Bernhard M. Höhne
Bernhard M. Höhne, BMH-Images
Eine der klangvollsten Bezeichnungen im Segment der Mittelklasse-Sportler ist zweifelsfrei „Triumph Daytona“. Dennoch liegt der Name bereits seit Jahren brach. Zuletzt wurde er, zumindest kurzzeitig, mit der limitierten Auflage der Daytona 765 wiederbelebt. Doch seither war unklar, ob in absehbarer Zeit eine Nachfolgerin geben würde. Doch nun wurde in Südspanien ein nahezu serienreifer Triumph-Prototyp abgelichtet, der eine Neuauflage der Triumph Daytona nahelegt.
Basis dürfte die Trident 660 sein
Die größte Überraschung dabei ist bei genauem Hinsehen eigentlich keine: Das Testbike basiert offenbar auf der
Trident 660. Das legt nahe, dass Triumph auch an der Wiederbelebung des Mittelklasse-Sportsegments teilhaben möchte, die mit der
Aprilia RS660 ihren Anfang nahm. Die Fotos des Prototyps der Daytona 660, wie das Modell heißen könnte, deuten zwar auf eine sportliche Auslegung hin, jedoch weitaus weniger extrem, als bei leistungsstärkeren Sportbikes. Alltagstauglichkeit scheint hier der Fokus zu sein: So ist zwar ein Stummellenker verbaut, dennoch scheint die Sitzhaltung beim abgebildeten Testfahrer nicht zu gebückt. Das scheint sich auch bei der schon beim Prototypen vergleichsweise dick gepolsterten Sitzbank fortzusetzen.
Optisch erinnert der Daytona-Prototyp an seine Vorgänger
Das Styling orientiert sich an vergangenen Daytona-Modellen, jedoch leicht modernisiert. Vorn leuchten inzwischen etwa die obligatorischen Voll-LED-Scheinwerfer. Das Heckdesign wird scheinbar nahezu unverändert von der Trident 660 übernommen. Diese spendet zuallererst jedoch auch die technische Basis. So sind die hinteren Federelemente und die Schwinge beispielsweise identisch. Die Vorderradgabel scheint jedoch modifiziert und die Bremsen sind nun radial angeschlagen.
Motor und Abgasanlage aus der Trident 660
Der Motor sieht äußerlich unverändert aus, ebenso wie der Unterflur-Schalldämpfer. Damit ist klar, dass die Daytona 660 motorseitig höchstens kleinere Änderungen erhalten wird und sie wohl auch leistungsmäßig etwa im Bereich der 81 PS ihrer Plattformspenderin rangieren dürfte, deren 189 kg Gewicht sie nur marginal überschreiten dürfte.
Vorstellung frühestens zum Jahreswechsel
Das würde sie recht genau zwischen
Yamaha R7 und
Hondas CBR650R positionieren, die auch bei früheren Entwicklungsfahrten bereits als Referenz gedient haben. Wie diese beiden erscheint es mehr als wahrscheinlich, dass es auch die Triumph als gedrosselte A2-Version geben, ein Markt, der immer wichtiger wird. Preislich dürfte die Engländerin ihre japanischen Konkurrenten jedoch leicht unterbieten. Bleibt die Frage nach dem Präsentationsdatum: Der abgelichtete Prototyp scheint bereits nahezu fertig entwickelt zu sein, was eine Vorstellung in nicht zu weiter Zukunft nahelegt. Wir tippen auf den kommenden Jahreswechsel, also möglicherweise noch im Dezember 2023, spätestens aber zur Saison 2024.