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Test-Telegramm – Ducati Panigale V4 S 2025 in Oschersleben
Anlässlich der World Ducati Week 2024 in Misano wurde die neue Panigale V4 S vorgestellt. Erste Fahreindrücke in Wort, Bild und Film.
Rainer Friedmann
Ducati, Rainer Friedmann, Studio2
Die ersten Bilder und Daten ließen auf ein vollkommen neues Modell schließen und ein Blick auf die Schwinge brachte gestandene Fans der Einarmschwinge zur Verzweiflung, denn die ist nun Geschichte! Wir konnten die Neue in Oschersleben im Rahmen eines Ducati4U Events ausgiebig begutachten und vor allem auf einigen schnellen Runden erleben.
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Das Aggregat
Vorab muss gleich erwähnt sein, dass das Bike auf der Euro 5+ Norm basiert und somit einige Anstrengungen nötig waren, um ein solches Renngerät auf die Straße zu bringen. Der Motor wurde etwas optimiert und leistet trotz der härteren Norm nun 216 PS und 120,9 Nm. Das Ansprechverhalten ist sehr harmonisch und sie entwickelt über das gesamte Drehzahlband konstanten Schub. Selbst im unteren Drehzahlbereich geht es gut voran.Der Auspuff
Klanglich hat sie etwas an Emotion verloren, aber das lässt sich auf der Rennstrecke mit einer Zubehöranlage und einem neuen Mapping leicht ändern – dann hat sie auch gleich mal 228 PS! Aber im Endeffekt klingt sie immer noch wie eine Ducati und für die Landstraße reicht der Sound allemal. Denn hier müssen wir aufpassen, dass wir nicht noch mehr ins Kreuzfeuer der Lärmbelästigung geraten.Die Tradition gebrochen
Die Einarmschwinge ist Vergangenheit. Die Gründe dafür sind einleuchtend und nachvollziehbar. Denn als die Einarmschwinge bei Ducati Einzug hielt, trieben knapp 90 Newtonmeter das Bike nach vorne und wurden Schräglagen um 50 Grad gefahren. Heute ziehen in der Serie 216 Pferde und 120 Newtonmeter an der Hinterhand und werden in der World Superbike Schräglagen jenseits der 60 Grad gefahren. Die Technik ist hier einfach irgendwann am Ende und dann muss man auch bereit sein, neue Wege zu gehen.Edelsportliche Optik
Betrachtet man die Vorgängerin, so fielen markante Winglets in Schwarz auf, auch war sie bulliger und mutete mächtiger an. Die Neue kommt hier etwas zahmer daher, was insbesondere die neue Front bewirkt. Sie ist etwas schmäler, der Scheinwerfer liegt tiefer, mit Linienführungen der altehrwürdigen 916 und die Winglets sind filigraner und vor allem durch die gleiche Farbe viel harmonischer ins Bike integriert.Platz für Große
Direkt beim ersten Aufsitzen fühlt man sich zu Hause. Es ist alles da, wo man es erwartet, die Abstände von Lenker, Tank und Sitz sind so ausgelegt, dass selbst meine 193 Zentimeter eine perfekte Sitzposition fanden. Der etwas schmalere Tank, mit rutschfesten Pads, bringt super Halt auf der Bremse und ein großartiges Gefühl im Hanging Off. Rasten sind angenehm verbaut, die Stummel nun etwas chilliger und geringfügig enger als früher angebracht, hinter dem Windschild findet man einen hervorragenden Schutz und kann sein Kinn schön in die Tankmulde legen. Gefühlt wurde das Bike auf meine Maße hin gebaut – Klasse.WSBK-Feeling für Rookies
Sie macht es einem extrem einfach, schnell zu fahren und gibt einem das Gefühl der Unbesiegbarkeit. Vollgepackt mit Sensoren und Bosch-Elektronik vom Feinsten, kann nahezu alles angesteuert und (ein)geregelt werden. Das Öhlins-Fahrwerk der 3. Generation sorgt bei der S-Variante für immer Top-Dämpfung und maximalen Bodenkontakt der Pirelli Supercorsa SP „Straßensklicks“, mit denen man auf Anhieb schnelle Runden drehen kann. Einstellen lässt sich alles bequem am Display bzw. den Bedienknöpfen links, selbst während der Fahrt. Allerdings braucht es etwas Zeit, um alle Möglichkeiten und Parameter zu verstehen.Kurzfazit
Spätestens jetzt darf keiner mehr über eine Diva sprechen. Denn die neue Panigale V4 S macht es einem einfach, den Einstieg in den Rennsport zu finden. Sie lässt sich spielerisch bewegen, ist deutlich handlicher geworden, ergonomisch perfektioniert, optisch wieder edler und nicht mehr so brachial. Im direkten Vergleich mit anderen Bikes auf der Strecke oder gar ihrer Vorgängerin merkt man erst, wie erbarmungslos sie bereits aus niedrigen Drehzahlen anschiebt und einen mühelos an den Konkurrenten vorbeibringt. Und wird’s doch mal knapp, dann holt man die letzten Meter auf der präzise und eindrucksvoll arbeitenden Bremse heraus. Die Bosch-Elektronik und vor allem ihre applizierten Regelmechanismen sind unfassbar gut und geben jedem die Chance, ohne Stress schneller zu werden.#Bosch #Ducati #Motorräder #Neuheiten #News #Öhlins #Pirelli #Supersport #Test