Neue Regelungen für Motorradfahrer für 2021

Neue Gesetze und Regelungen, unter anderem für Verkehrsregeln, Motorradzulassung und Führerscheinprüfung stehen bevor. Worauf Ihr jetzt achten solltet!
21.12.2020
| Lesezeit ca. 4 Min.

Alle Jahre wieder treten mit dem Jahreswechsel auch mehr oder weniger wichtige neue Gesetze und Regelungen in Kraft. Strengere Abgasnormen sorgen für Termindruck bei Neuzulassungen. Neue Steuern sorgen für höhere Preise. Die Änderungen zusammengefasst:

Gesetz für mehr Klimaschutz - Benzin- und Dieselpreise steigen

Das so genannte Gesetz für mehr Klimaschutz sorgt für höhere Spritpreise. Die neue Abgabe schlägt mit rund sieben Cent bei Benzin zu buche. Diesel wird gar rund acht Cent teurer. Mit Ende der Mehrwersteuerreduzierung dürfte der Liter insgesamt 10-11 Cent teurer werden. Allerdings hat der Ölpreis den Politikern einen mächtigen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass Benzin und Diesel zu Beginn des Jahres 2021 deutlich günstiger bleiben dürften als es noch in diesem Jahr der Fall war. Super E10 lag am ersten Tag des Jahres bei rund 1,44 Euro.

Nachwuchsregisseure und Schaulustige müssen mit hohen Strafen rechnen

Eine absolute Unart sind die so genannten Gaffer. Wer Rettungskräfte behindert muss mit einer saftigen Strafe rechnen. Passiert ein Unfall, so halten häufig zahlreiche Menschen an, um zu gaffen, leisten jedoch gar keine Hilfe und stehen eigentlich nur im Weg. Dieses Verhalten kann eine empfindliche Geldstrafe einbringen oder gar zu einem Jahr Gefängnisstrafe führen. Besonders dreist sind diejenigen, die sofort das Handy zücken und das Leid anderer verewigen wollen. Dieses Verhalten wird ab 01.01.2021 noch schärfer sanktioniert. Wer Fotos oder Filme von Verletzten oder Verunglückten anfertigt, unabhängig von deren Verbreitung, wird mit einer zweijährigen Haftstrafe oder einer saftigen Geldstrafe rechnen müssen.

Euro-5 kommt - jetzt noch schnell Euro 4 Bikes zulassen

Mit Stichtag 01.01.2021 müssen Motorräder die Abgasnorm Euro 5 erfüllen. Euro-4-Fahrzeuge können bis dahin aber auch während Corona problemlos zugelassen werden. Zulassungsstellen sind auch jetzt regulär geöffnet. Nach Ablauf der Frist ist eine Ausnahmegenehmigung erforderlich, denn auch Euro-4-Modelle dürfen 2021 noch in begrenzter Menge zugelassen werden. Zahlreiche Motorradhändler werden sich, wie auch bereits bei Euro-4-Einführung mit Tageszulassung behelfen können. Der einfachste Weg ist eine Zulassung noch in diesem Jahr. Auf Anfrage beim örtlichen Straßenverkehrsamt teilte man uns mit, dass eine Terminvergabe auch zwischen den Jahren noch problemlos möglich sei. Auch könne man auf gut Glück zu den Öffnungszeiten vorbeikommen, müsse aber damit rechnen, draußen zu warten.

StVO-Komödie mit finalem Akt?

Der Aufführung zur neuen Straßenverkehrsordnung und deren Bußgeldkatalog dürfte in 2021 der letzte Akt folgen. Wegen eines Formfehlers war der neue, massiv strengere Bußgeldkatalog in 2020 unwirksam. Zwar ist man in Berlin einem Kompromiss noch nicht näher gekommen, aber bis zur Wahl im September ist auch noch etwas Zeit. Bis dahin gilt weiter der alte Bußgeldkatalog. Mit etwas Glück bleibt es auch dabei.

Pendlerpauschale steigt ab Kilometer 21

Mit Erhöhung des Benzinpreises wird auch die Pendlerpauschale für lange Strecken angepasst. Sie beträgt nun 35 Cent ab dem 21. Kilometer. Bis zu 20 Kilometer dürfen unverändert 30 Cent berechnet werden.

A2-Führerscheinprüfung mit 250 ccm

Bis November diesen Jahres musste die A2-Führerscheinprüfung auf einem Motorrad mit mindestens 395 ccm und 27 PS durchgeführt werden. Schon jetzt und natürlich auch im Jahr 2021 entfällt diese Regelung. Nun genügen dem Gesetzgeber auch Motorräder mit 250 ccm Hubraum oder mehr.

Praktische Motorradführerscheinprüfung 2021 wird teurer

Unterschiedlich stark wurde die neue OPFEP ("Optimierte Praktische Fahrerlaubnisprüfung") mitunter kritisiert. Im Prinzip ändert sich für den Fahrlehrling allerdings wenig, regelt diese primär den Beurteilungsspielraum des Prüfers und macht Ergebnisse deutlich transparenter und nachvollziehbarer. Das Verhalten des Prüflings soll nun anhand einer standardisierten Fahrprüfung bewertet werden. Dies umfasst auch ein elektronisches Prüfungsprotokoll. Führende Verkehrssicherheitsinstitute waren an der Optimierung beteiligt. Ziel ist es, das Risiko für Fahranfänger zu minimieren. Eine Preiserhöhung ist hier auch im Spiel und gilt für alle Klassen. Mehrwertsteuerbereinigt wird die Fahrprüfung insgesamt rund 25 Euro teurer, dauert aber auch 10 Minuten länger.
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