Test: Harley-Davidson Nightster – die neue Sportster-Ära

Harley-Davidson baut die Sportster-Familie aus: Mit der brandneuen Nightster feiert der neue Revolution Max 975T-Motor Premiere. Erste Fahreindrücke.
Test: Harley-Davidson Nightster – die neue Sportster-Ära
Test: Harley-Davidson Nightster – die neue Sportster-Ära Gestatten: Ich bin der Tank und lebe unter der Sitzbank. Also Schlüssel nicht vergessen, sonst lässt sich der Einzelsitz nicht seitlich hochklappen.
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12.04.2022
| Lesezeit ca. 3 Min.
Amelie Mesecke, Björn Gramm
Aus 1.252 mach 975 ccm: Harley-Davidson schrumpft seinen Revolution-Max-Motor und pflanzt ihn in die brandneue Nightster ein. Die kleine Schwester der Sportster S (122 PS, ab 15.995,-- Euro) soll „ein neues Kapitel der Sportster-Saga einleiten“, verkündet Harley-Boss Jochen Zeitz.

Auf Wunsch mit Soziussitz

Agil und wendig – und komfortabler als die Sportster S, darum geht es bei der 90 PS starken Nightster. Mit 14.995,-- Euro ist sie in der Basisfarbe Schwarz „nur“ 1.000,-- Euro günstiger als die immerhin 32 PS stärkere Sportster S, aber deutlich leichter und drahtiger. 211 kg trocken, 221 kg fahrbereit, damit hat die Nightster für aktuelle Harley-Davidson-Verhältnisse geradezu Fliegengewicht. 114 mm Federweg vorn, 76 mm hinten – das ist deutlich mehr, als die knüppelharte Sportster S zu bieten hat (92 mm/51 mm). Dementsprechend komfortabel sitzt es sich auf dem 703 mm hohen Nightster-Einzelsitz. Auf Wunsch gibt es auch einen Extraplatz für Sozia oder Sozius.
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Herzstück der Harley-Davidson Nightster: V-Twin mit 95 Nm und 90 PS

Herzstück und optischer Mittelpunkt der Nightster ist natürlich der neue „kleine“ Revolution Max 975T-Motor. Der flüssigkeitsgekühlte V-Twin hat einen Zylinderwinkel von 60 Grad. „Die Nockenprofile der vier Nockenwellen und die einlassseitig variablen Steuerzeiten wurden auf optimale Beschleunigung und jede Menge Power im mittleren Drehzahlbereich ausgelegt“, sagt Nils Buntrock, Marketing- und Pressechef der DACH-Region. Zwei Ausgleichswellen dämpfen Vibrationen weg.

95 Nm bei 5.750 U/min liefert der 975er als maximales Drehmoment, die maximale Leistung liegt bei 7.500 Touren an. Die Leistungsentfaltung ist durchaus amtlich. Die Nightster hängt schön direkt am Gas. Am Kurvenausgang zieht sie ordentlich durch, ohne einem das Gefühl zu geben, da könnte etwas schiefgehen. Die unauffällig agierende Antriebsschlupfregelung (TCS, abschaltbar) und die Schleppmomentregelung sorgen dafür, dass der 16-Zöller hinten immer genügend Grip hat.

Drei Fahrmodi hat Harley-Davidson für die Nightster komponiert

Road, Sport und Rain. Im Regenmodus liegen 15 Prozent weniger Leistung an. Das macht einen spürbaren Unterschied aus. Die Gasannahme und die Wirkung der Motorbremse erfolgen deutlich sanfter, ABS und TCS greifen früher ein. Am meisten Spaß macht die Nightster im Sport-Modus mit spät eingreifenden Regelsystemen. 5,1 l/100 km gibt Harley-Davidson als Durchschnittsverbrauch an.

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„Die Nightster ist ein ‚Instrument of Expression‘, untermauert von großartiger Performance“, verspricht Zeitz. „Aufbauend auf der rund 65-jährigen Sportster-Tradition ist die Nightster ideal, um sich kreativ auszuleben: Sie ist die ideale Basis für Customizing-Projekte.“ Passend dazu zeigte Harley-Davidson bei der Weltpremiere in Girona schon mal zwei exklusive Umbauten. So viel ist jetzt schon sicher: Die Nightster werden wir in sehr vielen Variationen zu sehen bekommen – auch wenn Harley-Davidson-Designchef Brad Richards sagt: „Die Nightster ist schon ab Werk customized.“

Das klassische Sportster-Design hat sein Team neu interpretiert: schlank, niedrig, kraftvoll – die Linie ist vertraut, aber erwachsener als bislang. Der Kraftstofftank versteckt sich unter dem Sitz. Der „Tank“ ist lediglich Optik und Verpackung für die Airbox. Wenig überraschend: Schwarz dominiert als Farbe. Räder, Fender, Lampenverkleidung, Luftfilter, Lenker – alles „black“. Die Abdeckung der Airbox trägt wahlweise Redline Red oder Gunship Grey (jeweils 280,-- Euro Aufpreis), so es nicht Vivid Black sein soll.

Ab Mai soll die Nightster zu haben sein. Buntrock ist sich sicher: Zusammen mit der Pan America wird sie 2022 die Harley-Verkaufs-Charts anführen. Und, wir orakeln mal, im nächsten Schritt sicher auch den Motor stellen für ein „kleines“ Adventure-Bike von Harley-Davidson.

Premiere der Harley-Davidson Nightster 2022


 Pro
  • leicht und agil
  • ikonisches Design
  • sportliche Fahreigenschaften
 Contra
  • viele sichtbare Kabel
  • relativ hoher Einstiegspreis
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Harley-Davidson Nightster - Baujahr: 2022
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Technische Daten Harley-Davidson Nightster 2022
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Preis-/Leistungsverhältnis
Motor
Bohrung x Hub 97 x 66 mm
Hubraum 975 ccm
Zylinder, Kühlung, Ventile Zweizylinder, flüssigkeitsgekühlt, 4 Ventile pro Zylinder
Abgasreinigung/-norm Euro 5
Leistung 90 PS (66 kW) bei 7500 U/min
Drehmoment 95 Nm bei 5.750 U/min
Wartungsintervalle Erstinspektion nach 1600 km, danach 1x jährlich oder alle 8000 km
Kraftübertragung
Kupplung Mehrscheiben-Nasskupplung
Schaltung 6-Gang
Sekundärantrieb Riemen
Fahrwerk & Bremsen
Rahmen Stahlrohrrahmen
Federelemente vorn 41-mm-Teleskopgabel
Federelemente hinten Stereofederbeine, Federvorspannung einstellbar
Federweg v/h 114 mm / 76 mm
Radstand 1.556 mm
Nachlauf 137 mm
Lenkkopfwinkel 60 °
Räder Gussfelgen
Reifen vorn 100/90 - 19
Reifen hinten 150/80 B 16
Bremse vorn 320-mm-Scheibenbremse, Vierkolben-Bremssattel, radial montiert
Bremse hinten 260-mm-Scheibenbremse, Zweikolben-Bremssattel
Maße & Gewicht
Länge 2.206 mm
Breite 836 mm
Höhe 1.108 mm
Gewicht 218 kg
Maximale Zuladung 200 kg
Sitzhöhe 705 mm
Tankinhalt 11 Liter
Fahrzeugpreis ab 14.995 €
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