Seit fast sieben Jahren bietet KTM mittlerweile eine reisetaugliche Variante seiner bärenstarken Super Duke an, die 1290 Super Duke GT. Im kleinen aber feinen Segment der Sporttourer polarisiert sie vor allem durch ihr Design aus dem Hause Kiska. Und allem Anschein nach wird dies für ihre Nachfolgerin, die voraussichtlich zur Saison 2025 die Bühne betritt, verstärkt gelten.
Erste Prototypen gesichtet: massive Verkleidung, größerer Tank
Die Frontverkleidung der 1390 Super Duke GT wird vermutlich deutlich massiver Darauf deuten jedenfalls aktuelle Prototypen hin, die kürzlich bei Erprobungsrunden in Oberösterreich und Spanien gesichtet wurden und dabei bereits große Teile des späteren Designs zur Schau trugen. Zwar scheint es sich noch um teils provisorische Lösungen zu handeln, dennoch ist auf unseren Bildern gut zu erkennen, dass die Verkleidung der nächsten GT-Generation um einiges massiver wird, und dies anscheinend aus mehreren Gründen: So soll, neben der neuen Scheibe, offenbar ein ausgeklügeltes Spoilerwerk für deutlich besseren Windschutz sorgen. Gleichzeitig bietet die neue Verkleidung mehr Platz für einen offenbar größeren Tank, ebenso wie für den optionalen, radargestützten Abstandstempomaten, dessen Sensor zentral unter der Windschutzscheibe platziert werden wird. Zudem wird die Verkleidung nun weit nach unten gezogen, um den deutlich gewachsenen Kühler zu kaschieren.
Motor aus der Super Duke R, inklusive KTM Cam Shift und 190 PS
Dieser wird bedingt durch die neueste Ausbaustufe des aus der Super Duke R bekannten LC8-V2-Motors. Sie wird auch in der GT 1350 ccm Hubraum messen und vor allem über die bei KTM Cam Shift genannte Ventilsteuerung. Die Spitzenleistung dürfte damit die 190 PS der Super Duke R erreichen. Die semiaktive Federung wird ebenfalls weitestgehend von der Naked-Bike-Schwester übernommen, ebenso wie die Schwinge. Dieses bedeutet für die GT gleichzeitig ein Wechsel auf ein progressives Hebelsystem auf das Federbein.
Neuer Rahmen, neues Fahrwerk, neues Motorrad ab 2025
Der Heckrahmen ist gänzlich neu konstruiert, nun offenbar aus Alu-Guss gefertigt und bietet natürlich, neben der klassenüblich komfortablen neuen Sitzbank, Befestigungsmöglichkeiten für drei Koffer. Gerüstet mit neuem Rahmen, neuem Fahrwerk und den gängigen elektronischen Helfern soll sich die nächste GT dann ab 2025 an Kunden richten, denen eine Super Adventure zu behäbig ist oder die generell mit Großenduros nur wenig anzufangen wissen.
U.a. fahre ich das aktuelle Modell. Eigentlich braucht kein Mensch mehr Leistung, mehr Drehmoment oder mehr Windschutz. Ein wenig leichter könnte die häßliche Zicke schon sein und auch ein wenig mehr Ansprechverhalten am Hinterrad wäre schön, was mit der neuen Umlenkung wohl geschehen wird. Die KTM-übliche Schrottsitzbank muß direkt in die Mülltone fliegen und gegen den PowerParts-Artikel getauscht werden. Danke an die Aufpreispolitik. Eigentlich ist es ein reines Luxusproblem.
Da die neue GT teurer werden wird, darf die Frage gestellt werden, ob die Zicke dann auch zickiger werden wird. Nach rund 17.000km mit der GT 2023 habe ich direkt (ca.75km) die Auspuffschelle vor dem Sammler verloren. Es folgte der "Geisterzahn" (ca.6500km). Dabei wurde nebenbei festgestellt, daß der pick up nicht korrekt eingestellt war. Gute Werkstatt KTM Köstler in Leverkusen. Jetzt läuft der V2 so, wie die Tester es immer beschrieben haben. Als Tester bekommt man eben die nachträglich durchgecheckte Variante. Als Normalkunde ist man halt der Arsch. Es folgten der Bremslichtschalter vorne und der Öltemperatursensor. Z.Zt. beobachte ich den rechten Gabelholm auf kontinuierliche bis sich steigernde Undichtigkeit.
Das Premiumprodukt hat immerhin vier Jahre Garantie. Und dann? Ist die Zicke dann durchrepariert oder wird "der Gerät" dann verschrottet? Danke an KTM, die offenkundig in Bayern die Schulbank besucht haben. Da gibt es auch so tolle Premiumprodukte. Leider gibt es zum großen V2 (wie auch zum Boxer) keine Alternativen. Man liebt diese Motoren, oder man hasst die Dinger. Da hilt also nur Verzicht oder lautes Gemecker.