Nach 20 Jahren Pause gastierte die Motocross Weltmeisterschaft wieder in Argentinien. In Patagonien, unweit der Grenze zu Chile, trafen sich die besten Motocross-Piloten der Welt auf der neu gebauten Strecke in Villa La Angostura vor 30.000 Zuschauern zur dritten Runde der Weltmeisterschaft.
Clément Desalle (Rockstar Energy Suzuki World MXGP) war mit der roten Startnummerntafel des WM-Führenden angereist und untermauerte schon im Training am Samstag mit der schnellsten Rundenzeit seine Ambitionen. Der Belgier lieferte im ersten Lauf ein perfektes Rennen ab und brachte einen ungefährdeten Sieg nach Hause. Auch im zweiten Durchgang übernahm Desalle sofort die Führung, musste sich jedoch im Ziel mit dem dritten Platz zufriedengeben.
„Max Nagl war im zweiten Durchgang wirklich schnell“, räumte Desalle ein. „Es ist etwas ärgerlich, dass ich den Grand Prix nicht gewonnen habe, aber punktgleich mit Nagl auf Rang 2 der Tageswertung zu landen, ist sicher kein schlechtes Ergebnis!“ Damit konnte der 25-Jährige seine WM-Führung erfolgreich verteidigen und wird mit 10 Punkten Vorsprung zum vierten Grand Prix nach Italien reisen.
Desalles Teamkollege Kevin Strijbos konnte nicht in Südamerika starten. Der Belgier musste sich in der Woche vor dem Rennen einer Operation an seinem rechten Handgelenk unterziehen und hofft beim ersten GP in Europa in drei Wochen wieder am Start zu sein.
Für Jeremy Seewer vom Rockstar Energy Suzuki Europe Team sollte der Grand Prix in Argentinien ein ganz besonderes Rennen werden. Der Schweizer schaffte in Villa La Angostura nämlich zum ersten Mal in seiner Karriere den Sprung auf ein WM-Siegertreppchen. In seiner ersten Saison als Motocross-Profi genügten dem 20-Jährigen zwei fünfte Plätze, um Tagesrang 3 nach Hause zu bringen und somit die letzte Stufe auf dem Siegertreppchen zu besetzen.
Glenn Coldenhoff, der ebenfalls für das Rockstar Energy Suzuki Europe Team fährt, allerdings in der MotoGP Klasse startet, zeigte sich in Südamerika ebenfalls in guter Form. Der Niederländer landete auf den Rängen 14 und 8 zweimal in den Punkten und zeigte sich zumindest mit dem zweiten Lauf zufrieden. „Ich bin gut gestartet und nicht schlecht gefahren“, freute sich Coldenhoff. „Die Strecke wurde immer schwieriger und das Tempo ging ein wenig nach unten, das kam mir entgegen. Platz 8 ist kein schlechtes Ergebnis, darauf lässt sich aufbauen.
Das nächste Rennen zur Motocross-Weltmeisterschaft findet am 19. April in Arco/Italien statt.