KTM „Academy of Speed“ – Einmal Rennfahrer sein

Instruktoren und Organisation aus der MotoGP, freie Fahrt und viel individuelles Coaching bietet KTM bei Rennstreckentrainings der neuen „Academy of Speed“ an.
KTM „Academy of Speed“ – Einmal Rennfahrer sein
KTM „Academy of Speed“ – Einmal Rennfahrer sein Durch ein engmaschiges Coaching vor und nach jeder Session sollen die Teilnehmer individuell und ohne Druck geschult und an den Fähigkeiten gearbeitet werden
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29.06.2024
| Lesezeit ca. 5 Min.
Es ist Sonntagnachmittag und der Tag auf der Couch neigt sich dem Höhepunkt vieler Motorradfahrer entgegen, dem Rennen der MotoGP, und immer wieder kommt die unausgesprochene Frage auf: „Wie würde ich mich wohl auf der Rennstrecke schlagen? Könnte ich mich überwinden, das Knie auf den Asphalt zu bekommen? Mich auf der Zielgeraden einfach zu ducken, den Gasgriff bis zum Anschlag zu ziehen und erst im letzten Moment den Kopf auszustrecken und den Anker für die Schikane zu werfen?“ Die KTM „Academy of Speed“ soll diese Fragen zukünftig Alltags-KTM-Fahrern beantworten können.

Ehemaliger MotoGP-Teamchef Mike Leitner ist der Organisator

KTM hat das Rennstreckenprogramm Ende letzten Jahres angekündigt und nun auf dem Salzburgring zum ersten Mal durchgeführt. Mit dabei waren mehr als 50 passionierte KTM-Fahrer und Motorrad & Reisen. Ins Leben gerufen und hauptverantwortlich organisiert wird die neue KTM-Veranstaltung von Mike Leitner. Der Österreicher war bis Ende 2021 Teamchef des MotoGP-Teams von KTM und wird von einer ganzen Reihe hochkarätiger Instruktoren und aktueller Rennfahrer unterstützt.
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Jedes fahrerische Level ist willkommen

Die grundsätzliche Idee von KTM ist es, Fahrern, egal auf welchem Level sie bereits sind, ein maßgeschneidertes und individuelles Rennstreckentraining zu ermöglichen, bei dem auf die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Ziele jedes Fahrers eingegangen werden kann. Schon bei der Buchung stehen Tickets für unterschiedliche Programme zur Verfügung. Menschen ohne jede Rennstreckenerfahrung sollen mit dem Rookie-Ticket die Möglichkeit bekommen, sich stressfrei, angstfrei und von der Pike auf an die Abläufe und das Fahren auf einer Rennstrecke gewöhnen zu können. Dazu gehören, bevor es überhaupt auf die Strecke geht, einige theoretische Lektionen wie Flaggenkunde, Einweisung in die Abläufe und Zeichen auf einer Rennstrecke. Aber auch die Fahrt durch einen Trainingsparcours und mit einem Schräglagensimulator werden angeboten und sind Teil des Rookie-Programms. Wer bereits erste Erfahrungen auf der Rennstrecke gesammelt hat oder sich sicher und schnell genug fühlt, kann das „Ambitious Amateur“-Ticket lösen. Hier wird vor allem an der Technik, Bremspunkten, Bewegung auf und mit dem Bike sowie der Verbesserung der Rundenzeit gearbeitet. Menschen, die das „Pro Rider“-Ticket gebucht haben, kommen zusätzlich in den Genuss einer belüfteten und individuell beschrifteten Helmbox, eines eigenen Platzes in der Box sowie eines Abendessens samt VIP-Gästen und Showprogramm.

Der Tag auf der Rennstrecke

Allen drei Varianten gemein ist, dass die Instruktoren engmaschig und individuell auf die Fahrer eingehen und das Erreichen vorher besprochener Ziele, etwa die Wahl der richtigen Linie, das Treffen des Bremspunktes oder eine bessere Blickführung, kontrollieren und Hilfestellungen geben. Erste Maßnahme war in meinem Fall das Hinterherfahren und Imitieren der Linienwahl des Instruktors – leichter gesagt als getan, wenn der Instruktor Lukas Höllbacher, Vizeweltmeister der Supermoto-Saison 2023, ist. Nach zwei Runden werden die Rollen getauscht und ich bin es, der vorausfährt und versucht, die richtige Linie zu wählen, den perfekten Bremspunkt und den richtigen „Flow“ zu finden. Das Streckenprofil des Salzburgrings kommt einem dabei gnädigerweise entgegen. Zwei sehr lange Geraden und die äußerst schnelle Fahrerlagerkurve sind verhältnismäßig einfach zu bewältigen. Und sobald man verstanden hat, wie die Bridgestone-Schikane am Ende der Start-/Zielgeraden und vor allem das Reiner-S zu nehmen sind, stellt sich schnell eine gewisse fahrerische Sicherheit und Vertrautheit ein, auf deren Grundlage nach der ersten von insgesamt vier 30-minütigen Fahrsessions (Rookies haben eine 30-minütige Session, Ambitious Amateurs drei Sessions) im Zwiegespräch mit dem Instruktor aufgebaut werden kann. Auch das Motorrad, die neue KTM 1390 Super Duke R, und die vielen elektronischen Helferlein meinen es gut mit mir.

Vertrauen aufbauen, Fahren lernen, genießen können

Die Idee dahinter beschreibt Mike Leitner: „Wir wollen jedem Teilnehmer ein gutes Gefühl geben, hier auf der Rennstrecke sicher und ohne Druck oder Gefahr, über den Haufen gefahren zu werden, an den eigenen Fähigkeiten zu arbeiten. Jeder in seinem Tempo und mit seiner KTM. Ob jung oder alt spielt dabei ebenso wenig eine Rolle wie die Leistung des Motorrads oder vorherige Rennstreckenerfahrung. Wir teilen die Gruppen so ein, dass es für jeden so gut wie möglich passt.“ Das passt zu den Eindrücken, die ich sammeln konnte. Dadurch, dass die Rennstrecke ausschließlich für Teilnehmer reserviert war und auch die unterschiedlichen Gruppen nicht zeitgleich auf der Strecke waren, war Platz genug, Dinge wie einen Rennstart mit und ohne Launch Control auszuprobieren oder schnellere Fahrer wie Jonas Folger (MotoGP-Fahrer, IDM-Meister) mit ausreichend Platz und ohne Druck passieren zu lassen.

Michelin bietet technischen Reifen-Support vor Ort

Dass KTM das neu ins Leben gerufene Event wichtig ist, zeigt sich nicht nur am hochkarätigen Aufgebot der Instruktoren, sondern auch daran, dass man sich mit Michelin einen Partner mit ins Boot geholt hat, der vor Ort einen Reifenservice anbietet. Aufgezogen werden dabei vorzugsweise die neuen Sportreifen Power GP und Power 6.
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Preise und Termine

In diesem Jahr finden noch zwei weitere Termine der „Academy of Speed“ statt. Am 17./18. Juli am Red Bull Ring und am 4./5. September am Slovakiaring. Gebucht werden können: das Rookie-Ticket für 450,-- Euro, das Ambitious-Amateur-Ticket für 890,-- Euro und das Pro-Rider-Ticket für 1.590,-- Euro. Wer als „Pro-Rider“ zwei Tage auf der Rennstrecke haben möchte, kann allerdings auch das Ticket fürs komplette Wochenende für 2.890,-- Euro buchen.

Fazit

Wer sich immer mal gefragt hat, wie er auf der Rennstrecke performen würde, und sich und seine Limits mal ganz legal und unter professioneller Anleitung austesten und verschieben möchte, ist bei der „Academy of Speed“ von KTM sicher in guten Händen. Übrigens: Wer keine KTM besitzt, kann sich vor Ort ein passendes Bike in Orange ausleihen.

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