Dazu gibt es den wahrscheinlich coolsten Sound, den man von einem Reihenvierzylinder erwarten kann. Grund genug, dem muskelbepackten Naked-Bike auf den Zahn zu fühlen, gerade weil sie mit der DNA der GSX-R1000 einiges an Potential verspricht.
Das kräftige Auftreten der Suzuki GSX-S1000 ist klassentypisch
Schon auf den ersten Blick fällt das kräftige Auftreten des Bikes ins Auge. Der schwarz lackierte Motor mit einer SCEM-Beschichtung wird gekonnt in Szene gesetzt und von kantigen Verkleidungsteilen umschlossen. Die Beschichtung stammt aus der MotoGP, ermöglicht eine schnellere Wärmeabfuhr und dadurch ein geringeres Spiel zwischen Kolben und Zylindern. Die Auspuffanlage verfügt über einen mittig platzierten Vorschalldämpfer, wodurch ein kurzer Endschalldämpfer verbaut werden, der eine freie Sicht auf das Hinterrad zulässt. Die Massenzentralisierung kommt gleichzeitig dem Handling zugute. Im Auspuffsystem schlummert zudem ein technisches Highlight. Das SET-System (Suzuki-Exhaust-Tuning) reguliert über ein servogesteuertes Ventil im Abgasrohr den Abgasstrom je nach Motordrehzahl. Bei niedriger Drehzahl schließt die Klappe und erhöht den Gegendruck für mehr Drehmoment. Das Ventil öffnet sich mit steigender Drehzahl, um den Gegendruck zu reduzieren und die Motorleistung im mittleren und oberen Drehzahlbereich zu erhöhen.
Die kantige und kurze Heckpartie der GSX-S1000 ist ein schicker Eye-Catcher.
Heckpartie und Sitz harmonieren prächtig
Die Heckpartie der GSX-S1000 ist ein schicker Eye-Catcher. Kantig und kurz gehalten, passt sie zu dem restlichen Erscheinungsbild. Der Sitz verleiht guten Halt. Un der ist bitter nötig, denn der flüssigkeitsgekühlte Vierzylinder-Reihenmotor mit 999 Kubikzentimetern Hubraum schiebt den 210 kg leichten Boliden kräftig nach vorne. Mit 150 PS (110 kW) bei 10.000 U/min und einem Drehmoment von 108 Nm, anliegend bei 9.500 U/min, deuten schon die technischen Daten auf eine massive Kraftentfaltung hin. Einmal am Gashahn gezogen, fängt die GSX-S1000 mit ihrem tiefen Sound an zu röhren und sprintet nach vorne. Angenehm dosierbar und weniger aggressiv als eine Z1000R reagiert dabei der Gasgriff. Das Low-RPM-Assist-System sorgt beim Anfahren für eine geringfügige Anhebung der Leerlaufdrehzahl, wodurch sich die Kontrolle bei langsamer Fahrt im Stop-and-Go-Verkehr verbessert.
Der schwarz lackierte Motor wird gekonnt in Szene gesetzt und von kantigen Verkleidungsteilen umschlossen.
Top-Handling, gutes Fahrwerk
Neben den seitlichen Verkleidungsteilen, die die Silhouette der Suzuki bestimmen, dominiert an der Front eine goldene Upside-down-Gabel von Kayaba mit einem Standrohrdurchmesser von 43 mm und einem Federweg von 120 mm. Sie vereint Sport und Komfort. Zugstufe, Druckstufe und Federvorspannung lassen sich auf die Fahrweise und den persönlichen Geschmack abstimmen.
Das agile Fahrverhalten hat die GSX-S1000 ihrer kompakten und leichten Bauweise zu verdanken. Einwandfreies Handling und neutrales Verhalten sind stete Begleiter, egal ob Autobahn oder kurvenreiche Bergstraße. Das Hinterrad ist an einer Superbike-Schwinge montiert und wird durch ein zentrales Federbein mit 130 mm Federweg gedämpft. Bei engen Links-Rechts-Kombinationen und langgezogenen Kurven bleibt die Suzuki immer auf Kurs. Das Fahrwerk bügelt Unebenheiten gekonnt aus.
Je vier Bremskolben und schwimmend gelagerte 310er Bremsscheiben am Vorderrad sorgen für eine hervorragende Verzögerung.
Die Traktionskontrolle ist in vier Stufen verstellbar
Das Kraftpaket kommt auf 17-Zoll-Rädern daher und verfügt über ein Bremssystem von Brembo. Je vier Bremskolben und schwimmend gelagerte 310er Bremsscheiben am Vorderrad sorgen für eine hervorragende Verzögerung, bei voller Kontrolle, dank ABS von Bosch. Am Hinterrad wird das System von einer 250er Einscheibenbremse unterstützt. Ist man mit der GSX-S1000 sportlich unterwegs, sind schnelle Gangwechsel nötig. Das sogennannte „Stempeln” vermeidet eine Anti-Hopping-Kupplung (SCAS), die ausgesprochen gut funktioniert.
Für ausreichend Grip, auch bei kräftiger Beschleunigung sorgt eine in vier Stufen einstellbare und durchweg zuverlässige Traktionskontrolle. Sobald das System Schlupf am Rad feststellt, flackert das STCS-Symbol im Display auf.
Das Cockpit beschränkt sich auf die nötigsten Anzeigen, wirkt mit seinem LCD-Display aber nicht mehr ganz zeitgemäß.
Reduziert aufs Wesentliche – den Fahrspaß
Das LCD-Display informiert über aktuelle Geschwindigkeit, eingelegten Gang, Uhrzeit, Temperatur und Drehzahl, sowie Restreichweite und Tankinhalt.
Der Durchschnittsverbrauch liegt bei rund 8 Litern je 100 Kilometer. Das ist deutlich zuviel und übersteigt die Werksangabe von 5,3 Litern deutlich. Bei einem 17-Liter-Tank ergibt sich daraus eine maximale Reichweite von kaum mehr als 200 Kilometern. Allerdings vergehen diese „wie im Flug”, sobald man mit der GSX-S1000 in ihrem Element unterwegs ist – kurvenreiche Bergstraßen mit schnellen Zwischensprints.
Viel Motorrad fürs Geld
Die GSX-S1000 ist in vier Farbvarianten ab einem Preis von 12.395,-- Euro erhältlich. Für welche Farbvariante man sich auch entscheiden mag, klar ist, dass man mit der GSX-S1000 viel Motorrad für sein Geld bekommt. Sie ist reduziert auf das Wesentliche: Kraft, Leistung und Performance. Ihre hochwertige Ausstattung passt in das schlüssige Designkonzept und sorgt für einen nachhaltigen Eindruck bei hohem Fahrspaß.