Rudolf Huber/SP-X
Rudolf Huber/SP-X
Limited Edition
Dieses limitierte Sondermodell schenkt Kymco pünktlich zum Jubiläum sozusagen sich selbst und den treuen Fans der Baureihe. Entsprechend bunt und auffallend ist die Verpackung des Xciting VS 400i ABS ausgefallen. Zum einen durch die spezielle Lackierung in Lunar Stone Silver/Black samt diverser knallroter Elemente. Und zum anderen durch die Verkleidung, die aerodynamisch günstig in scharfer V-Form daherkommt. Schließlich steht das V im Modellnamen für Velocità, also für Geschwindigkeit. Dazu kommen noch 15-Zöller vorne und 14-Zöller hinten, das sorgt für reichlich Agilität etwa im Stadtverkehr bei gleichzeitiger Stabilität in höheren Tempobereichen.
Autobahntauglichkeit: check!
Und als agil darf man den Sonder-Xciting durchaus bezeichnen. Sein 400-Kubik-Antrieb leistet erfreulich muntere 25 kW/34 PS und liefert per stufenloser Variomatik ein maximales Drehmoment von 37,5 Nm ans Hinterrad. Den Sprintwert von null auf 100 km/h gibt Kymco zwar nicht an, beim Ampelstart ist der Xciting VS 400i aber auf Wunsch immer ziemlich weit vorne, und das überzeugend souverän. Die Spitze liegt laut Hersteller bei 140 km/h. Das reicht, um auch mal längere Autobahn-Passagen unter die Räder zu nehmen, bei denen der Digital-Tacho in vorauseilendem Gehorsam zwischendurch Werte von bis zu 157 km/h anzeigt.
Gemacht für die Landstraße
Schnellstraßen-Trips sind allerdings nicht unbedingt das bevorzugte Einsatzgebiet des Mittelklasse-Scooters. Zum einen, weil bei hohem Tempo der Verbrauch trotz der windschnittigen und ohne Hilfsmittel fünffach verstellbaren Frontscheibe kräftig über den Normwert von 4,2 Liter Super je 100 Kilometer steigt und sich der 12,5-Liter-Tank zügig leert; im Test mit geringem Autobahn- und hohem Cruising-Anteil konsumierte der 400er-Roller 3,8 Liter pro 100 Kilometer. Zum anderen, weil dabei schlicht der Spaß am Rollern auf der Strecke bleibt. Bei Landstraßen-Ausflügen im Bereich zwischen 80 und 100 km/h fühlt man sich auf dem Xciting am wohlsten: Der Viertakter schnurt vertrauenerweckend vor sich hin, der Fahrtwind säuselt und die breite Sitzbank vermittelt das Gefühl, gut ins Gefährt integriert zu sein. Allerdings ist die Sitzhöhe von nur 81,5 Zentimetern speziell für langbeinige Pilotinnen und Piloten eher gering ausgefallen.
Schickes, neu gestaltetes Cockpit
Ein Schnäppchen ist das Jubiläums-Zweirad nicht, immerhin verlangt Kymco dafür 7.600,-- Euro. Der „normale“ Xciting S 400i steht für 500,-- Euro weniger in der Liste, dabei verfügt er sogar noch über das Konnektivitätssystem Noodoe für die Vernetzung von Fahrzeug und Smartphone inklusive Navigation. Im VS 400i haben wir das zugegebenermaßen nicht vermisst und stattdessen das neu gestaltete Cockpit mit großen, gut ablesbaren Anzeigen zu schätzen gelernt. Angenehm sind auch der schlüssellose Zugang, die einfache Bedienbarkeit und die gute Ausstattung mit Feststellbremse, nicht allzu großem Helmfach, zwei kleinen Staufächern in der Verkleidung und der auch für den Beifahrer recht komfortablen Sitzgelegenheit.
Ganz schön griffig
An der technischen Ausstattung gibt es nichts zu meckern. Die hydraulische Teleskopgabel vorne mit zweiter Gabelbrücke und die hydraulisch gedämpfte Triebsatzschwinge hinten sorgen in Kombination mit der Traktionskontrolle TCS für Stabilität, verbreiten allerdings auch eine gewisse Härte. Für die Verzögerung sorgen ABS-gesteuert zwei Bremsscheiben vorne und eine hinten, damit lassen sich die 213 Kilo des Rollers plus das Gewicht der Besatzung von zusammen maximal 378 Kilo bei Bedarf sehr vehement entschleunigen.
Fazit
Der Jubiläums-Xciting sieht knackig und dynamisch aus – und das ist er auch. Er eignet sich ebenso fürs tägliche Pendeln zur Arbeit wie für lustvolle Wochenend-Ausflüge, die durchaus auch mal etwas länger ausfallen dürfen. Dass Kymco in den VS 400i seine zehnjährige Erfahrung mit der Xciting-Reihe hat einfließen lassen, merkt man dem Roller deutlich an.