2019 übernahm der Mahinda-Konzern die gesamte Motorradsparte von Peugeot, die schon zuvor zu 51 Prozent der indischen Holding gehörte. In drei Hubraumklassen von 125 über 300 bis hin zu 500 Kubik wird insbesondere der asiatische Markt anvisiert. Dennoch sollen die Modelle von Peugeot Motocycles weltweit verfügbar sein und somit auch ihren Weg nach Deutschland finden. Flüssigkeitsgekühlte Einzylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen sollen als Antrieb dienen. Der bei uns stark gewachsene Markt von 125ern, die nach vier Theorie- und fünf Praxisstunden auch von Autoführerscheinbesitzern ohne weitere Prüfung gefahren werden dürfen, ist jedoch stark umkämpft. Neben den japanischen Herstellern, von denen jeder ein etabliertes Modell anbietet, ist es vor allem KTM mit der 125 Duke, die die Krone für sich behauptet.
Im Feld der 300er streiten sich die BMW-G310-Modelle mit KTMs 390ern. Von unten drücken starke Modelle mit 250 ccm Hubraum. Bei den 500ern muss sich Peugeot mit Honda CB500, Brixton Crossfire und Fantic Caballero messen. Wie erfolgreich der Angriff auf den europäischen Markt sein wird, bleibt abzuwarten. In den letzten Jahrzehnten hat Peugeot sich in erster Linie im Markt der Roller und Kleinkrafträder einen starken Namen gemacht. In den 1980ern mischte sogar Honda bei den Franzosen mit, hielt 1984 zunächst 10% und stockte 1985 auf 25% der Unternehmensanteile auf. Auch echte Motorräder, wie die P515 liefen bei Peugeot Motocycles bereits vom Band.
Daran soll die neue P2X nun anknüpfen, die für den Einsatz im Urbanen Umfeld optimiert wurde. Als kompakter, wendiger Roadster mit einer komfortablen Sitzposition will sie der perfekte Alltagsbegleiter sein. Die blaue Variante mit hohem Lenker, weißen Felgen, brauner Sitzbank und goldenem Logo auf dem Seitendeckel soll dabei die Retro-Fans ansprechen. Das weiß-rote Stummellenker-Modell mit seiner abnehmbaren Soziusabdeckung nimmt hingegen Anleihen bei Café Racern. Die oben genannte Peugeot P515 soll beim Design ebenfalls Modell gestanden haben. In Scheinwerfer und Rücklicht leuchtet LED-Technik. Eine Upside-down-Gabel und Stereofederbeine mit externen Ausgleichsbehältern sorgen für gutes Handling. ABS ist seit 2016 Pflicht. Ein relativ großer 12-Liter-Tank dürfte in Verbindung mit den sparsamen Motoren für Reichweiten von mehr als 300 Kilometer sorgen. Ein fünf Zoll großer TFT-Bildschirm dient der P2X als Cockpit, bietet volle Konnektivität zum Smartphone und leitet mit seiner Navigations-App durch Straßenschluchten.
Bisher hält sich Peugeot sehr bedeckt, wenn es darum geht, einen Termin für die Serienproduktion der P2X zu nennen. Die Bekanntgabe, dass neben den Modellen mit 125 und 300 Kubik nun auch eine 500er geplant ist, bekräftigt uns in dem Glauben, dass Peugeot es ernst meint. Obwohl die Studie bereits 2019 auf der EICMA zu bestaunen war, gilt ein Debüt im Jahr 2021 aber als unwahrscheinlich.