Kommt jetzt der digitale Co-Pilot für Motorradfahrer?

Eine Yamaha-Studie untersucht, wie sich das Fahrverhalten von Motorradfahrern durch eine App beeinflussen lässt. Nun gibt es erste Erkenntnisse.
14.02.2025
| Lesezeit ca. 2 Min.
(aum)
KI

Das eigene Fahrkönnen steht bei Motorradfahrern hoch im Kurs, wird aber auch gerne einmal überschätzt. Gerade auf dem Zweirad ist die realistische Selbsteinschätzung aber ein wichtiger Sicherheitsfaktor. Es gibt also gute Gründe, das eigene Fahrvermögen immer wieder zu kontrollieren und zu verbessern. Ein Mittel könnten Smartphone-Apps sein, die gewissermaßen als digitaler Mentor dienen und mit Rückmeldungen, Anreizen und Tipps den Fahrstil positiv beeinflussen.

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Digitale Fahrassistenten: Verbessern Apps das Motorradfahren?

Ob ein solcher digitaler Assistent in der Praxis funktioniert, hat Yamaha gerade in einer Studie untersucht, auf die das in Essen beheimatete Institut für Zweiradsicherheit aufmerksam macht. Männer

und Frauen verschiedener Altersgruppen mit unterschiedlicher Fahrpraxis haben innerhalb von zwei Monaten regelmäßig ein festgesetztes Mindestmaß an Strecke auf dem Motorrad zurückgelegt und dabei eine App genutzt. Die Anwendung sammelte die Fahrdaten und analysierte das individuelle Fahrverhalten, um im nächsten Schritt aktiv darauf Einfluss zu nehmen. Dies geschah durch Rückmeldungen zu gefährlichen Situationen, aber auch zu gelungenen Fahrmanövern, sowie durch das Setzen von Anreizen, sich zu verbessern (Punkte-Skala) und das Anzeigen von Tipps für sichereres Fahren.

App-Nutzung verändert Fahrweise

Wie die Auswertung ergab, ließ sich ein insgesamt leicht verbessertes und teils weniger riskantes Fahrverhalten nachweisen. Am stärksten messbar war dies laut Studienautor Taro Onoue im Rückgang der Zahl an erlebten gefährlichen Verkehrssituationen. Zudem gaben 60 Prozent der Teilnehmer in der Nachbefragung an, dass sie durch die App-Nutzung eine Veränderung des eigenen Fahrverhaltens wahrgenommen hätten.

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Kommentare (6)
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25.04.2025 21:25


Die Komplexität im Verkehr nimmt stetig zu. Die Entwicklungen von Assistenz-Systemen werden letztlich auch mithelfen, Automatismen bei den Fahrzeuglenkern anzutrainieren. Weiterführend wird sicherlich angestrebt, den Individualverkehr zu automatisieren. Wohl auch unter dem Aspekt der Sicherheit und Unfallvermeidung. Zweiräder, gerade in Deutschland tragen den Nymbus des Freizeitgedankens. Teil dieses Freizeitgedankens ist das selbstbestimmte Fahren. Je nachdem, wie das sichere Fahrverhalten des Zweirades von der einzelnen Person interpretiert wird, können unterstützende Fahrassistenz-Systeme ihre Akzeptanz finden, oder eben auch nicht. Ein Beispiel, Streckensperrungen für Motorradfahrer: Assistenz-Systeme könnten hier mithelfen, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht überschritten wird. Ist dies aber überhaupt so gewollt? Einerseits von denen, die diese Streckensperrungen wollen und andererseits von denen, die diese nicht wollen?
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25.04.2025 21:18


Ich bin auch der Meinung, dass eine App nicht ausschlaggebend ist wie mein Fahrverhalten so beinflusst wird, dass ich künftig beim Fahren weniger Fehler mache. Ich lerne einerseits bei meinen eigenen Fahrten, von den Erfahrungen anderer Biker, beim Fahrsicherheitstraining, das ich gemacht habe und von meinem umsichtigen Fahren im Straßenverkehr, egal auf welchem Untergrund und im vorausschauenden Fahren, während ich auch die anderen Verkehrsteilnehmer beobachte, die mir gefährlich werden könnten. Ich fahre nicht "blind" durch die Gegend. Das hat mich schon vor mancher gefährlichen Situation bewahrt.
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25.04.2025 18:08


Wenn eine App erkennt, dass eine gefährliche Situation beim Motorradfahren entstanden ist und sogar weiß, wie man sie künftig vermeiden kann – warum sollte man sie dann nicht nutzen? Gefährliche Situationen können immer auftreten, ganz egal wie erfahren man ist. Eine App kann helfen, das eigene Fahrverhalten zu analysieren und zu verbessern.
Allerdings gibt es auch Situationen, in denen die beste App nichts nützt – zum Beispiel, wenn dir ein Pkw die Vorfahrt nimmt. In solchen Momenten zählen deine Aufmerksamkeit, Reaktion und Erfahrung. Technik kann unterstützen, aber sie ersetzt nicht den gesunden Menschenverstand und ein wachsames Auge im Straßenverkehr.

Meine Meinung
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25.04.2025 20:26


Sorry, aber wenn ich einen Fahrfehler mache, dann lerne ich daraus und fahre in Perspektive entsprechend anders. Ich fahre jetzt seit 1977 auf zwei Rädern durch die Welt, habe mich das ein oder andere Mal auf die Nase gelegt, aber jedesmal aus einem anderen Grund ;-)   Dann habe ich bei solchen Apps auch immer die Schlechtigkeit anderer im Auge: wer sagt mir denn, dass meine Fahrweise nicht an meine Versicherung durchgesteckt wird und dann dunkle Wolken über meinem Moped aufziehen. Das endet dann in einem automatischen Schräglagenbegrenzer, einer tageszeitenabhängige Gasannahme und anderen Schikanen. Die Spirale der Sanktionen dreht sich doch für uns Zweiradfahrer immer schneller.
Ein Fremder ist ein Freund, den Du nur noch nicht kennen gelernt hast.
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25.04.2025 12:34


Ich halte von dem immer größeren Einfluss von Technik auf alle Bereiche des Lebens nicht viel. Die beste Auswertung beim fahren erfolgt noch immer durch Hirn und einem guten Gefühl. Noch dazu wenn man selbst keine Wahrnehmung für gefährliches verhalten und fahren hat, sollte man auch nicht auf'n Bock steigen.
Ich wünsch dir immer ne Hand breit Asphalt unterm Gummi.
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25.04.2025 12:42


Sehe ich genauso und bin absolut kein Freund davon, mein Leben auf allen Ebenen durch irgendwelche Pseudoapps verbessern lassen zu wollen. Du hast ein smart Home, ein smartes Auto, eine smarte Garage und bist selbst der letzte Lappen und nicht mehr lebensfähig ohne alle 2 Minute in Deinen Ackerschnacker zu schauen, um nachzusehen was Dein Nachbar gerade auf seinem Teller hat und was Donald sich im fernen Amerika gerade wieder für einen MIst ausdenkt.
Ein Fremder ist ein Freund, den Du nur noch nicht kennen gelernt hast.
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25.04.2025 12:45


Und durch KI wird das selbstständige denken und geistige arbeitet auch immer untergeordneter. Siehe diverse Werbungen, wo man zum Beispiel dem Handy einen Ausflug mit dem Hund ins Grüne planen lassen muss. Vieles an Technik ist nur noch ein Armutszeugnis
Ich wünsch dir immer ne Hand breit Asphalt unterm Gummi.