Honda CB1000 Hornet & SP – Attacke im Reich der Naked Bikes

Honda legt nach: Die CB750 Hornet bekommt zwei große Schwester-Hornissen. Im Hinblick auf Preis und Leistung darf dies als Großangriff auf Kawasakis Z900 verstanden werden.
 Alex
 Honda

Pünktlich zur Saison 2023 ließ Honda die Modellbezeichnung Hornet wieder aufleben. Die Kombination aus Streetfighter-Silhouette und kerniger Durchzugskraft avancierte auf Anhieb zum meistverkauften Naked Bike in Europa. Jetzt legen die Japaner nach und platzieren oberhalb der CB750 Hornet die neue CB1000 Hornet – und das gleich in zwei Versionen.

Große Hornisse mit 152 PS und 157 PS

Familienaufstellung (von links): CB500 Hornet (48 PS), CB1000 Hornet (152 PS), CB750 Hornet (92 PS)

152 PS bei 11.000 Touren und 104 Nm bei 9.000 Umdrehungen pro Minute spendiert Honda der CB1000 Hornet, 157 PS und 107 Nm sind es beim sportlicher ausgelegten Ableger CB1000 Hornet SP. Damit ist die große Schwester der überaus erfolgreichen CB750 Hornet – Hondas meistverkauftes Modell in Europa – mehr als ausreichend motorisiert. „Puristisch und angriffslustig“ soll die große Hornisse rüberkommen mit ihrem LED-Projektions-Doppelscheinwerfer und dem breiten Tank. „Wie eine Hornisse mit nach vorne geklappten Flügeln“, heißt es zur Anmutung bei Honda.

Wir sind bereits sehr gespannt. Die erste Testfahrt dürfte noch vor Weihnachten anstehen. Pünktlich zur Saison 2025 kommen die CB1000-Hornet-Geschwister dann zu den Händlern. Die Preise folgen vermutlich im November auf der EICMA oder spätestens im Dezember auf der Intermot.

Naked-Bike mit Fireblade-Genen

Hui-ui-ui: Die Honda CB1000 Hornet ist rattenscharf – speziell als 157 PS starke Hornet SP

Das Herz der 1000er-Hornet ist im Kern ein Fireblade-Triebwerk. Der DOHC-Vierzylinder mit einem Liter Hubraum stammt aus der 2017er CBR1000RR und begeistert laut Honda „mit atemberaubender Performance, vorbildlicher Laufruhe und elastischer User-Freundlichkeit“. Die SP verdankt ihre Mehrleistung in erster Linie einem Klappensystem in der Abgasanlage. Bei 5.700 Touren öffnet in allen Gangstufen eine elektronisch gesteuerte Auspuffklappe und steigert den Gasdurchsatz. Das lässt den Motor besser durchatmen und bewirkt die gewünschte Leistungssteigerung, so Honda. Nicht überall dürfte das Soundsystem für Begeisterung sorgen: Als Standgeräusch gibt Honda 98 dB(A) an – zu viel für Gegenden, wo maximal 95 dB(A) im Stand erlaubt sind. Dafür hält sich die Hornet beim Fahren mit 73 dB(A) vornehm zurück.


Top-Fahrwerk und maximal 212 kg

Ton in Ton: Honda setzt bei der Hornet SP auf den klassischen Sport-Farbmix Schwarz mit Gold

212 Kilogramm bringt die Hornet SP fahrbereit auf die Räder, 211 kg sind es bei der CB1000 Hornet. Zum Vergleich: Der Hauptwettbewerber – die Kawasaki Z900 – liegt je nach Modellvariante bei 212 beziehungsweise 213 kg und leistet derzeit „nur“ 125 PS und knapp 99 Nm. Auf dem Papier zieht die neue große Hornet also locker vorbei an Deutschlands beliebtestem Naked Bike, das seit Jahren Rang zwei in der Käufergunst belegt – hinter der großen GS, der sie im August 2024 sogar Platz eins abnehmen konnte. Beide Tausender-Hornissen haben vorn eine voll einstellbare 41mm Showa SFF-BP Upside-Down-Gabel. Hinten setzt Honda auf eine Pro-Link-Aluminiumschwinge. Der Hornet SP spendieren die Japaner dafür ein Öhlins TTX36 Federbein. Auch die Bremsanlage der SP stammt aus dem oberen Regal: Vorn greifen schwimmend gelagerte Doppelscheiben und Brembo Stylema Radial-Vierkolben-Zangen ins Fahrgeschehen ein, bei der klassischen Hornet müssen radial montierte Nissin-Vierkolben-Bremszangen reichen.

Der nackte Wahnsinn: 230 km/h Spitze

Die Sitzhöhe beträgt jeweils 809 mm. Den Verbrauch gibt Honda mit 5,9 Liter pro 100 Kilometer an, macht mit vollem 17-Liter-Tank rechnerisch 288 km Reichweite. Wer beherzt die sechs Gänge ausdreht und die Höchstgeschwindigkeit austestet, muss sicher deutlich früher an die Zapfsäule: Honda lockt mit 230 km/h Spitze. Motorleistung und Motorbremswirkung lassen sich jeweils in drei Stufen einstellen, die Traktionskontrolle samt Wheelie Control in vier Stufen. Drei Fahrmodi (Sport, Standard, Rain) plus zwei individuell programmierbare Fahrprogramme sind Serie. Vier Farben stehen zur Wahl: „Grand Prix Red“, „Mat Iridium Gray Metallic“ und „Pearl Glare White“ für die CB1000 Hornet sowie „Mat Ballistic Black Metallic“ (mit Desert Gold Metallic-Felgen) für die Hornet SP.

Quickshifter nur bei der SP serienmäßig

Die Maße und technischen Daten wie Nachlauf, Lenkkopfwinkel und Radstand sind identisch bei Hornet und Hornet SP. Unterschiede gibt es außer beim Fahrwerk und bei den Bremsen auch bei den Goodies: Die SP beispielsweise fährt serienmäßig mit Quickshifter vor, für die normale Hornet gibt es ihn nur gegen Aufpreis. Warum beide Modelle auf eine automatische Blinkerrückstellung verzichten müssen, bleibt Hondas Geheimnis. Auch ein Tempomat wäre Sportfahrern durchaus zumutbar gewesen. Honda entschied sich allerdings dagegen. Dafür gibt es lichtstarke LED-Doppelscheinwerfer und serienmäßig, für beide das Honda-Konnektivitätssystem RoadSync.

Aufwendig entspiegeltes TFT-Display

Für übersichtliche Routenführung und Menüführung sorgt ein 5-Zoll-TFT-Farbdisplay. Der Bildschirm nutzt die sogenannte „Optical Bonding“-Technik, um die Ablesbarkeit bei hellem Sonnenlicht zu verbessern. Der Spalt zwischen dem Deckglas und dem TFT-Bildschirm wird mit Harz versiegelt. Das reduziert die Blendung und verbessert die Durchlässigkeit der Hintergrundbeleuchtung. Neben der Standard-Darstellung kann fürs Display auch eine Balken- oder Kreis-Darstellung gewählt werden. Für die sprachgesteuerte Nutzung der RoadSync-App muss das Smartphone über Bluetooth mit der Hornet verbunden sein – und der Helm natürlich über ein funktionierendes Headset verfügen.

Preis

Mittlerweile sind auch die Preise bekannt. Für die CB1000 Hornet werden inklusive Fracht 10.290,-- Euro fällig. Die SP schlägt mit 12.090,-- Euro zu Buche. Auch hier ist die Fracht bereits enthalten. Zum Vergleich – der Marktprimus im Naked-Bike-Sektor, die Kawasaki Z900, kostet derzeit in der Basisvariante in der Farbe Schwarz 10.695,-- Euro inklusive Nebenkosten. Die Spiele sind eröffnet.




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