Test-Telegramm – Suzuki V-Strom 800DE

Suzuki baut seine V-Strom-Familie aus. Die 800DE positioniert sich zwischen V-Strom 650 und 1050. Und macht mit 21-Zoll-Vorderrad und kernigem Parallel-Twin alles richtig.
 Suzuki
„Feel it!“ Fühlt es! Nahezu jeder japanische Redner sagt das an diesem Abend in seinem Vortrag. Suzuki hat fast das gesamte Führungsteam der neuen V-Strom 800DE mit zur Präsentation nach Sardinien gebracht. Das unterstreicht die Bedeutung des neuen Bikes für die Marke, die sich mit neuen 800er-Mittelklasse-Motorrädern fulminant zurückmeldet. 

Das will sie

Einen Platz an der Sonne im boomenden Midsize-Adventure-Segment. Yamaha ist dort unangefochten der Platzhirsch, aber der Wettbewerb drängt: Honda wetzt bereits die Messer, KTM rüstet merklich auf, die Chinesen spammen den Markt mit einer Neuheit nach der anderen und demnächst dürfte sich auch BMW Motorrad neu positionieren. Der Name V-Strom ist seit 20 Jahren eine Art Gütesiegel. Er steht für ausgereifte Technik und sichere Fahreigenschaften.

Das bietet sie

Unkomplizierte Technik, kernige 84 PS und lebensbejahende 78 Nm. Der offizielle Verbrauch von 4,4 l/100 km und der 20-Liter-Tank ermöglichen rein rechnerisch 450 Kilometer Reichweite ohne Zapfsäulenstopp. Unser Testverbrauch auf Sardiniens Traumstraßen lag bei 5,3 l/100 km. 6-Gang-Getriebe mit bestens funktionierendem Blipper, einstellbares Fahrwerk, futuristische LED-Linsen. Wie bei der 1050DE kann der Windschild nur per Werkzeug verstellt werden. Das simple Bedienmenü ist vorbildlich. Samt 5-Zoll-Farbdisplay stammt es von der großen Schwester. Auch die übersichtliche Zuladung teilen sie sich: Bei der 800DE sind es 200 kg (1050 & 1050DE: 198 kg).

Das kann sie

Reisen – weit und komfortabel und bei Bedarf auch über Stock und Stein. Die neue V-Strom 800DE ist ein Adventure-Bike im besten Sinne: großes Vorderrad (21 Zoll), gewaltige Federwege (220 mm vorn und hinten), entspannte Sitzposition, tolle Sitzbank, druckvoller Parallel-Twin mit viel Charakter (270-Grad-Zündversatz) und mäßigem Durst. Rahmen und Motor sind komplette Neuentwicklungen. Suzuki meldet sich damit eindrucksvoll zurück in der Mittelklasse.
Die neue Suzuki fährt bei Bedarf auch über Stock und Stein

Das bleibt in Erinnerung

Die fast schon schamhafte Art und Weise, auf die Suzukis Offroad-Champion seine Vorzüge kaschiert. Durch den charakteristischen, tief heruntergezogenen V-Strom-Schnabel fällt der gewaltige Federweg vorn kaum auf. Auch hinten gehen die 220 mm optisch eher unter. Geradezu famos ist der Sitzkomfort der hochbeinigen Suzi: Beide Füße kommen sicher auf den Boden. Trotz der 230 kg fühlt sich die 800DE leicht und wendig an. Kurven sind ein Genuss, Fahren im Stehen klappt perfekt – im Gelände und auf der Straße. 

Fazit

Suzuki meldet sich mit der neuen V-Strom 800DE eindrucksvoll in der Mittelklasse zurück
Yamaha Ténéré 700 und Aprilia Touareg 660 bekommen ernsthafte Konkurrenz. Mit der neuen Suzuki V-Strom 800DE und der ebenfalls neuen Honda XL750 Transalp kommen zwei hochspannende Motorräder auf den Markt. Die Suzi ist das schwerste Bike in der erlauchten Runde, aber sie setzt ein echtes Ausrufezeichen. Fahreigenschaften, Design und Preis (ab 11.500 Euro) überzeugen. Für mich ist die 800DE ganz klar die spannendste V-Strom. Schade, dass sie als Reisebike ohne Tempomat auskommen muss.


#Enduro#Motorräder#Suzuki#Test
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