Fahrbericht: Niu KQi 100 – E-Scooter zum Spartarif

E-Kickscooter gelten als günstige Mobilmacher – doch taugt ein Modell für 350 Euro? Durchaus: Der Niu KQi 100 punktet mit Funktionalität, einfacher Bedienung und sogar mit smarten Lösungen.
Fahrbericht: Niu KQi 100 – E-Scooter zum Spartarif
Fahrbericht: Niu KQi 100 – E-Scooter zum Spartarif Das Design des KQi 100 ist schlicht und unauffällig
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09.03.2025
| Lesezeit ca. 3 Min.
Mario Hommen/SP-X
E-Kickscooter sind unter anderem deshalb beliebt, weil sie für wenig Geld mobil machen. Mit dem KQi 100 bietet der chinesische Hersteller Niu ein solide gemachtes und vergleichsweise handliches Modell an, das sich trotz schlichter Verarbeitung und einem Preis von 350 Euro ordentlich fährt.

Einfach aber funktional

Optisch wirkt der KQi einfach, aber durchdacht und funktional. Der Lenker bietet am unteren Ende einen Klappmechanismus, mit dem sich der Roller auf ein handliches Transportmaß verkleinern lässt. Wird der Lenker umgelegt, lässt sich sein oberes Ende am Hinterrad arretieren. Die parallel zum Trittbrett verlaufende Lenkerstange dient dann als großer Tragegriff. Rund 17 Kilogramm wiegt das einspurige Gefährt. Trotz seiner spartanischen Ausstattung ist das Modell also kein Leichtgewicht, das man längere Zeit durch die Gegend tragen möchte. Als maximales Fahrgewicht gibt Niu 120 Kilogramm an. Fahrer dürfen also etwas mehr als 100 Kilogramm auf die Waage bringen.

600 Watt Spitzenleistung

Steht der Lenker aufrecht, muss man kurz mit Beinkraft anschieben und mit dem Daumen den Gashebel am rechten Lenkergriff drücken, um elektrischen Schub zu bekommen. Der kleine Motor im Hinterrad hat eine Spitzenleistung von 600 und eine Nennleistung von 300 Watt. Auf ebener Strecke kommt man damit gut voran. Ein wilder Wutz, der energisch nach vorn prescht, ist der Niu indes nicht.

Knapp 30 Kilometer Reichweite

Das Testgelände war eine glatte Kartbahn, auf der man laut Geschwindigkeitsanzeige im Sportmodus stabile, gesetzestreue 22 km/h fahren konnten. Als Steigungswinkel gibt das Datenblatt 15 Grad an. Wer einen Gipfelstürmer braucht, sollte nach kräftigeren Modellen Ausschau halten. Der im Trittbrett integrierte Akku begnügt sich mit 243 Wattstunden, was für 29 Kilometer reichen soll. Positiv gedeutet: Angesichts der Fahrzeuggattung, E-Kickscooter sind für die Kurzstrecke gedacht, bietet der KQi100 ein Rightsizing-Format.

Fahreindrücke

Auf dem Trittbrett hat man einen sicheren Stand. Am besten ist es, wenn die Füße möglichst weit hinten stehen. Der Lenker kommt dem Fahrer dabei entgegen. Während das Hinterrad starr an den nach hinten verlängerten Rahmenrohren hängt, wird das Vorderrad von einer kleinen Federgabel geführt. Das sorgt für mehr Fahrstabilität und Komfort auf holprigem Untergrund sorgt. Ein Offroader ist der Niu dennoch nicht. Seine 10-Zoll-Räder mit Luftreifen sorgen für einen stabilen Geradeauslauf auf Asphalt und ein gutes Handling in Kurven. Zusätzlich zur regenerativen Hinterradbremse verfügt der KQi über eine per Bremshebel aktivierbare Trommelbremse im Vorderrad. Die packt zwar nicht besonders kräftig zu, aber man läuft auch nicht Gefahr, das Fahrzeug zu überbremsen. Zumindest habe ich mehrmals aus voller Fahrt eine Vollbremsung provoziert und bin stets sicher und in noch angemessener Zeit zum Stehen gekommen.
infotainment

Fazit Niu KQi 100

Obwohl es sich beim KQi 100 um ein Einsteigermodell handelt, bietet die Ausstattung zumindest einige Nettigkeiten. Dazu gehört auch Bluetooth-Konnektivität mit einer Smart-Unlock-Funktion. OTA-Updates per App sind ebenfalls möglich. Front- und Rücklicht, Blinker sowie eine mechanische Klingel machen den KQi StVZO-tauglich. Alles in allem bietet der 100 einfache Kost, die im Gegenzug aber auch nicht viel kostet. Rund 350 Euro nennt Niu als unverbindliche Preisempfehlung, Händler im Netz locken bereits mit deutlich niedrigeren Preisen.
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