KTM präsentiert automatisiertes Schaltgetriebe AMT
KTM zieht beim Thema automatisierte Schaltgetriebe nach und präsentiert das AMT. Das Warten hat sich gelohnt, ist es doch in einigen Aspekten den Mitbewerbern überlegen.
Das AMT-System von KTM kommt, anders als die bei BMW und Yamaha entwickelten und bereits vorgestellten bzw. im Handel erhältlichen Systeme ASA (BMW) und Y-AMT (Yamaha) mit nur einem Aktuator für die Verstellung der Schaltung aus; die Kupplung ist nämlich eine Fliehkraftkupplung, wie sie auch das Rekluse-System darstellt, das die KTM-Parallelmarke MV Agusta anbietet und das KTM auch als Nachrüst-Kit für die Sportenduro- und Motocross-Modelle anbietet.
Weniger Bauteile bedeutet weniger Gewicht
Es hat den enormen Vorteil, dass es mit extrem wenigen Bauteilen auskommt und deshalb mit lediglich 210 Gramm ungewöhnlich leicht ist (das BMW-ASA bringt 2,1 Mehr-Kilo auf die Waage, das Y-AMT 2,8 Kilo). Das e-Clutch-System von Honda, das lediglich eine automatische Kupplung darstellt und nicht selbsttätig schalten kann, wiegt 2 Kilo. Mehr noch als durch das geringe Mehrgewicht beeindruckt das KTM-AMT durch seine ausgefeilten Regelungstechnologien; beispielsweise wird das Schalten in Schräglage unter deutlicher Last – beispielsweise bei Kurvenfahrt oder in einem Kreisverkehr – unterdrückt, um keinerlei Unruhe ins Fahrwerk zu bringen. Das kann bisher nur das BMW-ASA.
Fahrtests: BMW R 1300 GS ASA, Triumph Rocket 3 Storm R, Honda NT1100, Honda GL1800 Gold Wing Tour, Yamaha MT-09 Y-AMT, Kawasaki Versys 1100 Motorräder: Ducati Multistrada V2, Neuheiten der Eicma 2025 Touren/Reisen: Tourenräuberei durch Rhön und Spessart, Norwegen, Blue Ridge Parkway, von Alaska nach Feuerland Tests: Modekamehr Miako Air, Rukka Blockrace-R, Daytona AC Dry GTX G2, Spidi Allroad H2Out, Rukka Fernie, Stadler Free Sport Pro, Stadler 4All Pro Magazin & Service: Zulassungszahlen, KTM in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, Intermot Köln mit neuem Konzept
Preis: 5,90 €
KTM überlässt dem Kunden die Wahl
Einen Vorteil im Vergleich zum aus München stammenden und auch dem Yamaha-System könnte die Wahlmöglichkeit der manuellen Gangwechsel sein: Während Yamaha alleine eine elektrische Handschaltung links am Lenker anbietet und BMW auf den Fußschalthebel setzt, mit dem der Sensor zum Gangwechsel aktiviert wird, montiert KTM serienmäßig beide Systeme. Der Fahrer kann also je nach Gusto auswählen, ob er mittels eines Fingers der linken Hand oder mithilfe des linken Fußes hinauf- oder herunterschalten will. Das AMT ermöglicht dem Fahrer die Wahl zwischen manuellem Schalten ohne Kupplung im M-Modus und einem vollständig automatisierten Getriebe im A-Modus. Sobald der erste Gang eingelegt ist, wird der Vortrieb durch eine Erhöhung der Motordrehzahl aktiviert, dann greift die Fliehkraftkupplung und setzt das Motorrad in Bewegung. Die Gangwechsel laufen beim manuellen wie beim automatisierten Schalten gleichermaßen geschmeidig und schnell ab, die automatisierte Schaltung ist an die jeweiligen Fahrmodi gekoppelt und modifiziert, wie auch bei BMW, die Schaltpunkte in Abhängigkeit vom vorgewählten Fahrstil.
Parkmodus und Gangsequenz
Im Gegensatz zu herkömmlichen Motorradgetrieben verfügt die AMT über die Gangsequenz P – N – 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6, wobei der Modus P ungewolltes Wegrollen dank einer Sperrklinke im Getriebe verhindert. Sowohl Park als auch Neutral können nur mit der Schaltwippe am Schaltwürfel des Lenkers ausgewählt werden, unabhängig davon, ob der Motor läuft oder nicht. Zum Einlegen des ersten Gangs muss die Vorder- oder Hinterradbremse betätigt werden. Das Wechseln des Gangs dauert laut KTM circa 50 Millisekunden, was vergleichbar ist mit dem herkömmlichen Getriebe mit Quickshifter+.