Test-Telegramm – Ducati Multistrada V4 Rally

Ducati rüstet die Multistrada auf. Als V4 Rally trägt die italienische Alleskönnerin einen 30-Liter-Tank und knausert mit dem Sprit.
 Alex Photo/Ducati
Unlock Earth. Frei übersetzt aus dem Englischen heißt das „die Erde entsperren“. Wie das in den Augen von Ducati geht, zeigt die neue Multistrada V4 Rally, die mittlerweile vierte Modellvariante des Adventure-Racers.

Das will sie

Ganz weit kommen und ganz viel Komfort bieten – für Fahrer und Beifahrer plus Gepäck. 30 Liter fasst der neue Aluminiumtank. Das sind acht Liter mehr, als in den doppelwandigen Kunststofftank (22 l) der Multistrada V4, V4 S und V4 Pikes Peak passen. Das Sitzkissen des Beifahrers hat eine neue Form und ist erstmals höhenverstellbar (+15 mm/ –10 mm). Die verstellbare Standardsitzhöhe beträgt 870/890 mm. Mit anderer Sitzbank geht es runter bis auf 825 mm oder hoch bis auf 905 mm.

Das bietet sie

Leichtere 19-Zoll-Räder (minus 3,8 kg im Vergleich zur V4 S), breitere Fußrasten, mehr Federweg vorn und hinten (jeweils 200 mm), ein neu platziertes, belüftetes Smartphonefach, verbesserten seitlichen Hitzeschutz, neue Luftdeflektoren und einiges mehr. Das Wichtigste wohl: die erweiterte Zylinderabschaltung.

Das kann sie

Sprit sparen! 6,6 l/100 km gibt Ducati offiziell an. Mein Testbike kam sogar auf erstaunliche 6,3 l/100 km. Für eine 170-PS-Ducati dieser Gewichtsklasse (260 kg vollgetankt) ein echter Fortschritt. Zum Vergleich: Die deutlich leichtere V4 braucht 7,0 l/100 km. Möglich macht das die neue erweiterte Zylinderabschaltung, die Ducati für seine V4-Motoren ersonnen hat. Bis 4000 Touren arbeitet nur die vordere Zylinderbank. Gibt der Fahrer beherzt Gas, schaltet sich die hintere sofort hinzu. Oberhalb von ca. 4000 Umdrehungen sind grundsätzlich beide am Start. In Kombination mit dem 30-Liter-Tank soll die Reichweite so um 30 bis 35 Prozent zulegen im Vergleich zur V4 S.

Das bleibt in Erinnerung

Die Leichtigkeit des Seins auf der V4 Rally. Die mehr als fünf Zentner mit vollem Tank merkt man ihr nicht an, so komisch das klingt. Beim schwerelosen Aufrichten vom Ständer hilft „Easy Lift“: Der elektronische Assistent nimmt Last von der Federung. Die V4 Rally rennt wie ein echtes Sportbike und bügelt auf Schotter und steinigem Untergrund alles platt, was für Schläge und Ungemach sorgen könnte. Das Ansauggeräusch dabei ist der Hammer. Der neue Windschild (Höhe/Breite plus 20 mm) ist einfach per Hand verstellbar. Auf der höchsten Stufe kommt kaum Wind am Helm an, selbst bei beherztem Tempo.

Fazit

Ein großer Wurf – erst recht im Vergleich zur alten 1260 Enduro. Das Adventure-Raumschiff V4 Rally entkoppelt seine Besatzung wie versprochen von weltlichen Reisesorgen. Mit reichlich Extras landet sie allerdings schnell bei über 30.000,-- Euro.


#Ducati#Enduro#Motorräder#Test
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