Fahrbericht Triumph Speed Triple 1200 RR – Speedy mit Doppel-R-Zuschlag

Triumph hat sein neues Topmodell präsentiert. Erster Fahreindruck der 180 PS starken Speed Triple 1200 RR.
29.11.2021
| Lesezeit ca. 3 Min.
Kingdom Creative/Gareth Harford, David Wood
Frostige zwei Grad zeigt das Thermometer. Vor der Boxengasse des privaten Ascari Race Resorts bei Ronda streuen fleißige Helfer Salz um den sauber aufgereihten Triumph-Fuhrpark. Frost in Andalusien, das ist um diese Jahreszeit wahrlich nicht die Regel. Aber hilft ja nichts: „Zieht bitte so viele Layer an, wie ihr dabeihabt. Auf den ersten 20, 30 Kilometern wird’s richtig kalt“, weiß Maria, gestandene TT-Heldin und einer der drei „Lead Rider“ der heutigen Fahrpräsentation.

Sportlichere Sitzposition als auf der 1200 RS

Die Wintersonne lugt verheißungsvoll über die Bäume der exklusiven Anlage. Der rote Lack der Speedy-Flotte funkelt. Aufsitzen. Um zehn Uhr rollt die erste Gruppe vom Hof. Es geht rauf in die Berge, vierlagig eingepackt. Road-Modus, Griffheizung auf Stufe 3 von 3, alle Lüftungen am Helm zu, wird schon. Vorsichtig gleiten wir über die stellenweise reifverdächtigen Straßen. Die Sitzposition ist für eine Sportmaschine vergleichsweise entspannt: Die Fußrasten hat Triumph im Vergleich zum Schwestermodell Speed Triple 1200 RS um 15 Millimeter nach oben und 26 mm nach hinten versetzt. Die Lenkerstummel sitzen 135 mm tiefer und 50 mm weiter vorn.
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Triumph Speed Triple 1200 RR

Die Speed Triple 1200 RR ist ein Gentleman Rider

Kultivierte Attacke ist die Devise. Die Speed Triple 1200 RR ist ein Gentleman Rider, keine Superbike-Knallschote. Dieses Gefühl transportiert auch der Sound: 98 dB(A) Standgeräusch sind zwar in manchen Gegenden drüber, dafür hält sich die Triple-Symphonie beim Fahren angenehm zurück. 81,3 dB(A) weist das Typenschild am Rahmen als Fahrgeräusch aus bei DIN-konformen 37 km/h im dritten Gang. Den Gehörgang des Fahrers erreichen sie in einem satten, wohlklingenden Mix aus Ansauggeräusch und Endtopfblubbern. Hinreißend schön und sehr stilvoll: die schmale Frontverkleidung. Triumph spricht vom „Café Racer des 21. Jahrhunderts“.
Triumph Speed Triple 1200 RR_Cockpit

Bei 11.500 Touren beginnt der rote Bereich

245 km/h Spitze stehen im Kfz-Schein. Bei 11.500 Touren beginnt der rote Bereich. Das maximale Drehmoment von 125 Nm liegt bei 9.000 Umdrehungen pro Minute an. Der große Triple will gedreht werden, keine Frage, dann zeigt er so richtig, was in ihm steckt. Speziell bei diesen Temperaturen reicht aber auch der Punch bis 5.000, 6.000 Touren, um zu überzeugen. Der neue 1200er Dreizylinder ist ein ganz famoses Stück Technik, das hat schon die 1200 RS hinlänglich unter Beweis gestellt.
Triumph Speed Triple 1200 RR_Öhlins Fahrwerk

Top: das semi-aktive Öhlins Smart EC 2.0 Fahrwerk

In der 1200 RR trifft er auf das elektronisch verstellbare, semi-aktive Öhlins Smart EC 2.0 Fahrwerk, das auch in Superbikes wie der Ducati Panigale V4 S zum Einsatz kommt und im Hyper Naked Bike Streetfighter V4. Mit der Triumph Speed Triple 1200 RR harmoniert es perfekt, zeigen die ersten Testkilometer. Stuart Wood, Chefingenieur von Triumph, gerät komplett ins Schwärmen, wenn er über die Vorzüge des mitdenkenden Fahrwerks referiert. Bei hartem Bremsen beispielsweise verhindert es das tiefe Eintauchen des Vorderrads. Gleichzeitig hält es das Hinterrad am Boden. Alles vollautomatisch und in Kopplung mit der 6-Achsen-IMU im wahrsten Sinne „smart".

Triumph Speed Triple 1200 RR im Video


 Pro
  • großartiger Motor
  • nahezu perfektes Fahrwerk
  • stilvoller Auftritt
 Contra
  • wenig Platz für Gepäck
  • eingeschränkter Soziuskomfort
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Triumph Speed Triple 1200 RR - Baujahr: 2022
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