KTM – die Rückkehr der „990 Super Duke?“

Kommt die „990 Super Duke“ zurück? KTM bohrt 2023 die „890 Duke R“ auf und nähert sie auch optisch an die „1290 Super Duke“ an. Auch eine kleine „Super Duke“ scheint möglich.
KTM – die Rückkehr der „990 Super Duke?“ Kommt die „990 Super Duke“ zurück? KTM bohrt 2023 die „890 Duke R“ auf und nähert sie auch optisch an die „1290 Super Duke“ an. Auch eine kleine „Super Duke“ scheint möglich.
KTM – die Rückkehr der „990 Super Duke?“ Die Abgasanlage ist nun Euro 5+-Norm konform und macht durch ihre Größe eine neu gestaltete Schwinge nötig
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29.01.2023
| Lesezeit ca. 4 Min.
Michael Praschak
Bernhard M. Hoehne
Fans der ersten Stunde von Straßenmotorrädern der Marke KTM werden sich noch lebhaft erinnern: Im Jahr 2005 veränderte die Einführung der legendären „990 Super Duke“ den Markt für Naked Bikes nachhaltig. Ein knapper Liter Hubraum, 120 PS, dumpfer V2-Sound und eine sportliche, aber aufrechte Sitzposition machten die „Super Duke“ zum perfekten Landstraßenbrenner. Vor allem die erste Generation der kompromisslosen Fahrmaschine war mit dem lediglich 15 Liter fassenden Spritreservoir nur für einen Zweck gedacht – die enthemmte Runde auf der Hausstrecke. Als 2014 dann die Nachfolgerin „1290 Super Duke“ folgte, wurde es bei KTM ruhig im Hubraumbereich am knappen Liter. Das soll sich ab Mitte dieses Jahres ändern, denn aktuell steht eine stark überarbeitete Version der „890 Duke“ in den Startlöchern. Wie das aktuelle Modell wird zwar auch das neue über einen Reihenzweizylinder statt eines V2-Motors verfügen, mit dem nun wieder auf über 900 Kubikzentimeter angewachsenen Hubraum könnte, aber der klangvolle Name der „990 Super Duke“ wiederbelebt werden.
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„KTM 990 Super Duke“ – LED-Technik und völlig neues Design

Überarbeitetes Frontdesign an der neuen KTM Duke 950 mit zentrierten LED-Leuchten und Tagfahrlichtleisten
Überarbeitetes Frontdesign der neuen Duke mit zentrierten LED-Leuchten und Tagfahrlichtleisten
Wie die ersten Bilder eines fast serienreifen Testmotorrades zeigen, weist das 2023er-Modell kaum noch Ähnlichkeiten zur Vorgängerin auf. Das Motorrad wirkt mit der neu gestalteten Seitenverkleidung und der neuen Heckpartie jetzt deutlich breiter und muskulöser. Die neue Lampenmaske mit den beiden LED-Projektionslinsen, die von vier LED-Lichtleisten als Tagfahrlicht eingefasst sind, gibt der Front einen völlig neuen Look. Dieses Design kennt man schon von den ersten Bildern der neuen „1290 Super Duke“ und es deutet sich an, dass sich KTM langsam vom Stil mit dem vertikal geteilten Frontscheinwerfer verabschiedet.
Nicht nur der Motor hat zugelegt, auch das Motorrad wirkt mit dem neuen Design deutlich bulliger
Nicht nur der Motor hat zugelegt, auch das Motorrad wirkt mit dem neuen Design deutlich bulliger
Achtern hat sich aber nicht nur die Formensprache geändert, hier sorgt der neu konstruierte Heckrahmen auch für eine etwas andere Sitzposition. Abgerundet wird der neue Gesamteindruck durch den nun höher montierten Kennzeichenhalter, der sich trotz seiner Länge recht harmonisch ins Gesamtbild einfügt. Aber auch unter dem knappen Plastikkleid hat sich viel getan. Bis auf den Lichtmaschinendeckel scheint der LC8c-Reihenzweizylinder so weit überarbeitet, dass auch eine komplette Neukonstruktion möglich scheint. Neben dem sicher angestrebten Leistungszuwachs, auf den auch der neue, deutlich üppiger dimensionierte Kühler hindeutet, zollen die Änderungen vermutlich auch der Euro-5+-Norm und den damit einhergehenden schärferen Vorgaben zur Geräuschemission Tribut.
Die Abgasanlage ist nun Euro 5+-Norm konform und macht durch ihre Größe eine neu gestaltete Schwinge nötig
Die Abgasanlage ist nun mit der Euro-5+-Norm konform und macht aufgrund ihrer Größe eine neu gestaltete Schwinge nötig
Darauf deutet auch die neue Abgasanlage hin, die jetzt deutlich raumgreifender ausfällt, was sogar Änderungen an Ölwanne und am hinteren Fahrwerk zur Folge hat. Während Rahmen und Federbein scheinbar unverändert aus der aktuellen „890 Duke R“ übernommen werden, wurden an der Schwinge durch den deutlich größeren Sammler größere Änderungen nötig.
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Mehrere Modellvarianten

Parallel zur aktuellen Modellpolitik wird es auch in Zukunft zwei Varianten der Duke geben, allerdings fallen die Unterschiede nicht mehr ganz so umfangreich aus. Während sich die R-Version mit der Stylema-Bremse aus dem Hause Brembo und Michelin Power Cup 2-Bereifung als sportlichere Variante zu erkennen geben wird, kommt in Zukunft auch die Basisversion mit der hochwertigeren „WP APEX“-Gabel daher. Vermutlich aber in einer etwas komfortableren Abstimmung. Die KTM-Bremsanlage und die Bereifung der Basisversion werden ebenfalls eher in Richtung Alltagstauglichkeit ausgelegt sein.

Der geringere Unterschied zwischen den Modellvarianten könnte darin begründet sein, dass KTM ein breiter aufgestelltes Produktportfolio plant.

„KTM 490 Duke“ und „790 Duke“ könnten das Duke-Sortiment vervollständigen

Während die kostenbewusste Kundschaft mit der geplanten „490 Duke“ und der durch CFMoto in China gefertigten „790 Duke“ angesprochen werden soll, rückt die neue Mittelklasse-Duke im Hinblick auf Hubraum, Performance und Optik näher an die „1290 Super Duke“. Was uns auch wieder zum Namen und zur legendären „990 Super Duke“ bringt. Aber KTM hat nicht nur preissensible und leistungsorientierte Naked-Bike-Fans im Blick.

990 Super Duke, 950 Duke oder 950 Duke R

Egal, ob die neue nun „990 Super Duke“, „950 Duke“ oder „950 Duke R“ heißen wird – sie wird auf jeden Fall auch die Basis für einen vollverkleideten Sportler bilden, der als „RC 950“ oder „RC8 Street“ ab 2024 die KTM-Modellpalette erweitern wird.

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