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Roller im Test: Eineiige SUV-Scooter – Fahrbericht Aprilia SR GT 125 & 200
Aprilia springt auf den Crossover-Express auf. Nach Honda bringen auch die Italiener einen robust beplankten Roller – schlauerweise in der Einsteigerklasse.
Aprilia
Doppelt hält besser. Alte Binse, kennen Sie natürlich. Aprilia macht daraus ein hübsches neues Roller-Duo. SR GT 125 und SR GT 200 heißen die eineiigen Scooter-Zwillinge, die sich im Wesentlichen durch 2,6 PS Leistung und 4,5 Nm Drehmoment unterscheiden. Auf dem Papier mögen das Peanuts-Werte sein. Auf dem Kurvengeläuf rund ums malerische Rapallo südöstlich von Genua machen sie allerdings den Unterschied aus. Und zwar spür- und hörbar. Der 200er kommt flotter in Fahrt und klingt kerniger. Berge erklimmt er munterer. Auch an der Ampel lässt er keine Zweifel aufkommen, wer von den beiden hier die Hosen anhat.
Großserientechnik mag in den Augen mancher Connaisseure das Maggi der Fortbewegungsküche sein. Aber da steht Piaggios schnelle Tochter natürlich drüber. „Wir eröffnen mit dem SR GT ein neues Segment“, sagt Piaggio-Pressesprecher Fabio Gilardenghi selbstbewusst. Was Honda mit dem X-ADV und dem neuen ADV350 vorgemacht hat, drehen die Italiener mit SR GT 125 & 200 jetzt ins Einsteigersegment – und zielen dabei auch auf den asiatischen Markt, wo Honda bereits den ADV125 am Start hat. „Eine 200er wird in Asien nicht mehr als Roller wahrgenommen, sondern als Motorrad“, weiß Gilardenghi. Ein Leckerli für Aufsteiger. In diesem Fall mit tollem Fahrwerk, verlässlichen Bremsen und hohem Spaßfaktor.
2,5 Liter auf 100 Kilometer gibt Aprilia als Verbrauch an. Das beruhigt beim Blick auf die explodierenden Treibstoffpreise. Bei unserer Testfahrt flossen unterm Strich 2,9 l/100 km durch den Einzylinder. Neun Liter passen in den Tank, macht 300 km Reichweite ohne Zwischenstopp. Auf der recht dicken Sitzbank kein Problem. Auch Sozia oder Sozius sitzen komfortabel auf ihrem schnittigen Polsterpart. Drei stilvolle Farbmixe hat Aprilia zum Start angerührt: mattblau, schwarz und grau, jeweils mit silbern-alufarbenen Akzenten. Die Kunststoffteile ziert ein Carbonmuster. Im Sommer folgen noch zwei Varianten in knallgelb und schreirot, jeweils mit roten Alurädern. Echte Racer warten darauf. Die Preise starten bei 3.990,-- Euro für den SR GT 125. Der 200er kostet 200,-- Euro mehr. Leicht zu merken.
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Technik aus dem Konzernregal
Aprilia als sportlichste Piaggio-Marke hat es per se natürlich leicht, ein neues Modell im Scooter-Segment auf den Markt zu bringen. Ein Griff ins Konzernregal, und zack, hängen da zwei geeignete Motörchen samt stufenlosem Automatikgetriebe am ausgestreckten Vermarktungsarm. Mit Medley, Liberty und dem „Urban Crossover“ Beverly hat allein die Marke Piaggio drei veritable Großradroller am Start in den Hubraumklassen 125, 150, 300 und 400 ccm. Die Zutaten für ein eigenständiges Modell unter dem Namen Aprilia sind also schnell zusammengestellt – was auch Zeit wurde: Aprilia hat aktuell nur den Scooter SRX 50 im Programm. Der tut es im Fahrerlager der MotoGP. Auf der Straße darf es dann doch ein bisschen mehr sein.
Einstieg in ein neues Segment
Großserientechnik mag in den Augen mancher Connaisseure das Maggi der Fortbewegungsküche sein. Aber da steht Piaggios schnelle Tochter natürlich drüber. „Wir eröffnen mit dem SR GT ein neues Segment“, sagt Piaggio-Pressesprecher Fabio Gilardenghi selbstbewusst. Was Honda mit dem X-ADV und dem neuen ADV350 vorgemacht hat, drehen die Italiener mit SR GT 125 & 200 jetzt ins Einsteigersegment – und zielen dabei auch auf den asiatischen Markt, wo Honda bereits den ADV125 am Start hat. „Eine 200er wird in Asien nicht mehr als Roller wahrgenommen, sondern als Motorrad“, weiß Gilardenghi. Ein Leckerli für Aufsteiger. In diesem Fall mit tollem Fahrwerk, verlässlichen Bremsen und hohem Spaßfaktor.Robuster Look im SUV-Style
Auch in Europa wird der SR GT seine Fans finden, das steht außer Frage. Der robuste Look der SUV-Scooter kommt an, vor allem bei der Jugend. Die Adventure-Attitüde boomt. Die Front des SR GT greift bewusst das Aprilia-Antlitz auf, das auch die erfolgreiche neue 660er-Familie von RS bis Tuareg schmückt. Full-LED-Scheinwerfer, Zweiton-Look, knackige Linie, dazu die schlanke Form – speziell in Italien braucht man nicht mehr, um glücklich zu sein auf zwei Rädern. An der ligurischen Küste kommen auf 30 Motorroller bestenfalls ein bis zwei Motorräder (persönliche Empirik). Bella Italia swingt hier im 125er-Groove. Am besten mit Topcase und möglichst hoch aufragendem Windschild.25-Liter-Staufach und bis zu 114 km/h Spitze
Das gibt es für den Aprilia SR GT auf Wunsch natürlich auch. Ab Werk rollt er mit einer dunkel eingefärbten, nicht verstellbaren Midsize-Scheibe im Enduro-Style auf die Straße. Die sieht gut aus und bietet ausreichend Windschutz. Allzu ruppig greift der Fahrtwind eh nicht nach dem Fahrer: Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 99 km/h beim SR GT 125 und 114 km/h beim SR GT 200. Reicht vollkommen. Wie der Stauraum. Das 25-Liter-Staufach unterm Sitz schluckt so ziemlich alles, was man an Einkäufen zum Leben braucht, solange keine fünf Bambini ernährt werden wollen. Eine Feder hält den breiten Sitzbank-Corpus nach dem Hochklappen in der Senkrechten. Fernentriegelt wird das Helmversteck mit einem Knopf in direkter Nachbarschaft zum Zündschloss. Links in der Frontverkleidung befindet sich ein praktisches Smartphonefach.Ein Hauch von Enduro
Der freistehende Lenker verstärkt die Enduro-Anmutung, die bereits durch den leicht abstehenden, von der Front entkoppelten Windschild entsteht. Hinten sorgen zwei freiliegende, schwarze Federbeine mit einstellbarer Federvorspannung für 102 Millimeter Federweg, vorn an der 33-mm-Gabel sind es immerhin 120 mm. Die Bodenfreiheit zwischen dem 14-Zoll-Vorderrad und dem 13-Zoll-Hinterrad beträgt 175 mm. Alles keine Angaben, die einen permanent nach nicht asphaltierten Strecken Ausschau halten lassen. Aber nun: Für einen markanten, sportlichen Auftritt reicht es, und darum geht es hier schließlich. „Be a racer“ lautet die Hashtag-Botschaft von Aprilia. Und die nimmt man dem smarten SR GT sofort ab.Der 200er zieht satter durch
Die stufenlose Automatik setzt das Leichtgewicht – 144 Kilogramm im Falle des 125ers, 148 kg beim 200er – flott in Bewegung. Aufwühlende Huiii- oder Wow-Momente beim Beschleunigen sind bei konventionell angetriebenen Rollern dieser Leistungsklasse naturgemäß nur genügsameren Mopedisten vergönnt. Aber das macht der SR GT mit seiner Wendigkeit wett. 12 Nm bei 6.500 Umdrehungen pro Minute notiert Aprilia im Datenblatt des SR GT 125, immerhin 16,5 Nm bei 7.000 U/min sind es beim SR GT 200. Wie bereits erwähnt: Auf der Straße ist das nominelle Mehr an Bums durchaus erlebbar. Der 200er zieht satter durch. Speziell auf den steilen Anstiegen der ligurischen Küste sind 174 statt 125 ccm Hubraum ein Segen. Die maximale Leistung von 17,6 PS ruft der 200er bei 8.500 U/min ab, der 125er benötigt 8.750 Touren für seine 15 PS. Feel the difference.Geringer Verbrauch, attraktiver Preis
2,5 Liter auf 100 Kilometer gibt Aprilia als Verbrauch an. Das beruhigt beim Blick auf die explodierenden Treibstoffpreise. Bei unserer Testfahrt flossen unterm Strich 2,9 l/100 km durch den Einzylinder. Neun Liter passen in den Tank, macht 300 km Reichweite ohne Zwischenstopp. Auf der recht dicken Sitzbank kein Problem. Auch Sozia oder Sozius sitzen komfortabel auf ihrem schnittigen Polsterpart. Drei stilvolle Farbmixe hat Aprilia zum Start angerührt: mattblau, schwarz und grau, jeweils mit silbern-alufarbenen Akzenten. Die Kunststoffteile ziert ein Carbonmuster. Im Sommer folgen noch zwei Varianten in knallgelb und schreirot, jeweils mit roten Alurädern. Echte Racer warten darauf. Die Preise starten bei 3.990,-- Euro für den SR GT 125. Der 200er kostet 200,-- Euro mehr. Leicht zu merken.
#125er #Aprilia #Kraftroller #Roller #Showa #Test