Test-Telegramm: Kawasaki Eliminator – Kawas Coolste

Schwarz, schlank und cool. Mit der Eliminator beabsichtigt Kawasaki das Feld der Mittelklasse-Cruiser von hinten aufzuräumen.
29.01.2024
| Lesezeit ca. 3 Min.
Kawasaki


Das will sie

Über Landstraßen und Hügel cruisen, Abstecher ins Café machen und dabei maximal lässig sein. Ganz in Schwarz gehüllt, kommt das neueste Mitglied der 500er-Familie Kawasakis daher und zeigt sofort, wer das coole Kind auf dem Familienbild ist. Schon der Großvater der Eliminator, die ab 1985 gebaute ZL900, war ein waschechter Cruiser. Aber wie das mit den coolen Kids so ist, wollen sie sich vorrangig vom Rest unterscheiden und aus der Menge, in diesem Fall bestehend aus dem Mittelklasse-Angebot Kawasakis, herausstechen. Ziel der Japaner ist es, ein Stück vom Kuchen der in den vergangenen Jahren stark gewachsenen Mittelklasse-Cruiser abzubekommen. Diese erfreuen sich nicht nur durch die zeitgemäße Optik, sondern auch durch A2-Tauglichkeit und moderate Anforderungen an Fähigkeiten, Größen und Geldbeutel der Fahrer immer größerer Beliebtheit.
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Das bietet sie

Wie von einem waschechten Cruiser zu erwarten, bietet die Kawasaki Eliminator mit einer Sitzhöhe von 735 mm einen niedrigen Aufstieg. Angefeuert von einem von der Z400 übernommenen, überarbeiteten, Motor mit 451 Kubik Hubraum, 45 PS Leistung bei 9.000 Umdrehungen und 42 Nm Drehmoment bei 6.000 Umdrehungen klingt dies zunächst nicht nach einem Kraftspektakel. Dass man sich dennoch über den Griff ans Gas freut, liegt an dem geringen Gewicht von nur 176 Kilogramm, vollgetankt. Das sind satte 15 Kilo weniger, als die Mitbewerber Honda CMX 500 Rebel und Royal Enfield Meteor 350 auf die Waage bringen. Die Diät hat übrigens auch zur Folge, dass die Leistung der bei „nur“ 45 PS liegt. Bei einer Leistung von 48 PS wäre das Leistungsgewicht zu hoch und die A2-Zulassung futsch gewesen. DasFahrwerk bietet eine 41-mm-Teleskopgabel vorn und zwei Federbeine hinten, mit 120 mm, bzw. 90 mm Federweg. Das insgesamt angenehm straffe Fahrwerk kann dabei an den Federbeinen mit Werkzeug fünfstufig angepasst werden. Von Werk aus ist die Eliminator mit IRC Grand High Speed GS 23R bereift. Vorn mit 18-Zoll-Rädern, hinten mit 16-Zoll. Die Idee des Designs ist „Long and Low“ und wurde nicht nur beim mit 1.520 mm langen Radstand aufgegriffen, auch das Design des 13 Liter fassenden Tanks ist lang gezogen und flach und fügt sich ästhetisch ins Gesamtbild ein. Als Farbvariante steht übrigens ausschließlich Schwarz zur Verfügung.
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Das kann sie

Die Fahreindrücke bestätigen dann Idee und Umsetzung der Eliminator. Von den an fast allen Modellen Kawasakis zu findenden Standard-Blinkern abgesehen, sieht sie auch schick aus. Der Reihenzweizylinder zieht kräftig an, auch bei niedrigeren Drehzahlen verschluckt er sich nicht direkt, ist in der Gasannahme sehr direkt und lässt durch seine Drehfreudigkeit auch sportlichere Passagen zu. Untypisch für einen Cruiser und beim ersten Blick auf den recht ausladenden Endtopf nicht zu erahnen, ist die hohe Schräglagenfreiheit. Man bekommt die Rasten zwar auf den Boden, befindet sich dann aber auch schon in Schräglagen, an die Cruiserfahrer sonst nicht zu denken wagen. Apropos Endtopf: Mit 87 dB(A) Standgeräusch ist sie trotz knackigem Sound kein Schreihals, sondern lässt sich ohne Proteste und auf niedriger Drehzahl auch durch engste Gassen bewegen. Eltern, lasst die Kinder draußen, es ist nur die Eliminator. Sie sieht cool aus, tut aber keinem was. Den Verbrauch beziffert Kawasaki mit 4,5 Liter je einhundert Kilometer. Auf unserer Testfahrt durch die Berge Andalusiens lagen wir etwas darunter. Bei sportlicher Fahrweise gönnte sich die Eliminator lediglich 3,9 Liter auf einhundert Kilometer. Damit liegt sie aber immer noch etwas über der Rebel, die sich mit 3,5 Liter zufrieden gibt.

Fazit

Mit der Eliminator ist Kawasaki ein Motorrad gelungen, dass für viele Fans des Segments interessant sein dürfte. A2-Zulassung, coole Optik, niedriges Gewicht, tiefer Einstieg und mit 6.495,-- Euro ein Preis, der deutlich unter der Konkurrenz liegt. Bravo.
 Pro
  • kräftiger, durchzugsstarker Motor
  • niedriges Gewicht
  • attraktiver Preis
  • cooler Auftritt
 Contra
  • Blinker passen nicht zur Optik
  • Schwarz als einzige Farbe verfügbar
  • höherer Verbrauch als der Wettbewerb
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Kawasaki Eliminator 500 - Baujahr: 2024
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Technische Daten Kawasaki Eliminator 500 2024
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Motor
Bohrung x Hub 70 x 58,6 mm
Hubraum 451 ccm
Zylinder, Kühlung, Ventile flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Reihenzweizylinder
Abgasreinigung/-norm Euro 5+
CO2 Emissionen 89 g CO2/km
Leistung 45 PS (33 kW)
Drehmoment 42 Nm bei 6.000 U/min
Verdichtung 11,3:1
Höchstgeschwindigkeit 169 km/h
Wartungsintervalle Erstinspektion nach 1.000 km, danach alle 12.000 km
Verbrauch pro 100 km 3,8 Liter
Kraftübertragung
Kupplung Druckumlaufschmierung, Nasssumpf
Schaltung 6-Gang
Sekundärantrieb O-Ring-Kette
Fahrwerk & Bremsen
Rahmen Gitterrohrrahmen, hochfester Stahl
Federelemente vorn 41-mm-Teleskopgabel
Federelemente hinten Zwei Federbeine. Federbasis einstellbar
Federweg v/h 120 mm / 90 mm
Radstand 1.520 mm
Nachlauf 121 mm
Lenkkopfwinkel 60 °
Räder Leichtmetall-Gussräder
Reifen vorn 130/70-18M/C 63H
Reifen hinten 150/80-16M/C 71H
Bremse vorn 310-mm-Einzelscheibenbremse, Doppelkolbenbremssattel
Bremse hinten 240-mm-Einzelscheibenbremse, Doppelkolbenbremssattel
Maße & Gewicht
Länge 2.250 mm
Breite 785 mm
Höhe 1.100 mm
Gewicht 176 kg (fahrfertiges Gewicht)
zul. Gesamtgewicht 356 kg
Maximale Zuladung 180 kg
Sitzhöhe 735 mm
Standgeräusch 87 dB(A)
Fahrgeräusch 72 dB(A)
Tankinhalt 13 Liter
Fahrerassistenzsysteme ABS
Fahrzeugpreis ab 6.495 € zzgl. Nebenkosten
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