Yamaha FJR 1300 – 200.000-Kilometer-Test

Die hier vorgestellte Yamaha FJR 1300 hat satte 200.000 Kilometer auf dem Buckel ... und der Tourensportler wird weiter rollen!
Yamaha FJR 1300 – 200.000-Kilometer-Test
Yamaha FJR 1300 – 200.000-Kilometer-Test
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20.09.2010
| Lesezeit ca. 4 Min.
Michael Schwarz
Frank Klose, Yamaha
Nach nunmehr 200.000 selbst gefahrenen Kilometern auf meiner FJR, will ich gleich voraus schicken, dass dieses Motorrad mich immer begeistert hat - ich würde mir jederzeit wieder eine FJR zulegen. Aber der Reihe nach: 2001 fing alles mit der FJR1300 an, als „Classic“ Modell bezeichnet und noch ohne ABS. Im Jahre 2003 erfuhr die FJR ein erstes Update. ABS gehörte nun endlich zur Serienausstattung und in der linken Verkleidung fand sich ein Staufach. Die Blinker integrierte man in die Verkleidung und einige weitere Änderungen wie elektronische Wegfahrsperre, Leuchtenweitenregulierung und eine neu geformte elektrisch verstellbare Scheibe ergänzten den Tourensportler. 2006 folgte die nächste Innovation der FJR: Cockpit, Verkleidung und ABS wurden erneuert. Außer-­ dem konnte man nun die AS-Version mit halbautomatischer Schaltung (YCC-S = Yamaha Chip Controlled - Shift) ordern. 2008 führte man dann das dreistufige ABS ein. Es bleibt abzuwarten was Yamaha für 2011 bringt. Die FJR - Gemeinde jedenfalls dürfte für einen weiteren Innovationssprung bereit sein.


Aber kommen wir mal zu meiner “Alten”, die ich bei einer Probefahrt kennen lernte: Ich habe mich draufgesetzt, Motor an, losgefahren und es passte! Ein wenig Zubehör, wie Heizgriffe, höhere Frontscheibe und Lenkererhöhung wurden gleich mitbestellt. Am 21.04.2003 war es dann soweit, meine FJR1300A - natürlich mit ABS - und ich wagten ein erstes Kurventänzchen. Die ersten Meter hatte ich noch viel Respekt, schließlich sind 143,5 PS ein Wort. Aber schon nach nur kurzer Zeit hat­ten wir uns aneinander gewöhnt, sicher half da auch das gutmütige Fahrverhalten. So bin ich im ersten Jahr in jeder freien Minuten mit meiner FJR unterwegs gewesen und habe rund 40.000 Kilometer abgespult. Spaß muss sein! Leider ist mir mein Liebling schon nach einem Monat um­gefallen.

Yamaha FJR 1300


Gleich zu Anfang montierte Sturzpads machten sich da bezahlt - nur ein paar kleine Kratzer an Auspuff und Spiegeln. Zubehör kann also sinnvoll sein. Genau wie die MRA Vario-Scheibe, die zu meiner Größe (1,80 m) bestens passt. Verwirbelungen kenne ich nicht und auch bei Höchstgeschwindigkeit lässt es sich hinter dieser Windschutzscheibe gut aushalten. So erreiche ich nach rund zwei Jah­ren eine Laufleistung von 76.500 km. Auf Sardinien lässt mich meine geliebte FJR zum ersten Mal im Stich. Eine gebrochene Kettenspannfeder sorgt für einen Zylinderkopfschaden. Ein Teil übrigens, das laut Yamaha noch nie auffällig war. Obwohl aus der Garantiezeit heraus, übernahm Yamaha dennoch den größten Teil der Schadens Reparaturkosten. Allerdings konnte vor Ort keiner den Defekt reparieren, so dass ich mit dem Flieger die Heim­reise antreten musste. Übrigens: Ein Schutzbrief hilft in solchen Fällen ungemein, insbesondere bei der Organisation der Rückreise und dem Rücktransport meines defekten Motorrades. In meiner vierten Saison unterwegs in Österreich bei Regen und sehr schwüler Luft, leuchtet auf einmal die Motorkontrollleuchte. Sofort rechts ran und schauen was los ist. Nichts erkennbar. Es wurde der Fehlercode: 32 angezeigt! Kompensation beständig im unteren Grenzbereich (fette Einstellung). Laut Werkstatthandbuch ist das Starten und Fahren bei solch einem Fehler möglich. Also weiter. Mit dem Ende des Regens verschwand die Meldung, die ich allerdings bei ähnlichen Witterungsverhältnissen bis heute noch zwei Mal feststellen musste.
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Yamaha FJR 1300 Vorderradbremse


Auch das ABS leuchtete einmal, als der hintere Bremslichtschalter klemm­te. Es gibt natürlich auch noch weitere kleinere Kritikpunkte die in der laufenden Modellpflege der FJR behoben und verbessert wurden. Einmal ist die Erhitzung des Tankes meiner FJR mehr als ausgeprägt. Deshalb habe ich mir auch von vorneherein einen Bagster Tankschutz zu gelegt, der mich die Hitze nicht direkt spüren lässt. Das Grundproblem wurde von Yamaha 2006 mit der Neugestaltung der Verkleidung allerdings behoben. Das Thema Reifen hat mich sehr lange Zeit beschäftigt. Mit der Erstbereifung, einem Brigdestone BT020, der eine Laufleistung von deutlich über 10.000 km erreichte, war ich sehr zufrieden. Nachdem ich noch weitere Pneus ausprobierte, bin ich längere Zeit Metzler Z6 gefahren. Erst kam die klassische Version auf die Felgen und später die neue “Interact“-Version. Derzeit bin ich mit den neuen Bridgestone BT 023 in der „GT“ Ausführung unterwegs. Ich muss zugeben, dass man damit ein ganz neues Fahrgefühl erlebt. Nach kurzer Eingewöhnung sind nun Schräglagen in einem noch nie von mir gefahrenen Winkel ohne Probleme möglich. Der Fahrspaß geht also weiter und ich werde meine inzwischen betagte Dame weiter fahren - vielleicht sogar bis zur Rente, mal schauen.
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