Erwischt: BMW R 1300 RT mit Kupplungsautomatik ASA
Weitgehend serienreif auf Erprobungsfahrten erwischt – die neue BMW R 1300 RT. Ein spannendes Detail fehlt jedoch auf den ersten Fotos des neuen Reisetourers.
Seit ihrer letzten Runderneuerung im Spätsommer 2023 war klar, dass BMWs R 1300 GS im Laufe ihres Modellzyklus die Basis für eine gesamte Modellfamilie bilden würde. Die R 1300 GS und kürzlich die R 1300 GS Adventure bildeten den Auftakt. Und bevor später die R 1250 R und R 1250 RS moderne Nachfolger erhalten und mit M 1300 GS und aller Voraussicht nach einer R 1400 GS auch neue Modelle in die Modellpalette aufgenommen werden, wird zunächst BMWs Reisetourer R 1250 RT abgelöst, eines der nach wie vor weltweit erfolgreichsten Modelle seines Segments.
Dieser hatte seine letzte signifikante Modellpflege vor mittlerweile fast vier Jahren bekommen, allerdings handelte es sich seinerzeit in erster Linie um ein Facelift. Neue Lichttechnik und überarbeitetes Infotainment standen damals im Vordergrund. Analog zur R 1300 GS handelt es sich bei der neuen RT jedoch um ein völlig neues Modell, das entsprechend auf den Namen R 1300 RT hören wird.
Derzeit drehen Prototypen in Süddeutschland ihre Erprobungsrunden und, obwohl getarnt, geben diese bereits einen guten Eindruck vom fertigen Motorrad. Der erste Eindruck der neuen RT wird zunächst von der Optik bestimmt: Wo die R 1250 RT derzeit wie eine drahtigere, sportlichere Version von BMWs Sechszylinder-Flaggschiff K 1600 GT daherkommt, wird ihre Nachfolgerin deutlich futuristischer gestylt sein.
Mehr Windschutz
An der Front fällt zunächst die, im Sinne des segmenttypisch wichtigen Windschutzes, nochmals vergrößerte, elektrisch verstellbare Scheibe ins Auge. Darunter liegen, hier noch mattschwarz getarnte, später jedoch transparente Plexiglasspoiler, die der Front einen futuristischen Look verleihen dürften und im unteren Bereich in ein flügelförmiges Tagfahrlicht übergehen. Die Scheibe wird flankiert von Außenspiegeln, die zudem die Blinkereinheiten aufnehmen. Unter ihr sitzt in einer zentralen Aussparung die Messeinheit für den radargestützten Abstandstempomaten und den vorderen Kollisionswarner, unter diesem die LED-Einheit für Abblend-, Fern- und Kurvenlicht.
Mehr Reichweite
Die kantig gestylte Seitenverkleidung verdeckt zum einen die aktuellste Version der Telelever-Vorderradführung und das Zentralfederbein, zum anderen einen massiven Tank. Die 30 Liter Fassungsvermögen der Schwester R 1300 GS Adventure wird dieser in der RT zwar vermutlich nicht erreichen, mehr als die 25 Liter des derzeitigen Modells erscheinen angesichts der bulligen Optik aber äußerst wahrscheinlich.
Änderungen und Gemeinsamkeiten mit bisherigen Modellen
Darunter liegt das Herzstück der Baureihe. Übernommen aus den GS-Schwestermodellen wird der Blechschalen-Hauptrahmen, in den der Motor als mittragendes Element integriert ist. Bei diesem wird es sich auch in der RT um die neueste Ausbaustufe des neuen, flüssigkeitsgekühlten Zweizylinder-Boxers handeln. Das bedeutet 1.300 ccm Hubraum und wohl weiterhin 145 PS Nennleistung sowie 149 Newtonmeter Drehmoment. Zudem bedeutet es die mittlerweile bewährte Verwendung der variablen Ventilsteuerung ShiftCam. Änderungen gibt es hingegen bei der Abgasanlage. Sie läuft deutlich flacher aus als bei R 1300 GS und GS Adventure, um den darüber platzierten und ebenso neu konstruierten Koffern mehr Platz zu lassen und diesen so zu mehr Fassungsvermögen zu verhelfen. Sie sind befestigt an einem Alu-Gitterrohr-Heckrahmen, der gegenüber dem konzeptionell ähnlichen Teil der GS Adventure jedoch ebenfalls neu konstruiert wurde. Kardanantrieb und Schwingenkonstruktion werden jedoch unverändert von dieser übernommen. Übernommen wird auch die elektronische Fahrwerkssteuerung, genannt DSA. Diese steuert die Federrate vorn und hinten, verhindert beispielsweise Eintauchen durch Fahrmanöver oder starke Beladung.
Die BMW R 1300 RT kommt mit Kupplungsautomatik ASA
Eine weitere signifikante Neuerung der R 1300 RT ist optisch ebenso weitgehend unauffällig: Dem Prototyp auf unseren Fotos fehlt der Kupplungshebel. Dies ist Indiz für den Einsatz des Schaltassistenten ASA, dem automatisierten Schaltgetriebe, das erst vor wenigen Wochen in R 1300 GS und GS Adventure Premiere feierte. Dies dürfte für Kunden eines Tourenmotorrads wie der RT nochmals relevanter sein als in den Reiseenduro-Schwestern. Ob es sich um ein optionales Extra handelt oder möglicherweise sogar serienmäßig zum Einsatz kommen wird, ist derzeit noch nicht abzusehen.
Weitere Ausstattungsfeatures wie Kollisionswarner vorn und hinten, Spurwechselwarner und der erwähnte Radartempomat werden von den Schwestermodellen übernommen, die TFT-Instrumentierung stammt offenbar von der aktuellen RT.
Marktstart der neuen BMW R 1300 RT
Wann die BMW R 1300 RT Premiere feiert, ist noch Spekulation. Fest steht jedoch, dass der gezeigte Prototyp, unabhängig von seiner Tarnlackierung, weitgehend serienreif scheint. Eine Premiere im Spätherbst erscheint als ein mögliches Szenario.
Hoffentlich sind dieses Fotos Ablichtungen von Vor-vor-vorserienmodellen. Über Geschmack/Aussehen lässt es sich zwar streiten, aber dieses Fahrzeig übertrifft an Hässlichkeit alles was ich bisher je gesehen habe. Kurzum ich fahr vermutlich meine RT 1200 LC noch sehr lange!
Na, da bin ich froh, dass ich noch eine letzte "anständige" RT bekommen habe. Denn jetzt bin ich raus. Endgültig. Adieu BMW das war's. Werde meine RT bis zum bitteren Ende meines langen motorradlebens fahren. Schrecklich.