-Gewebe ist hitze-, abrieb- und reißfest und unempfindlich gegen Schmutz. Elasthan (1 %) macht es dehnbar. Angenehm schmaler Schnitt, lässige Stoffanmutung. Wer es weiter mag, vor allem an den Oberschenkeln, greift zur „Regular“-Variante oder nimmt gleich die neue Combat Tex Pants mit großen Taschen auf den Oberschenkeln. Die ist im Prinzip aus dem gleichen Hightech-Stoff und erreicht CE-Level AAA (UVP: 369,95 Euro).
Diese Motorrad-Leggings fallen definitiv auf! Rusty Stitches Claudia V2 heißen die Beinkleider, die zu 100 Prozent mit abriebfestem Aramid gefüttert sind. Das Außenmaterial besteht aus Baumwolle (60 %) und Polyester (40 %). Stretchmaterial verspricht eine hohe Bewegungsfreiheit trotz enger Passform. Die Knieprotektoren (Level 2) sind in der Höhe verstellbar und von außen herausnehmbar. Zwei Front- und zwei Gesäßtaschen, hoher Taillenbund und Gürtelschlaufen, wobei da nur ein ziemlich schmaler Gürtel durchpasst. Schwarz uni oder Schwarz mit Pink stehen als Farbalternativen zur Wahl.
Und es hat Bumm gemacht! Würde vermutlich Klaus Lage intonieren, wenn vor ihm der Träger einer Mo’cycle Airbag-Jeans aufditscht. Die lange angekündigte erste Jeans mit Luftsack ist mit einem ziemlichen Knalleffekt in den Markt gestartet. Crowdfunding-Kampagne um über 1.000 Prozent übertroffen, „Traffic Safety Innovation Award“ in Frankreich abgeräumt, Interviews und Kurzbeiträge in US-TV-Blockbustern wie der „Drew Barrymore Show“ und Jimmy Fallons „Late Night Show“, mehr als 200 Millionen Social-Media-Views – nicht schlecht für eine Hose, die – mit Verlaub – rein optisch doch eher aus dem Rahmen fällt, vor allem als wasserdichte Variante in glänzendem Schwarz (CE-Level AA, 699,— Euro). Die Oberschenkel sind extrem weit geschnitten, damit sich darin der Airbag aufblasen kann. Per Reißleine ist der Zündmechanismus mit dem Motorrad verbunden. Fliegt der Fahrer bei einem Sturz vom Bike, bläst sich in Millisekunden mit vernehmlichem Knall der schützende Luftsack um seinen Oberschenkel, die Hüfte und Teile des Gesäßes auf. Für die Knie gibt es klassische Protektoren. Hat der Airbag ausgelöst, wird einfach die kleine Gaskartusche getauscht (zwei sind im Preis inbegriffen), dann ist die Hose wieder ready für die nächste Fahrt. Zum Waschen (30 Grad in der Maschine) kann das Airbag-Inlay von Helite easy per Reißverschluss herausgelöst werden. Das schwedische Start-up von Moses Shahrivar hat Großes vor: Die Airbag-Jeans gibt es für Männer und Frauen in gängigen Größen und Längen; am Bund und am Hintern sitzt sie sehr gut, die Kartusche fällt beim Gehen und Sitzen auf dem Bike nicht weiter auf beziehungsweise „ins Gewicht“. Ergänzend haben die Schweden auch eine Airbag-Weste im Angebot. Armalith-Gewebe macht die Hosen atmungsaktiv, abrieb- und reißfest, das Futter ist angenehm weich. Die blaue Jeans (CE-Level A) fällt weniger auf als die imprägnierte schwarze Version, allerdings ist sie als Motorrad-Karottenjeans nicht wasserdicht – wobei der Airbagsack die Oberschenkel relativ lange trocken halten dürfte.
Preis: Blau 599,-- Euro, Schwarz (wasserdicht) 699,-- Euro
Zur Abwechslung mal Bordeaux? Die Ixon Vicky ist aus atmungsaktivem Cordura-Stretch-Denim (69 % Baumwolle, 30 % Polyamid, 1 % Elasthan). Knieschutz mit einstellbarer Positionierung, elastisch an den Unterschenkeln, skinny Passform. Den klassischen 5-Pocket-Style würzt Icon mit einer gerafften Partie am Oberschenkel.