Bernd Ahrens, Ralf Bielefeldt
Heute hat es sich mal besonders wechselfreudig gezeigt, das Hamburger Wetter. Erst strahlender Sonnenschein bei vier Grad, dann aus dem Nichts ein heftiges Schneegestöber, dann wieder Sonne, dann wieder Schneegestöber, garniert mit feisten Böen. Verrückt. Drei-, viermal ging das so. Kurzzeitig war die XSR700 – abfahrbereit vor der Scheune geparkt – kaum noch zu sehen vor lauter Flocken. Hielt natürlich nicht lange an, die weiße Pracht. Aber die Idee war geboren: Zeit für einen Abstecher in die Stadt. Und dann ins Gelände. Schließlich wandelt die XSR700 XTribute auf den emotionalen Pfaden der XT 500.
Reaktionen auf die Yamaha XSR700 XTribute
Die legendäre Einzylinder-Enduro wurde von 1976 bis 1989 gebaut. Bis heute ist sie Mr. Cool. Kaum ein anderes Bike lässt seinen Fahrer so lässig, wild und kernig aussehen. Es sei denn, er ist über 1,90 Meter groß. Die Kombination Riese/XT 500 sieht ziemlich albern aus, wenn ihr mich fragt. Aber gut, kann auch Geschmackssache sein. Testen wir also mal die Reaktionen auf ein Bike wie die Yamaha XSR700 XTribute. Motorräder genießen bekanntlich nicht allerorten den besten Ruf, erst recht nicht, wenn sie auf dem Fußweg parken. Also gönne ich mir den Spaß und stelle die XTribute einfach mal an ein paar Plätzen ab, wo sie eigentlich nicht unbedingt hingehört.
Beispiel Hafencity Hamburg. Da gibt es ein paar Flaniermeilen, wo eigentlich den ganzen Tag über Betrieb herrscht. Mütter mit Kleinkindern, Mittagspäusler, ein paar Besseresser mit Sushi-to-go, Baustellen- oder/und Kreuzfahrtschiff-Spotter, Elbphi-Fans. Und mittendrin: die silbergraue XSR700 XTribute.
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6 Seiten Wintertest der Yamaha XSR700 XTribute als PDF
Zuletzt aktualisiert: 07.02.2022
Motorräder: Fahrbericht: Triumph Tiger Sport 660, Wintertest: Wacker durch den Winter, Indian Scout Rogue, Ducati MotoE, Die Rückkehr der Tourenmaschinen, Wer baut das beste Adventure-Bike?, Honda CRF1100L Africa Twin, KTM 1290 Super Adventure S, BMW R 1250 GS, Harley-Davidson Pan America, Ducati Multistrada V4, Suzuki V-Strom 1050XT, Triumph Tiger 1200, Acht neue Harley-Modelle mehr mit 117 cui
Roller: Vespa Elettrica Red, Elektroroller im Test: BMW CE 04
Touren: Der Länge nach … transalpin: Alpenquerung; Nordböhmen: Vom Erzgebirge nach Böhmen; Ein Trip entlang der Eastern Sierra: Kalifornien
Tests: KTM Terra Adventure, Heidenau K60 Ranger, Spidi Vintage
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Touren: Alpenquerung; Nordböhmen; Eastern Sierra Zuletzt aktualisiert: 03.02.2022
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Das Design der XSR700 polarisiert
Und was soll ich euch sagen? Keine bösen Blicke, nur interessiertes Gucken in Richtung des Bikes, zumindest bei denen, die sie überhaupt bewusst wahrgenommen haben. Stellt sich die Frage: Ist die XSR700 eigentlich ein hübsches Bike? Ein klares Jain. Persönliche Empirik: Sie polarisiert. Cool, sagen die einen. Komisch, befinden die anderen. Woran liegt es? An den Proportionen? Manchen kommen sie etwas unstimmig vor. Die Richtung Lenker ansteigende Rahmenlinie. Der mächtige, fast wuchernde Technikbereich. Und fehlt da seitlich nicht ein Stück vom Tank, vorn unter dem XSR700-Logo? Hm.
Weiße Schutzbleche, rundes Rücklicht
Der XTribute-Look reißt natürlich eine Menge raus. Durch die Farbgebung schwingt etwas Ikonisches mit. Dazu die Faltenbälge, die weißen Schutzbleche, das runde Rücklicht. Hat was, fraglos. Seit 2021 beruhigt eine Edelstahlblende die Krümmeroptik. Sie greift den Look des Original-Endtopfs auf und endet unten seitlich neben der Schwinge. Das entschärft die sehr technische, metallene Anmutung des Motorraums.
Die XTribute hat 130 Millimeter Federweg vorn und hinten
Tapetenwechsel, raus aufs Land. Schotterwege nimmt die Yamaha XSR700 XTribute mit großer Gelassenheit. 140 Millimeter Bodenfreiheit reichen locker für leichtes Gelände. Enger wird es da schon bei den Federwegen: 130 Millimeter vorn und hinten sind wahrlich nicht die Welt. Zum Vergleich: Die XT 500 hatte vorn 195 mm, die Ténéré 700 bringt es vorn auf 210 mm, hinten auf 200 mm. Das zeigt: Die XSR700 ist halt ein "Urban Scrambler", also eine Art zweirädriges SUV. Was nicht heißen soll, dass hohe Kantsteine bereits die größte Hürde darstellen müssen.
Auf Matsch ist Schluss für die Pirelli MT 60 RS
Begrenzender Faktor auf matschigem Untergrund sind die Reifen. Die werksseitig aufgezogenen Pirelli MT 60 RS fallen in die Kategorie stark profilierter Straßenreifen. Der schmückende Scrambler-Pneu stößt auf Schlamm schnell an seine Grenzen. Abkürzungen über legale Wald- und Forstwege sind im Winter daher keine gute Idee, lerne ich, zum Glück ohne Bauchklatscher. Wie ein Aal glitscht die XSR700 über das scheinbar sichere, aber völlig aufgeweichte Geläuf. Nix wie weg hier, ganz vorsichtig zurück Richtung Asphalt. Auf der Straße ist der Grip ausgesprochen gut, auch bei leichtem Reif und Regen. Echter Frost und damit Glätte blieben der XSR700 und mir bislang erspart. Wer weiß, was noch kommt. So ein Winter ist bekanntlich lang, wobei mir das Home Office so manche frostige Fahrt erspart.
Alles eine Frage der richtigen Bekleidung
Gegen die Kälte fühle ich mich mittlerweile gut gewappnet auf dem Bike. Wie beim Strandspaziergang im Herbst gilt: alles eine Frage der richtigen Bekleidung. Multifunktionsunterwäsche ist gesetzt bei Temperaturen unter fünf Grad, gefütterter Midlayer ebenfalls. Knaller in puncto Kälteschutz bleibt für mich die Kombi Rukka Realer. Jacke wie Hose halten ewig warm und trocken. Das hat das finnische Ensemble bereits im M&R-Wintertest 2021 bewiesen.
Die ganze Härte des Winters
Durchaus überrascht hat mich, wie extrem unterschiedlich das Kälteempfinden auf einem Maxiscooter wie dem Honda X-ADV und einem Scrambler wie der Yamaha XSR700 XTribute ist. Beinschild, Windschild und Handprotektoren halten die Kälte lange erstaunlich wirksam ab. Auf Naked Bikes kriegst du dagegen die ganze Härte des Winters ungefiltert ab und kühlst gefühlt vier- bis fünfmal so schnell aus, speziell an den Beinen. Lage, Lage, Lage ist die Losung. Jede Schicht isoliert. Je winddichter du eingepackt bist, desto länger kann dir die Kälte nichts anhaben. Das gilt ganz extrem für den Kopf. Also bloß keinen Jethelm tragen im Winter.
Survivaltool Nummer eins in der Kälte sind die Handschuhe
Problematisch wird es, sobald Regen dazukommt. Ist die erste Lage Kleidung erst mal nass oder gar durchnässt, kühlt man rasend schnell aus. Diese Erfahrung dürfte jeder schon mal gemacht haben. Regenzeug hilft da Wunder, selbst über Gore-Tex. Eine winddichte Lage mehr. Survivaltool Nummer eins in der Kälte bleiben für mich die Handschuhe. Wer im Winter längere Strecken fährt, sollte immer mindestens ein Ersatzpaar dabei haben. Sobald die Handschuhe Feuchtigkeit ziehen, ist es in der Regel vorbei mit der Kälteisolation.
Ohne Griffheizung gilt: je dicker die Handschuhe, desto besser. Mit Griffheizung sollten sie nicht zu dick sein, sonst kommt die Heizgriffwärme nicht mehr durch. Auf Nummer sicher geht man mit beheizten Handschuhen. Da kommt die Wärme in der Regel von oben und unten. Nordkap-Fahrer schwören darauf. Die müssen es wissen. Ich fahre dann mal weiter.
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