Energica steht bislang für reinrassige Roadster und Rennmaschinen, allesamt mit Elektroantrieb. Jetzt schieben die Italiener ihren ersten E-Tourer hinterher: Die Experia leistet 75 kW/102 PS und beschleunigt mit 115 Nm auf bis zu 180 km/h. Motor und Batterie sind neu: Der 22,5-kWh-Akku (Nenndauerleistung: 19,6 kWh) kann an einer Schnellladesäule innerhalb von 40 Minuten von 0 auf 80 Prozent geladen werden. Auch Strom aus der Steckdose (240 V & 120 V) bringt die Energica Experia über Nacht wieder auf Touren.
Die Reichweite gibt Energica mit 246 km (kombiniert) bis 420 km (City) an. Der E-Tourer kann ab dem 1.6.2022 bestellt werden. Der Preis wird in Kürze auf der Energica-Website veröffentlicht. Zum Start gibt es eine „Launch Edition“ mit vier USB-Anschlüssen – zwei davon in den wasserdichten Seitenkoffern – und Topcase. 112 Liter gibt Energica als Ladevolumen an. Das langt dicke für längere Touren, wobei jedem klar sein muss: Jedes Kilogramm Mehrgewicht kostet Reichweite.
„Wir haben uns auf die realen Bedürfnisse von Motorradfahrern auf der ganzen Welt konzentriert und eine neue, hochmoderne technische Plattform geschaffen", sagt Giampiero Testoni, CTO Energica Motor Company. „Wir haben Hightech-Elektromobilität mit der Reiselust des Motorradfahrers verbunden. Unser Ziel war es, das erste Elektromotorrad zu schaffen, das speziell für Liebhaber von Langstreckenmotorrädern entwickelt wurde."
Zu den Innovationen der Experia gehören ein überarbeiteter EMCE-Elektromotor, eine überarbeitete Akkuchemie und ein neues Rahmen- und Chassisdesign. Allesamt zielen darauf ab, das Gewicht des Bikes zu reduzieren sowie Balance und Fahrverhalten deutlich zu verbessern. Angaben zum Gewicht hat Energica bislang nicht gemacht. Markteinführung des „grünen Tourers“ soll im Herbst 2022 sein. Würdiger Rahmen der Premiere: das FIM Enel MotoE World Cup-Rennen im Zuge des MotoGP-Laufs in Mugello. Dieses Jahr stellt Energica letztmalig die Motoren für die Elektro-WM.