Kawasaki Ninja e-1 und Z e-1 – viel Geld fürs Motorrad

Kawasaki startet mit der Ninja e-1 und der Z e-1 in die Elektro-Ära. Reichweite, Preis und Ladedauer dürften für Diskussionen sorgen.
Kawasaki Ninja e-1 und Z e-1 – viel Geld fürs Motorrad
Kawasaki Ninja e-1 und Z e-1 – viel Geld fürs Motorrad Die „Ninja“ bringt in fahrfertigem Zustand 140 Kilogramm auf die Waage und somit fünf Kilogramm mehr als die unverkleidete Alternative. Federwege sowie Reifen und Räder (100/80-17M/C 52S vorn, 130/70-17M/C 62S) sind bei beiden Elektroflitzern gleich.
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23.09.2023
| Lesezeit ca. 3 Min.
Kawasaki
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Neben den Plänen eines Hybridmotorrads treibt Kawasaki auch die Elektromobilität voran. Die ersten elektrischen Kawasaki-Bikes starten in der A1/B196-Leichtkraftklasse – im Volksmund 125er genannt – und hören auf die Namen Ninja e-1 und Z e-1.

Der Modus ist entscheidend

Den Motor mit einer Dauerleistung von 5 kW beschreibt Kawasaki als quasi lautlos. Die Maximalleistung liegt bei maximal 9 kW (12 PS). Zum Führen der Bikes bedarf es einer A1-Fahrerlizenz oder der Schlüsselklasse B196. Beide Bikes verfügen über die Riding-Modes „Road“ und „Eco“ sowie über einen sogenannten „E-Boost“-Button am Lenker. Im Road Mode sind Fahrten mit bis zu 85 km/h möglich, während im ECO Mode bereits bei 62 km/h Schluss ist. Bei Betätigung des „E-Boost“-Buttons wird über eine kurze Strecke für 15 Sekunden die maximale Leistung von 9 kW freigegeben. Dabei wird im Road Mode die Höchstgeschwindigkeit von 99 km/h erreicht, im Eco Mode sind es 75 km/h. Darüber hinaus steht ein „Walk-Mode“ zur Verfügung, der sowohl vorwärts als auch rückwärts als eine Schiebe- und Rangierhilfe funktioniert.

Gibt es hier auch eine Abkürzung?

Als Reichweite nennt Kawasaki 72 Kilometer, gemäß WMTC. Angaben zum verwendeten Modus werden nicht genannt, weshalb davon ausgegangen werden muss, dass es sich um den langsamsten Eco Mode handelt. Verwendet man den „E-Boost“-Button oder den Road Mode dürfte die Reichweitenanzeige signifikant schmelzen und man sieht sich schon den nächsten Passanten nach einer Abkürzung fragen. Für einen flexiblen und unabhängigen Bewegungsradius eines jungen Menschen ist das viel zu wenig. Für einen Einsatzzweck mit einer festen Distanz, wie dem täglichen Weg zur Arbeit mag das gegebenenfalls für den einen oder anderen genügen, aber unter Berücksichtigung der mit der Zeit nachlassenden Akkuleistung, Temperatureinflüssen und einer möglichen Fahrt mit Sozius, ist der aktuelle Stand der Technik herstellerunabhängig weiterhin nicht massentauglich, wie auch die stagnierenden Zulassungszahlen von Elektromotorrädern zeigen.

Zwei entnehmbare Akkus


Da entschädigt auch nicht, dass die beiden Lithium-Ionen-Akkus einzeln entnehmbar sind, was bei einem Gewicht von jeweils 11,5 Kilogramm durchaus hilfreich ist. Bei einer Ladezeit von rund 4 Stunden – wohlgemerkt je Akku – ist auch das Thema „fix mal eben nachladen“ vom Tisch. Das Aufladen der Akkus erfolgt über ein Ladegerät oder über eine Docking-Station. Diese kann grotesker Weise aber nur einen Akku aufnehmen. Ein Ladegerät kann auch über einen passenden Adapter mit einer Steckereinheit unter dem Sitz verbunden werden. Die Akkus verbleiben dabei im Fahrzeug. Der Ladestand kann über eine Anzeige abgelesen werden.

Ausstattung und Connectivity, aber kein USB serienmäßig

Das TFT-Display verbindet die Bikes mit dem Smartphone und informiert über die wichtigsten Werte wie verbleibende Akkukapazität, Reichweite, Verfügbarkeit der E-Boost-Funktion oder den derzeit ausgewählten Fahrmodus. Die Einscheiben-Bremsanlage entstammt laut Hersteller der 400-Kubikzentimeter-Klasse. Ein USB-Anschluss gehört nicht zur Serienausstattung, soll aber gegen Aufpreis erhältlich sein.

Zubehör

Für beide e-1-Modelle steht weiteres Zubehör bereit, wie ein 30 Millimeter höheres Sitzpolster, eine Soziussitzabdeckung oder ein höherer Windschild.

Preis, Verfügbarkeit und Garantie

Die neuen Kawasakis sind in einem Design (Silber und Limettengrün mit schwarzen Applikationen) erhältlich. Kawasaki Deutschland gewährt für die beiden neuen e-1-Modelle sowie deren Akkus vier Jahre Garantie. Dass diese ohne Kilometerbegrenzung daherkommt, dürfte nicht weiter ins Gewicht fallen. Die Markteinführung soll im Oktober erfolgen. Beim Blick auf die Preise erwartet den klimabewussten Zweiradfan das nächste Brett. Stolze £ 8.299 Pfund für die Ninja e-1 und £ 7.799 Pfund für die Z e-1 ruft Kawasaki Großbritannien für die Bikes auf. Für den deutschen Markt erwarten wir Preise von rund 9.000 Euro für die Ninja und 8.500,-- Euro für die Z-Variante der e-1.
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Kawasaki Ninja e-1 - Baujahr: 2024
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