Triumph schließt das Elektro-Motorrad-Projekt „TE-1“ erfolgreich ab und nennt die finalen Leistungsdaten. Herausragend ist die Ladedauer von lediglich 20 Minuten.
Die Tests mit der TE-1 dienen der Entwicklung elektronisch angetriebener Bikes für den Motorradmarkt
Die TE-1 war von Beginna an lediglich als Plattform zu Testzwecken entwickelt. Eine Markteinführung dieses Modells wird es somit auch nicht geben. Dennoch soll anhand der Erfahrungen, die mittels dieses Projekts gesammelt werden konnten, zukünftig markttaugliche Bikes entstehen. Die finalen Leistungsdaten, reduziert man sie auf die Performance, liegen etwas unter denen der Speed Triple 1200 RR. Nach einigen letzten Änderungen an Bodywork und Lackierung in der letzten Testphase verfügt der Prototyp nun über sein endgültiges Erscheinungsbild. Vom Aluminiumrahmen über die markanten Doppelscheinwerfer bis hin zur spitz zulaufenden Front ist die TE-1 optisch eine echte Triumph.
Die Leistungsdaten des TE-1 Prototyps in der Übersicht
161 km Reichweite
130 kW (177 PS) Spitzenleistung, rund 89 kW Dauerleistung – die für die Moto-E vorgesehene Ducati V21L kommt im Vergleich auf nur 150 PS, liefert dabei aber ein deutlich höheres Drehmoment von 140 Nm.
3,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und 6,2 Sekunden von 0 auf 160 km/h
20 Minuten Ladezeit (0–80 %) bei 50 kW Gleichstrom
Sucht man in den Leistungswerten die Kröte, so wird man bei der Reichweite fündig. 161 Kilometer im genormten WMTC-Test sind vielen Motorradfahrern einfach zu wenig. Ein wenig tröstet die rapide Ladegeschwindigkeit des 15 kWh großen Akkus von 0 bis 80 % in nur 20 Minuten. Dafür müssen allerdings 50 kW Gleichstrom aus der Ladesäule fließen.
Markteinführung ungewiss
Wann wir mit einer neuen Triumph Street-E oder Speed-E oder vielleicht gar Bonneville-E rechnen können, darüber macht Triumph bislang keine konkreten Angaben. Schaut man sich aktuelle Zulassungszahlen an, gibt es keinen Grund zu übertriebener Hast.
Das elektrisch angetriebene Naked Bike Triumph TE-1 basiert auf einer neuen Batterietechnologie mit einer Spannung von 360 Volt. Dadurch soll der Akku dem Fahrer über einen längeren Zeitraum mehr elektrische Leistung zur Verfügung stellen können und unabhängig vom Ladezustand sehr viel Leistung bereitstellen. Triumph gibt für den Energiespeicher eine Spitzenleistung von 170 kW und eine Dauerleistung von 90 kW bei einer Kapazität von 15 kWh an. Einen Großteil dieser Maximalwerte ruft die TE-1 tatsächlich ab und stellt 130 kW (176,8 PS) Spitzenleistung bzw. 80 kW (108,8 PS) Dauerleistung bereit.
Fast voll nach nur 20 Minuten
Bahnbrechend klingt vor allem die Angabe zur Ladezeit. Mittels Schnellladesystem soll es möglich sein, die TE-1 in unter 20 Minuten von null auch achtzig Prozent aufzuladen – kombiniert mit einer „marktführenden Zielreichweite“, so die Aussage des Herstellers. Derart kurze Ladezeiten könnten eines der größten Hindernisse auf dem Weg zur Elektromobilität aus der Welt schaffen.
Ein Prototyp der TE-1 fährt
Mit der Fertigstellung eines fahrenden Prototyps ist das Ziel der ersten Kooperationsphase zwischen Triumph Motorcycles, Williams Advanced Engineering, Integral Powertrain und WMG erreicht. Es bestand darin, die Leistungsfähigkeit von Elektromotorrädern so weit zu verbessern, dass Triumphs künftiges Angebot an Elektromotorrädern darauf aufbauen kann.
Bahnbrechendes Batteriesystem
Verantwortlich für das bahnbrechende Batteriesystem ist Williams Advanced Engineering. Der Antriebsstrang der TE-1 umfasst ein spezielles Zellenpaket samt Spannungswandler und integrierter Kühlung. Die optimierte Anordnung der Batteriemodule berücksichtigt nicht nur die Zentralisierung der Massen innerhalb des Prototyp-Chassis, sondern auch die Lage des Schwerpunkts, den Platzbedarf, die Position des Ritzels und das Ladekonzept. Ein maßgeschneidertes Fahrzeugsteuergerät wurde direkt in das Batteriepaket integriert, um das Fahrzeuggewicht weiter minimieren zu können. Das Gesamtpaket soll „ungewöhnlich leicht“ sein, eine Gewichtsangabe ist bisher nicht in Erfahrung zu bringen.
Beginn des Praxistestprogramms
Mit der Fertigstellung des Prototyps beginnt nun die eigentliche Testphase des TE-1-Projekts. In den nächsten sechs Monaten soll das Fahrzeug ein umfangreiches Praxistestprogramm absolvieren, das Fahrversuche auf der Straße und der Rennstrecke umfasst. In dieser Projektphase übernimmt Triumph endgültig das Zepter. Die TE-1 muss zeigen, ob sie die aktuellen Benchmarks und die vom UK Automotive Council für 2025 gesetzten Anforderungen erfüllt.
Zahlen und Fakten im Sommer 2022
Nach Abschluss der Live-Testphase im Sommer 2022 soll der Prototyp für eine Demonstration auf der Rennstrecke bereit sein. Zu diesem Zeitpunkt soll es es endlich Zahlen und Fakten zur TE-1 geben, einschließlich der endgültigen Batterie- und Reichweitenleistung.