Bis Daniele Lucchesi, Konzeptplaner bei Honda Italia in Rom, seinen direkten Vorgesetzten von dem Konzept eines Adventure Bikes überzeugt hatte, mit dem man sowohl in der Stadt wie auch im Gelände fahren kann – und bis vor allem auch die japanischen Project Leader seine Idee verstanden, brauchte es geraume Zeit. Denn solch ein Fahrzeug, wie es Lucchesi vorschwebte, gab es bis dato noch nicht.
Integra als Basis, verwandt mit der Africa Twin
Herausgekommen ist der Honda X-ADV, ein Crossover-Bike wie schon der Integra 750, jener Zwitter aus Motorrad und Roller aus dem Jahr 2012. Der Touren-Roller bildet zwar auch die Basis für den X-ADV, aber nur im Ansatz. Eine größere Verwandtschaft besteht eigentlich zur Enduro Africa Twin. Übernommen vom Integra wurden der Reihenzweizylinder-Motor aus Hondas NC-Baureihe und der Brückenrahmen, der allerdings am Heck verstärkt wurde.
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Die komplette Ausgabe 81/2017 von Motorrad & Reisen als PDF
Inhalt:
- PDF-e-Paper-Ausgabe - 116 Seiten
Zuletzt aktualisiert: 29.06.2017
DVD: Fototour in den Dolomiten
Motorräder: KTM 1290 Super Adventure R, Ducati Scrambler Café Racer, Harley-Davidson Road King Special, Honda X-ADV, Suzuki V-Strom 1000XT
Touren: Grenzgänger: Ostsee-Schwarzwald-Tour, Unter südlicher Sonne: Spanien-Rundfahrt, Zwei Tagestouren: Kärnten und Friaul, Reiseguide: mehr Sehenswert in Luxemburg, Reisetagebuch, letzter Teil: 21.000 km Amerika Die komplette Ausgabe 81/2017 von Motorrad & Reisen als PDF
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Motorräder: KTM 1290 Super Adventure R, Ducati Scrambler Café Racer, Harley-Davidson Road King Special, Honda X-ADV, Suzuki V-Strom 1000XT
Touren: Grenzgänger: Ostsee-Schwarzwald-Tour, Unter südlicher Sonne: Spanien-Rundfahrt, Zwei Tagestouren: Kärnten und Friaul, Reiseguide: mehr Sehenswert in Luxemburg, Reisetagebuch, letzter Teil: 21.000 km Amerika Serienmäßig besitzt der X-ADV zudem die dritte Generation des Doppelkupplungsgetriebes DCT. Serienmäßig wohl auch deshalb, weil mittlerweile der Anteil verkaufter Honda-Motorräder mit DCT größer ist als der ohne. Es bietet neben der Möglichkeit, manuell die sechs Gänge zu bedienen, zwei Automatikmodi: „Drive” für normale Fahrweise, „Sport” für die engagiertere Gangart.
Eine Neuerung gegenüber den bisherigen DCT-Versionen ist die Möglichkeit, im S-Modus drei verschiedene Mappings abzurufen. Dabei erkennt das System sogar, ob der X-ADV bergauf oder bergab fährt und reagiert entsprechend durch ein früheres Hoch- oder Herunterschalten beziehungsweise den Einsatz der Motorbremse. Das Ganze funktioniert beim X-ADV perfekt, irgendwann erwischt man sich, dass man gar nicht mehr schaltet, sondern fast nur noch im vollautomatischen Modus unterwegs ist – so wie bei einem Scooter.
Kein Leistungsbolzen, aber agil und sportlich
Der flüssigkeitsgekühlte Reihenzweizylinder mit 745 ccm Hubraum ist mit 55 PS nicht gerade ein Leistungsbolzen, aber der Motorrad-Zwitter lässt sich durchaus agil und sportlich ambitioniert über kurvige Landstraßen bewegen. Der breite Enduro-Lenker unterstützt das problemlose Handling, sodass man ganz schnell das Nachdenken darüber vergisst, ob man denn nun die entgegenkommenden Rollerfahrer oder die Motorradkollegen grüßen soll. Diese Entscheidung entfällt beim X-ADV.
Dabei sitzt der Fahrer eher rollertypisch entspannt aufrecht, während die Füße nicht auf klassischen Fußrasten, sondern auf geräumigen Trittbrettern ruhen. Wer möchte, kann sich alternativ aus dem Honda-Zubehör zusätzlich passende Rimova-Fußrasten zulegen (circa 500,-- Euro). Dadurch verlagert sich der Oberkörper weiter nach vorne zum Lenker hin. Außerdem erleichtern sie die stehende Fahrweise im Gelände. Auch dort findet sich der X-ADV durchaus zurecht. Die langen Federwege der USD-Gabel vorn und des angelenkten Zentralfederbeins hinten schlucken selbst größere Schlaglöcher ordentlich weg. Eine richtige Enduro kann der Zwitter allerdings nicht ersetzen. Dafür ist auch die Bridgestone-Serienbereifung mit dem Trail Wing doch eher für asphaltierte Straßenbeläge gemacht.
An der Ausstattung hat Honda nicht gespart: Das Zwei-Wege-ABS ist Standard, ebenso die LED-Beleuchtung rundum. Dagegen stellt das Smart-Key-System, mit dem schlüssellos das Zündschloss bedient sowie Tankverschluss und Sitzbank geöffnet werden, ein sehr praktisches Feature dar. Allerdings darf man den Schlüssel auch nicht verlieren, denn dann geht gar nichts mehr. Die enduromäßigen Speichenräder sind schöne Hingucker. Unter dem Sitzpolster zeigen sich abermals die Scooter-Gene, denn dort gibt es motorraduntypisch ein großzügiges Staufach, das sogar einen Integralhelm schluckt. Einen ausgezeichneten Wind- und Wetterschutz bietet der fünffach händisch verstellbare Windschild, der wieder an die Africa Twin erinnert, genauso wie das prägnante Cockpit im Rallye-Design, welches auch noch gut ablesbar ist.
Die Frage, ob Daniele Lucchesi mit dem X-ADV nun ein Motorrad oder doch einen Roller gebaut hat, ist eigentlich müßig. Der Zweirad-SUV ist ein richtiges Spaßmobil, mit dem man auf der Suche nach dem alltäglichen Abenteuer auf dem richtigen Weg ist. Nur beim Preis von 11.400,-- Euro könnte man auf den Gedanken kommen, dass Abenteuer reinster Luxus sind ...