Erwischt: KTM 650 Duke – Zweizylinder-Zukunft

KTM baut seit Corona seine Modellpalette um. Nun scheint KTM an einer KTM 650 Duke zu arbeiten, die in Indien produziert wird und mehr Komfort bieten soll.
Erwischt: KTM 650 Duke – Zweizylinder-Zukunft
Erwischt: KTM 650 Duke – Zweizylinder-Zukunft Die Ergonomie macht auf den ersten Blick durch eine neue Position der Fußrasten und des Lenkers einen etwas komfortableren Eindruck
5 Bilder
10.07.2024
| Lesezeit ca. 3 Min.
Bernhard M. Höhne

Nach Corona: Neuaufstellung im Modell-Angebot von KTM

Die Jahre nach der Corona-Krise waren für KTM keine Leichten, aber dafür sehr erfolgreich. Im Zuge dieser Jahre wurde die Modellpalette ausgebaut, neue Modelle wurden auf Kiel gelegt, andere verschwanden wieder in den Schubladen. Das Wachstum blieb stetig, im Jahr 2023 jedoch zeigte die Wachstumskurve erstmals eine Delle nach unten. Das führte zur Ankündigung, margenträchtigen Segmenten künftig mehr Wert beimessen zu wollen. In ihren Kernsegmenten wollen die Mattighofener ihr Angebot jedoch ebenso ausbauen.

Im Mittelklassebereich zwischen KTM 390 Duke und 790 Duke war dafür zunächst ein Naked Bike angedacht, das auf einem modifizierten Reihenzweizylinder der 790 Duke geplant war und als 490 Duke auf den Markt kommen sollte. Der Entwicklungsaufwand lief jedoch aus dem Ruder, weshalb in diesem Bereich im Jahr 2026 nun ein in Kooperation mit CFMoto in China entwickeltes Modell auf Basis der 450 NK auf den Markt kommen wird. Dies soll Motor und Rahmen von dieser übernehmen, jedoch neue Fahrwerksteile und ein eigenes Design erhalten.
Downloads & Produkte zum Thema

Neue KTM 650 Duke aus Indien

Als zweites Modell in diesem Bereich ist die 650 Duke geplant, die mit Partner Bajaj in Indien entwickelt und auch von diesem produziert werden soll. Als Gegnerin für Yamahas MT-07 konzipiert, bedient sich KTM in diesem Modell vor allem im eigenen Teileregal. Erste Fotos eines frühen Testträgers deuten darauf hin, dass es sich hier um eine modifizierte 790 Duke handeln wird, deren bewährter Lc8c-Reihentwin mit reduziertem Hubraum und damit ebenfalls reduzierter Nennleistung zum Einsatz kommt. Rahmen und Fahrwerksteile scheinen zunächst aus der Plattformspenderin 790 Duke entnommen worden zu sein. Der Lenkkopfwinkel scheint am Prototyp flacher zu sein als in dieser, was auf eine weniger aktive Fahrwerksauslegung hindeutet. Am Motor fallen äußerlich nur wenige Änderungen auf. Zylinderkopf und Kühleinheit scheinen jedoch leicht überarbeitet. Als Hubraum gibt die 650 im Namen einen Hinweis auf das Volumen. Die Nennleistung wird sich mit unter 70 PS unterhalb der einzylindrigen 690 SMC bewegen.

Angepasste Ergonomie mit mehr Komfort

Die Ergonomie des neuen Modells wurde ihrer Teilespenderin gegenüber angepasst. Sie wirkt bequemer als in dieser, was durch neue Fußrastenposition und einen überarbeiteten Lenker erreicht wird. Klares Indiz für eine gemütlichere Auslegung als in 790, 890 und 990 Duke, auch um einen breiteren Kundenstamm anzusprechen.

Markteinführung vermutlich im Frühjahr 2026

Die größte Baustelle am Prototyp ist derzeit noch das Design, denn dieses besteht hier überwiegend aus Übernahmeteilen. Im weiteren Verlauf der Entwicklung dürfte sich hier noch einiges tun. Spätestens zum Marktstart der 650 Duke, der für das Frühjahr 2026 erwartet wird. Ob dies gleichzeitig das Ende der 790 Duke bedeutet, ist derzeit nicht klar. Klar aber ist, dass KTM ab diesem Zeitpunkt ein ungewöhnlich großes Portfolio im Naked-Bike-Bereich bieten wird: von den einzylindrigen 125, 200, 250 und 390 Duke über die Reihentwin-bewährten Modelle von der 490 bis zur 990 Duke sowie das Flaggschiff mit V2-Antrieb, die 1390 Super Duke R.
Jetzt mitreden – deine Meinung zählt!
Schon dabei? und mitdiskutieren!
WYSIWYG-Editor, text_commentForm_67ec23985e99f
Ihr Kommentar wird abgespeichert...