Cleane Anmutung, sauberer Auftritt: Honda baut seinen Bestseller CMX500 Rebel zum Scrambler um. Vorbild ist die Honda CL72 aus den seligen 1960er-Jahren. Erfolgsaussichten: bestens.
Man nehme ein erfolgreiches Mittelklasse-Motorrad, schraube ein wenig am Rahmen herum, montiere andere Räder, ändere Lenker, Ergonomie und Auspuff-Führung – und fertig ist der nächste Bestseller. So einfach könnte man die Erfolgsformel der Honda CL500 zusammenfassen. Denn am Erfolg dieses Bikes dürfte keiner ernsthaft zweifeln – zu gut sind die Zutaten. Und zu begehrt sind lässige Scrambler und leichte Adventure-Bikes.
Honda CL500 hat die Erfolgsgene der CMX500 Rebel
Die neue Honda CL500 trifft mit ihren 47 PS im A2-Segment auf ziemlich lässige Konkurrenz: Fantic Caballero 500, Benelli Leoncino 500, Brixton Crossfire 500 XC, dazu ein paar aussichtsreiche 300er wie F.B Mondial HPS und Voge ACX. Keine dieser Maschinen bringt allerdings das Renommee einer Honda mit und zieht eine vergleichbare Erfolgsspur hinter sich her wie der Genspender CMX500 Rebel (ab 6.960,-- Euro).
Niedrige Sitzbank, geringes Gewicht, zuverlässiger Reihenzweizylinder, cooler Look – die CMX500 Rebel ist Stammgast in den Top 10 der deutschen Motorrad-Neuzulassungs-Hitliste. Manch begeisterte Fahrer und sicher auch Fahrerinnen könnten jetzt verschärft ein Auge auf die neue CL500 werfen. Sie bringt einen erfrischenden, neuen Look ins Scrambler-Segment. Wo andere auf verspielte Lochblenden und Chrom setzen, hält sich die neue Honda markentypisch distinguiert zurück.
Penibles Finish und stimmige Zutaten
Penibles Finish, schwarzer Motor, hochgezogener mattschwarzer Auspuff mit breiter Edelstahlblende, schwarze Faltenbälge, Kniepads am Tank, flache Sitzbank – die Zutaten sind absolut stimmig. Über dem modernen Rundscheinwerfer mit vier LED-Linsen (1:1 aus der Rebel) informiert ein schlichtes Rundinstrument digital über alles Notwendige. Gang, Tempo, Tankstand, dazu – kleiner – Kilometerstand und Uhrzeit, darunter bei Bedarf die Warnleuchten, gut is’. Genauso stimmig: die kleinen LED-Blinker und das flache, frei stehende LED-Rücklicht. Der schwarze Lenker reckt sich dem Fahrer Scrambler-typisch breit und hoch entgegen. So soll das sein.
Geringer Verbrauch und moderate Sitzhöhe
Bei den Rädern hat sich Honda für eine 19-Zoll-Felge vorn und eine 17-Zoll-Felge hinten entschieden. So sind die meisten Scrambler-Bikes ebenfalls bestückt. Zum Vergleich: Der kleine Power-Cruiser CMX500 Rebel setzt vorn und hinten auf 16-Zoll-Räder. Der Radstand der Maschinen ist quasi identisch (CL500: 1.485 mm, CMX500: 1.490 mm), gleiches gilt für das Gewicht (192 kg/191 kg). In puncto Sitzhöhe legt die CL500 dafür zehn Zentimeter zu auf 790 mm. Der Verbrauch der Rebel-Scrambler fällt mit 3,6 l/100 km moderat aus (CMX500: 3,7 l/100 km).
Der modifizierte Heckrahmen der neuen CL500 ist laut Honda auf die einfache Montage von Anbauteilen wie Softbags ausgelegt. Dazu gibt es eine Gepäckbrücke, auf der ein 35-Liter-Topcase mitreisen kann. Wie üblich hat Honda Zubehörpakete geschnürt. Zum Adventure-Paket gehören unter anderem Handprotektoren und ein kurzes Frontschutzblech. Das Travel-Paket kommt u. a. mit einer 14 Liter fassenden Soft-Satteltasche links inklusive Trägersystem und Tankprotektor. Am dicksten ist das Style-Paket: Dazu zählen Scheinwerfermaske samt passender Beklebung, Felgendekor-Aufklebersatz für vorne und hinten, Seitenabdeckung hinten samt Beklebung und eine höhere Sitzbank. Start ist voraussichtlich im Frühjahr 2023. Zu den Preisen hat sich Honda noch nicht geäußert. Wir tippen auf rund 7.300,-- Euro.