Obwohl die Statistik nach der ersten Jahreshälfte mit 114.867 neu zugelassenen Zweirädern noch einen Zuwachs von 3,6 % gegenüber 2020 aufwies, setzte sich der vielversprechende Trend im zweiten Halbjahr nicht fort. Ein desaströser Juli riss die Absatzkurve in den Keller. 23.630 neu zugelassene Zweiräder entsprachen einem Minus von 21 % gegenüber 2020. Bis zum Jahresende blieben die Zahlen in der zweiten Jahreshälfte konstant hinter dem Vorjahr zurück. Am Ende entsprechen 197.540 Neuzulassungen im Jahr 2021 einem Minus von knapp 10 % gegenüber 2020.
Marktanteile der Kraftradhersteller
Beim Blick auf die einzelnen Kraftradhersteller erreichen BMW und Triumph exakt die Vorjahreszahlen. Die Verluste gingen zu Lasten anderer, sodass dennoch beide Marken an Marktanteilen hinzugewinnen konnten. 2021 lieferte BMW 23 % aller neu zugelassenen Krafträder aus. Etwas über 5 % sind Triumph zuzuordnen.
Gewinner 2021
Zu den Gewinnern zählen außer Ducati (+ 11 %) mit ebenfalls 5 % Marktanteil vor allen Herstellern mit Anteilen von weniger als 3 Prozent am Gesamtmarkt, wie Aprilia (+ 85 % Neuzulassungen), Benelli (+ 42 % Neuzulassungen), und Moto Guzzi (+ 5 % Neuzulassungen).
Absatzrückgang der Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahr
Einbußen gegenüber 2020 mussten unter anderem folgende Hersteller hinnehmen: Suzuki (- 53 %), Yamaha (- 32 %), Harley-Davidson (- 29 %), MV Agusta (- 22 %), Kawasaki (- 18 %), KTM (- 17 %), Husqvarna (- 16 %), Zero (- 15 %), Indian (- 12 %), Honda (- 6 %) und Royal Enfield (- 3 %). Dennoch ist Honda mit 12,4 % Marktanteil der zweitstärkste Hersteller auf dem deutschen Markt der Krafträder, gefolgt von KTM (11,7 %), Kawasaki (10,5 %), Yamaha (7,5 %) und Harley-Davidson (6,8 %).
Top 50 der Krafträder
Obwohl Kawasaki und Yamaha schwächeln, konnten beide jeweils zwei Modelle in den Top 10 platzieren. Kawasaki belegt mit den Naked Bikes Z900 und Z650 Rang zwei und drei direkt hinter der BMW R 1250 GS, die auch 2021 die Zulassungsstatistik anführt. Trotz großer Lieferprobleme kann Yamaha die beliebte MT-07 erneut auf Rang vier platzieren. Ihr Enduro-Ableger Ténéré 700 folgt nur knapp dahinter auf Rang sieben. Honda stellt mit der Africa Twin den ärgsten Konkurrenten der GS auf die Räder. 2.349 Neuzulassungen bedeuten Rang fünf für die CRF1100L. Ungebrochen ist zudem die Liebe der Deutschen zur CMX500 Rebel, die sich auf Rang sieben erneut in den Top 10 platziert. Die Symbiose aus beiden, die 1100er-Rebel mit Africa-Twin-Motor, schafft es hingegen nicht einmal unter die Top 50.
Top 10 der Leichtkrafträder
Die attraktivsten 125er hatte 2021 Yamaha im Programm. 19.630 Leichtkrafträder wurden insgesamt neu zugelassen, 4.602 davon waren Yamahas. Platz eins belegt die MT-125. Zweitstärkste Kraft ist Honda mit 3.635 Einheiten, die sich aus CB125R und CB125F zusammensetzen. Alle übrigen Hersteller platzierten jeweils nur eine 125er in den Top 10. Mit 2.986 Neuzulassungen schiebt sich die KTM 125 Duke auf Platz zwei zwischen die Naked Bikes von Yamaha und Honda.
Top 10 der 125er-Roller
Die Leichtkraftroller mit 125 Kubik dominiert traditionell der Piaggio-Konzern, der die Hälfte aller Top-10-Modelle herstellt. 2021 ist Honda, mit ebenfalls vier Modellen in den Top 10, der stärkste Konkurrent. Alle Modelle aufsummiert, verkauft Honda dennoch weniger Leichtkraftroller als Piaggio von ihrer erstplatzierten 125er-Vespa an den Mann bringt. Zugpferd der Japaner ist der SH 125. Wie schon im Fall der CB650R taucht er zweimal in der Tabelle auf, da er mit unterschiedlichen Schlüsselnummern ausgeliefert wird und die Statistik die baugleichen Modelle deshalb separat führt. In der IVM-Statistik belegt er die Plätze sechs (1.389 Fahrzeuge) und neun (702 Fahrzeuge). Summiert man die Zulassungszahlen, bleibt deshalb nur eine Top 9. Zugleich entpuppt sich der SH125 als Hondas beliebtester Leichtkraftroller noch vor dem Forza 125. Yamaha hat ähnlich viele Modelle für dieses Segment im Programm. Mit dem NMAX schafft es zumindest eins von ihnen, die Zweisamkeit von Honda und Piaggio zu stören.