Die Produktion elektrischer Zweiräder steht weiterhin unter keinem guten Stern. Nun ist eRockit aus dem brandenburgischen Hennigsdorf bei Berlin insolvent.
Nach Cake, Energica und diversen anderen Herstellern von Bikes mit Elektroantrieb trifft es nun eROCKIT. Ein Fortbestand des Leichtkraftradherstellers wird angestrebt. CEO Andreas Zurwehme nannte als Gründe für die finanzielle Schieflage auch die starke Verunsicherung über die Zukunft der Elektromobilität in Deutschland. Das habe Anleger und potenzielle Investoren abgehalten, weiter in eROCKIT zu investieren.
Das schnellste Fahrrad der Welt
eROCKIT hatte mit dem Slogan „Das schnellste Fahrrad der Welt“ immer wieder Schlagzeilen mit seinem Produkt gemacht. Da der Motor nicht über einen klassischen Drehgriff, sondern über die per Pedale übertragenen Elektroimpulse angesteuert wird, sieht es so aus, als ob sich das eRockit allein durch Muskelkraft so schnell bewegt. Andere Verkehrsteilnehmer bekommen solch ein vermeintliches Fahrrad mit bis zu 100 km/h zu sehen, das auch auf der Autobahn fahren darf. Das eRockit kostet knapp 13.000,-- Euro.
Nachfrage aus über 100 Ländern
Zuversicht zur Rettung bezieht Andreas Zurwehme aus den nach eigenen Angaben mittlerweile über 500.000 zurückgelegten Kilometern in Kundenhand und der Nachfrage aus mittlerweile über 100 Ländern. Unter anderem hat es Pläne gegeben, mit dem indischen Investor Motovolt eine Produktion auf dem Subkontinent zu starten. Die Muttergesellschaft eROCKIT AG ist von der Insolvenz der eROCKIT Systems GmbH nicht betroffen, teilte das Unternehmen mit.
Auch traditionelle Motorradhersteller tun sich derzeit schwer
Neben Herstellern aus dem Bereich der urbanen und elektrifizierten Mobilität ist auch der österreichische Traditionshersteller KTM zuletzt in Not geraten. Kürzlich wurde bekannt, dass allein im ersten Halbjahr 2024 ein Minus von 172 Millionen Euro erzielt wurde. Zuvor musste bereits bei Importeur und Hersteller KSR (Brixton, Royal Enfield) die Fortführung sichergestellt werden.