Ducati schickt die Scrambler-Familie moderner und leichter in die Saison 2023. Neue Elektronik, neuer Look, neue Farben – und bewährter Motor. Icon, Full Throttle und Nightshift kraxeln weiterhin mit 73 PS.
Mehr als 100.000 Einheiten hat Ducati bislang von seiner 2015 aufgelegten Scrambler-Familie verkauft. Pünktlich zur EICMA 2022 präsentieren die Italiener jetzt die zweite Generation der lässigen „Land of Joy“-Submarke – und beenden damit ihren Neuheiten-Enthüllungs-Marathon im Vorfeld der Mailänder Herbstmesse. Icon, Full Throttle und Nightshift heißen fortan die Scrambler-Modelle. Die hochbeinige Desert Sled (bislang ab 12.790,-- Euro) und die Bobber-ähnliche Urban Motard (ab 12.090,-- Euro) fallen 2023 aus dem Programm.
Scrambler-Familie optisch und technisch aufgewertet
Das neue TFT-Farbdisplay misst 4,3 Zoll. Der angedeutete Halbkreis zitiert das runde Vorgängerinstrument. Gang und Drehzahl werden groß dargestellt, die Tempoanzeige erfolgt digital. Links vorm Display sitzt das Zündschloss Neu designter Stahltank, neuer Full-LED-Scheinwerfer mit geändertem Tagfahrlichtring, neues 4,3-Zoll-TFT-Farbdisplay statt des kultigen Rundinstruments, neue Krümmerführung, neues Rücklichtdesign, neue seitliche Nummerntafeln, neue Blenden vorn am neuen Gitterrohrrahmen, neues Felgendesign – optisch tut sich wahrlich einiges bei der nächsten Generation Scrambler. Auch in Sachen Technik und Elektronik legt Ducati zeitgemäß nach: Das bereits vorhandene Kurven-ABS wird um zwei Fahrmodi (Road und Wet) sowie Traktionskontrolle ergänzt. Möglich wird das durchs neue Ride-by-Wire-Drosselklappenmanagement. Die mit neuen Komponenten versehene Anti-Hopping-Kupplung lässt sich jetzt mit dem Schaltautomaten Ducati Quick Shift kombinieren. Die sportliche Scrambler Full Throttle hat ihn serienmäßig an Bord. Icon und Nightshift bekommen den Quickshifter für kupplungsfreie Gangwechsel nur gegen Aufpreis.
Voll-LED ist jetzt Serie bei allen neuen Scrambler–Modellen. Das Design des LED-Tagfahrlichts und des Lampenrings hat Ducati behutsam geschärft Bei der neuen Aluminiumschwinge dockt das Federbein jetzt mittig an statt wie bislang linksseitig. Der Heckrahmen ist künftig geschraubt. Das erleichtert Customizern die Arbeit und erhöht den Gestaltungsspielraum innerhalb des neuen Modelltrios. Die seitlichen Tankelemente können wie gehabt problemlos gewechselt werden, um der Scrambler einen individuellen Look zu verpassen, falls gewünscht. Gleiches gilt für die neu designte Scheinwerferabdeckung, die Felgenmarkierung und das vordere Schutzblech. Die schnieke Kurbelgehäuse-Abdeckung ziert jetzt das Scrambler-X-Symbol samt Markenschriftzug. All das hat Ducatis Designabteilung schön und wertig gemacht.
Maximales Drehmoment jetzt erst bei 7.000 Touren
Der bewährte Desmodue-Motor leistet in der Euro-5-Konfiguration wie gehabt 73 PS und jetzt 65 statt 67 Nm. Das maximale Drehmoment erreicht der luftgekühlte Zweizylinder künftig bei 7.000 Touren. Bislang lag es schon bei 5.750 Umdrehungen pro Minute an. Dafür sinkt das Gewicht, was zusätzlichen Schwung in die bekanntermaßen äußerst Laune machende Scrambler bringen sollte: Vier Kilogramm weniger bringt die neue Generation auf die Waage, verkündet Ducati. Damit pest sie jetzt fahrbereit mit 185 kg plus Fahrer über die Straße.
Die Unterschiede zwischen Scrambler Icon, Nightshift und Full Throttle
Das ist es, das neue Scrambler-Trio. Von links nach rechts: Nightshift, Full Throttle, Icon. Alle drei rollen auf Pirelli MT60-RS-Reifen Die drei Varianten Icon, Nightshift und Full Throttle unterscheiden sich in der Grundauslegung: Die Icon bleibt das Original. Breiter Lenker, der sich jetzt etwas flacher stärker zum Fahrer neigt, 795 mm Sitzhöhe, 150 mm Federweg – wer unkomplizierten Fahrspaß und lässige Optik sucht, ist hier genau richtig. Gelb, Rot und Schwarz sind die drei Standardfarben, hinzu kommen drei neue Matt- und drei Metallicfarben. Die kernige Full Throttle mit kurzem Heck übernimmt den sportlichen Part im Scrambler-Trio. Das vordere Schutzblech ist kürzer, der Lenker niedriger als bei der Icon. Die Nummerntafel ziert die 62 (das Geburtsjahr der ersten Ducati Scrambler), dazu gibt es unter anderem ein spezielles Finish für die Sitzbank, Performance-LED-Blinker und einen Sport-Endschalldämpfer von Termignoni. Der Preis: 12.490,-- Euro.
Wie gehabt: Die Nightshift übernimmt den eleganten Part
Elegant und dezent sportlich wird es mit der Nightshift. Dunkelblau (Nebula Blue) lackiert, dunkelbraune Sitzbank, gestrippt wie die Full Throttle (Kurzheck, kein hinteres Schutzblech), flacher gerader Lenker mit Lenkerendenspiegeln, schwarze Speichenfelgen – die Nightshift macht keinen Hehl aus ihren Café-Racer-Ambitionen. Sie löst das aktuelle Modell so gesehen eins zu eins ab in puncto Ausrichtung. Preislich legt sie 600 Euro zu. Die neue Nightshift kostet ab 12.490,-- Euro. Bislang waren es 11.890,-- Euro. Etwas geringer fällt der Preisaufschlag bei der Icon aus. Plus 400 Euro im Vergleich zum roten und gelben Vorgängermodell. Die Preise starten jetzt bei 10.590,-- Euro. Die bisherige Preisliste führte auch noch die orangefarbene Icon für 9.155,-- Euro. Schnee von gestern.