Test-Telegramm – Feinschliff für Hondas SUV-Scooter X-ADV
Der X-ADV gehört zu den Topsellern von Honda in Europa. In die Saison 2025 startet er mit verbessertem DCT und neuer Front. Erste Testfahrt auf Sizilien.
Bestseller noch attraktiver zu machen, ist meistens gar nicht so einfach. Aber nun: Bekanntermaßen gibt es nichts, was man nicht verbessern könnte. Also hat sich Honda (turnusmäßig) an den Feinschliff des X-ADV gemacht. Und siehe da: Die jüngste Modellpflege kitzelt noch ein bisschen mehr aus dem SUV-Scooter heraus. Mehr als 76.000 Einheiten hat Honda seit dem Start in 2017 vom X-ADV verkauft. Er steht seitdem jedes Jahr auf dem Podest der meistverkauften Honda-Modelle in Europa. Eine echte Erfolgsstory. 2025 soll sie fortgeschrieben werden. Vielleicht ja endlich auch in Deutschland: Hierzulande findet der X-ADV nämlich kaum statt im Vergleich zu Ländern wie Italien, Frankreich, Spanien. Was mich nach wie vor verwundert. Der Trend spricht allerdings für den X-ADV. Im Jahr 2024 brachten deutsche Kunden bislang 519 Honda X-ADV zur Zulassungsstelle. Das sind 30,1 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit liegt der SUV-Scooter immer noch deutlich hinter Hondas Topmodellen CB750 Hornet und CBR650R zurück, platziert sich aber im sicheren Mittelfeld in der Modellpalette der Japaner, noch vor dem Traditionsmodell GL 1800 Gold Wing oder seinem Roller-Pendant, dem Forza 750.
Matt Deep Mud Grey nennt sich diese eher dezente Lackierung
Das ultimative Stadt-Land-Fluss-Gefährt sein. Der X-ADV mixt den Stauraum und Wetterschutz eines Maxi-Scooters mit dem Fahrwerk und der Power eines Motorrads, genau genommen eines Adventure-Bikes. Das ist seit der Präsentation auf der EICMA 2016 ein echtes Alleinstellungsmerkmal in dieser Leistungsklasse. 59 PS, 69 Nm, 745 ccm: Der X-ADV ist bestens gerüstet für längere Strecken – und das perfekte Pendlerfahrzeug.
Das bietet er
Die neue Front des Honda X-ADV. Versteckt im oberen Teil des schmalen Tagfahrlichts: die sehr hellen Blinker
Neue, hellere LED-Scheinwerfer mit auffällig schmalem Tagfahrlicht. Darin integriert: die Blinker, hell und nur bei Betätigung zu sehen. Der Windschild wurde optimiert und kann nun problemlos einhändig – also auch während der Fahrt – bedient werden. Links am Lenker sitzt jetzt ein Tempomat. Darüber: der neue 4-Wege-Joystick, flach und elegant, gefertigt für die Ewigkeit. In der Sitzbank steckt mehr PU-Schaum (plus 10 %), zusätzlich wurden die Dämpfer optimiert – beides sorgt für mehr Komfort.
Den Schrittbogen haben die Japaner abermals etwas schmaler geformt. Das ermöglicht auch kleineren Fahrern einen sicheren Stand, verspricht Honda. Die Sitzbank heben jetzt zwei Hydraulikstangen an (bislang eine). Am recht flachen Öffnungswinkel ändert das leider nichts. Gemessen an der Tiefe des helmtauglichen Staufachs wäre eine etwas weiter beziehungsweise steiler öffnende Sitzbank ganz schön. Dafür wurde die Staufachbeleuchtung deutlich heller. Immerhin.
Honda X-ADV 2025 im Videocheck
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Ganz schön lang: Der Radstand misst 1.590 mm. Die Füße kann der Fahrer auf den Trittbrettern lagern oder auf den optionalen Fußrasten Schön gleichmäßig und dynamisch davonziehen. Das verfeinerte DCT ist ein Träumchen. Honda hat sein bewährtes Doppelkupplungsgetriebe sanfter abgestimmt. Es fährt jetzt softer an und wechselt kaum merklich die sechs Gänge. Das grenzt an Perfektion. Einzig das Gewicht könnte man der Dual Clutch Transmission ankreiden: Die mehr als zehn Kilogramm treiben das Fahrgewicht des X-ADV auf 237 kg. Der Verbrauch hält sich dennoch im Rahmen: 3,6 Liter auf 100 Kilometer sind es laut WMTC offiziell. Bei unseren (zügigen) Testfahrten auf Sizilien waren es laut Bordcomputer 4,4 Liter. Wer öfter mal den neuen Tempomaten bemüht und die Landschaft genießt, dürfte locker unter vier Litern bleiben, beraubt sich aber des kernigen Ansauggeräuschs beim Beschleunigen.
Lobend und freudig sei die zügige Blinkerrückstellung erwähnt. Statt nach dem Abbiegen Ewigkeiten weiter zu blinken, geht sie gleich nach der Kurve beziehungsweise kurz nach dem Richtungswechsel aus. So soll das sein. Die Fahrmodi hat Honda feiner modelliert: Standard, Sport, Rain und Gravel sind konfiguriert, zwei User-Modi kann der Fahrer individuell zusammenstellen übers selbsterklärende Bordmenü. Wie bislang auch können Fahrparameter wie Motorbremse oder Leistungsabgabe dreistufig eingestellt werden. Die Grafik des 5-Zoll-Farbdisplays hat Honda modernisiert. Per RoadSync-App und Smartphone-Konnektivität kann navigiert, telefoniert etc. werden.
Das bleibt in Erinnerung
Hurtig über Schotter: Das Fahren im Stehen gelingt auf dem X-ADV ganz famos, solange die optionalen Fußrasten montiert sind Die perfekte Verarbeitung. Die wertigen Bedienelemente. Und die souveräne Art, mit der Hondas SUV-Scooter krumpeligen Asphalt und buckelige Schotterpisten unter die Räder nimmt. Fahrwerk und Fahrdynamik überzeugen komplett. Die Kombination aus Trittbrettern und optionalen Fußrasten macht den X-ADV universell einsetzbar und lässt einem ordentlich Platz, um seine Füße/Beine zu sortieren; Fahren im Stehen klappt hervorragend mit den Offroad-Fußrasten. In Südeuropa ist der SUV-Scooter ein Star: An jedem Café, an dem wir vorbeifuhren, wurde die Testflotte aufmerksam gemustert. Das mag auch an der ungewohnt bunten Editionsmodell-Lackierung in Matt Goldfinch Yellow gelegen haben. Das grelle Gelb fällt echt auf – und farblich aus dem eher dezenten Farbmix, den Honda für gewöhnlich beim X-ADV aufträgt.
Fazit Honda X-ADV 2025
Heissa! Matt Goldfinch Yellow nennt sich die recht schrille Sonderlackierung, die es zur Einführung des Modelljahrgangs 2025 gibt Der 2025er-Feinschliff macht den X-ADV noch ein Stückchen besser. Das überarbeitete DCT funktioniert famos, Detaillösungen wie die neue Einhandbedienung des Windschilds überzeugen. Der modernisierte Look verleiht dem SUV-Scooter die nötige Frische, um sich auch weiterhin eine Top-3-Platzierung auf Hondas Europa-Verkaufshitliste zu sichern.