Bei den Motorrollern ist der Elektroantrieb weiter auf dem Vormarsch. Während die japanischen Hersteller erst allmählich auf den Elektrozug aufspringen, bringen die Wettbewerber aus China bereits neue Generationen in Stellung. Und die machen manches deutlich besser als bisher. Für die Saison 2025 holt der japanische Zweiradriese Honda mit seinem ersten Elektro-Stadtflitzer der 125er-Klasse zum Gegenschlag aus. Fünf Neuheiten zeigen, wie spannend das Thema in nächster Zeit werden dürfte.
Honda CUV e: – Der Herausforderer
Honda greift in diesem Jahr mit dem CUV e: elektrisch in der 125er-Klasse an Mit dem 45-km/h-Roller EM1 e: hat Honda seinen ersten E-Scooter erst 2023 ins Rennen geschickt. Mit dem CUV e: folgt nun eine 125er-Alternative. Der dezent futuristisch gestylte Einspur-Stromer kombiniert einen 6 kW/8 PS starken Seitenmotor mit einem oder zwei jeweils 1,3 kWh großen Akkus. Die herausnehmbaren 48-Volt-Batterien ermöglichen zusammen eine Reichweite von gut 70 Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 80 km/h. Im Gegensatz zum EM1 e: wird man also im Stadtverkehr nicht als Hindernis wahrgenommen.
Optional wird Honda den CUV e: mit großem Display und vernetzen Funktionen anbieten Dank der herausnehmbaren Batterien ist der Nutzer des CUV e: nicht auf einen Garagenstellplatz mit Steckdose angewiesen. Die jeweils 10 Kilogramm schweren Batterien lassen sich auch in einer Etagenwohnung aufladen. Für das Cockpit bietet Honda zwei Display-Optionen an. Serienmäßig ist ein 5-Zoll-TFT-Bildschirm. Gegen Aufpreis gibt es eine 7-Zoll-Variante mit Konnektivitätstechnologie und Navigation, die auf energiesparenden Routen zum Ziel führt. Wann genau der CUV e: in Deutschland erhältlich sein wird, verrät Honda bislang nicht. Das gilt auch für den Preis, der – wir orakeln mal – voraussichtlich bei rund 6.000,-- Euro beginnen dürfte.
Schon ein alter Hase im E-Scooter-Geschäft: der Trinity Jupiter. Als neuer GT 300 bietet er rund 300 Kilometer Reichweite Während sich Honda vorsichtig an das Thema Elektroantrieb herantastet, konzentrieren sich chinesische Hersteller wie Trinity auf Modellpflege. So kam Ende 2024 in Deutschland eine GT genannte Neuauflage des 2015 erstmals vorgestellten Jupiter auf den Markt. Sie kombiniert gute Fahrleistungen mit üppiger Reichweite. Der im Hinterrad untergebrachte Elektromotor soll nun 17 kW/23 PS leisten und den E-Roller damit bis auf 120 km/h beschleunigen. Ein größeres Batteriepaket ermöglicht in der Version 300 eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Wer in einen optionalen Onboard-Lader investiert, kann den GT auch an öffentlichen Typ-2-Ladestationen mit frischem Strom versorgen. Zu den weiteren Vorzügen des GT gehört ein großes Display-Cockpit mit zahlreichen Konnektivitätsoptionen. Smartphone-Inhalte wie Navigation lassen sich aufs Display spiegeln. Außerdem ist der große Roller mit ABS ausgestattet. Für rund 7.300,-- Euro gibt es die Version 200 mit 200 Kilometern Reichweite. Wer besagte 100 Kilometer mehr Reichweite haben möchte, muss rund 600,-- Euro drauflegen.
Zeeho AE8 S+ – Der Sportliche
Mit dem AE8 S+ bietet Zeeho einen sportlich ambitionierten E-Roller an CFMoto dürfte vielen Motorradfans bereits ein Begriff sein. Seit Kurzem hat der chinesische Motorradhersteller mit Zeeho einen E-Roller-Ableger am Start. Topmodell ist der rund 5.500,-- Euro teure AE8 S+, der mit 12,5 kW/17 PS Spitzenleistung und 5 kW/7 PS Dauerleistung in der 125er-Klasse antritt. Über 100 km/h soll der von einem Mittelmotor angetriebene Zeeho erreichen. Der Stromspeicher mit zweimal 1,9 kWh verspricht eine Reichweite von 100 Kilometern. Schon die Optik des AE8 S+ lässt auf dynamische Talente schließen. Brembo-Bremsen mit ABS, einstellbare Hinterradstoßdämpfer und eine Aluminiumschwinge für die Hinterradführung unterstreichen diesen Anspruch.
Guckst du: Der Zeeho AE8 S+ bietet ein großes Farbdisplay und vernetzte Funktionen Hinzu kommt ein 5-Zoll-Farbdisplay mit Konnektivitätsfunktionen. Das Bordsystem ist OTA-fähig. Nachrichten, die auf dem Smartphone des Fahrers eingehen, werden auf dem Display angezeigt.
Segway E250S: Der neue Elektro-Leichtkraftroller von Segway mit bis zu 90 km/h und 165 km Reichweite Bei den kleinen E-Kickscootern ist Segway in Deutschland inzwischen zum Marktführer aufgestiegen, bei den größeren Rollern zum Draufsetzen bleibt der Konzern vorerst ein kleiner Player. In der zweiten Jahreshälfte 2025 will das Unternehmen auch in diesem Segment Gas geben. Mit dem E150S gibt es einen maximal 45 km/h schnellen Roller in der Kleinkraftradklasse, der neue E250S tritt eine Klasse höher bei den Leichtkrafträdern an. 7,5 kW/10 PS Spitzenleistung sollen ihn auf bis zu 90 km/h beschleunigen. Serienmäßig mit einem 4 kWh großen Stromspeicher ausgestattet, schafft der E250S eine Reichweite von 110 Kilometern. Bei einer Aufrüstung auf 6 kWh sind bis zu 165 Kilometer möglich. Die schwächere Version ist mit 2 kWh und einer Reichweite von 60 Kilometern erhältlich; mit den optionalen 6 kWh sind es 180 Kilometer. Bereits die 50er-Version ist mit Dual-ABS ausgestattet. Ein großes Farbdisplay mit Konnektivitätstechnik gehört auch hier zum Lieferumfang. Offizielle Preise nennt Segway bislang nicht. Vermutlich geht es bei rund 3.500,-- Euro los.
Niu NQiX 500 – Der Ausgewogene
Mit dem schlanken NQiX 500 bietet Niu einen gereiften E-Roller der neuen Generation an Seit zehn Jahren gibt es den Rollerhersteller Niu. Zum runden Geburtstag haben sich die Chinesen mit dem NQiX 500 beschenkt – einem leistungsstarken, gut ausbalancierten und großzügig ausgestatteten 125er-Roller. Angetrieben wird das neue Modell von einem Nabenmotor im 14-Zoll-Hinterrad, der 5 kW/7 PS Nenn- und 9 kW/12 PS Spitzenleistung zur Verfügung stellt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 100 km/h. Den Strom liefern zwei herausnehmbare Batteriepakete mit je 2 kWh, die im Gegensatz zu älteren Niu-Modellen deutlich tiefer liegen. Statt wie bisher unter der Sitzbank befindet, sich der Stromspeicher nun mittig im Unterboden. Mit 4-kWh-Akku beträgt die Reichweite rund 100 Kilometer. Optional kann der Stromspeicher auf 6 kWh erweitert werden.
Vielseitig talentiert: die Bordelektronik des NQiX 500 Zu den Regelsystemen gehören Traktionskontrolle (TCS), Berganfahrhilfe und ABS. Als Cockpitanzeige dient ein farbiges 4-Zoll-LCD. Mit dem rechten Daumen steuert der Fahrer digitale Funktionen wie Navigation, Telefon oder Musik. Über eine App kann er sich auch über den Standort des Rollers informieren und das Smartphone als Schlüssel nutzen. Die Schlüsselfunktion ist auch auf andere Nutzer übertragbar. Preis: ab 4.500,-- Euro.