„Der Königsweg“ – mit großen Lettern wirbt eine Tageszeitung auf der Titelseite um Aufmerksamkeit. Worte wie: „Die Krönung auf 133 Kilometern“ fesseln den Blick. Bilder von herrlichen Anstiegen beiderseits des Tales hinauf zu Burgen mit Fernblick schüren das Reisefieber. Aber halt, was steht da? Filetstück unter den Wanderwegen in Nordhessen? Das begehrte Wandersiegel vom Deutschen Wanderverband verliehen? – Das muss doch auch mit dem Motorrad gehen!
Wir nehmen den "Königsweg" unter die Räder! " Ein Blick auf die Karte verrät, dass sich der Weg beiderseits der Werra entlangwindet. Als Teil der ehemaligen innerdeutschen Grenze begleitet das Grüne Band ein Stück weit den Pfad. Die Werra gibt mit ihrem Lauf die Richtung vor. Ihre Quelle wird zum Wendepunkt unserer Tour. „Gegen den Strom“ wird fortan zum geflügelten Wort und trägt uns von dannen.
Der KTM-Einzylinder kämpft sich den Hügel hinauf. Mit sanftem Druck auf den Anlasserknopf bollert der Einzylinder los und kämpft sich die erste Erhebung hinauf. „Grüß Gott“, säuselt es von rechts. Das originale bayrische Wirtshaus „Königsalm“ liegt mit herrlichem Talblick oberhalb von Nieste und wirbt um Gäste. Doch keine Pause jetzt, nur weiter! Rastlos stürzen wir uns die lang gezogene S-Kurve hinunter.
Wo Fulda und Werra sich küssen... Nach dem Überqueren der Autobahn beginnt zwischen der Anschlussstelle Hann. Münden und dem gleichnamigen Ort erneut der Kurventanz. In tiefen Schräglagen erreichen wir die herrliche Stadt. Fachwerk, bis sich die Balken biegen. 700 Fachwerkhäuser und Bauten der Weserrenaissance prägen das Bild der Altstadt. Zielsicher finden Fulda und Werra hier zusammen, und die Weser wird aus ihnen geboren.
Die Werra und das schönste Schloss Hessens
Ein Blick auf den Weserstein genügt, um zu erkennen, dass sich unsere Flussrichtung von nun an auf Kurs Süd ändert. Am alten Welfenschloss vorbeifahren wir entlang der Werra, um gehen auf der L564 einigen Biegungen nach. Staugeplagte Dosenfahrer quälen sich währenddessen über die nahe Autobahn.
Schloss Berlepsch - das schönste Hessens! Auf kleinsten Straßen genießen wir lieber den Duft von Wäldern und Feldern. Unter dichtem, dunklem Blätterdach steigt die Straße stetig an. Oben angekommen, lichtet sich der Wald und prächtig liegt Hessens schönstes Schloss vor dem Lenker. Majestätisch thront das Schloss Berlepsch auf einem Bergsporn und hat schon für einige Filme eine dankbare Kulisse abgegeben. Unter vorgehaltener Hand wird erzählt, dass Thilo von Berlepsch selbst Nebenrollen in den Filmen besetzt hat. Die kurioseste dürfte sicherlich die als Buttler im eigenen Schloss gewesen sein! Der Baron Fabian von Berlepsch hält heute den Stammsitz und ermöglicht Trauungen in märchenhafter Kulisse. Nur durch diese unermüdliche Initiative ist es möglich, das Schloss in seinem Zustand zu erhalten.
Ein kurvenreicher Abstecher auf kleinsten Straßen. Allerlei Gaumenfreuden und Übernachtungsmöglichkeiten werden hier angeboten. Auch unterschiedlichste Veranstaltungen erfreuen die Gäste an diesem historischen Platz.
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Wir queren erneut die Werra und rollen auf einer kleinen Nebenstrecke durch die Kirschenstadt Witzenhausen. Eine Kurve noch, dann folgen wir wieder dem Lauf des Flusses. Vor uns thronen bereits die Jugendburg Ludwigstein und die Burgruine Hanstein scheinbar direkt nebeneinander.
Die Burgruine Hanstein. Hinter Werleshausen windert sich eine kleine, einspurige Straße durch die Landschaft und wird dabei von herrlich rotem Klatschmohn begleitet. Sanfte Täler geben ihren Weg vor. Die beschauliche Ruhe wird jäh unterbrochen. Über historisches Kopfsteinpflaster poltern die Räder immer höher hinaus, bis uns eine fantastische Aussicht auf das Werratal zu Füßen liegt. Stolz ragt die Burgruine Hanstein in den Himmel und rahmt das Panorama ein. Sie wird zu einer der größten Burgruinen Mitteldeutschlands gezählt. In der Ferne küssen die Sendemasten des Hohen Meissner den blauen Himmel. Spontan wird das kleine Kurvenparadies als nächstes Zielgebiet ausgewählt. Die B27 dient zum Zwischenspurt und lässt uns umgehend rot sehen. Eine lang gezogene Rechtskurve wird von unzähligen Warnbaken zugepflastert. Im Wechselspiel von weiß und rot wird der Begriff Schilderwald vollkommen treffend definiert. In Oberrieden rücken die Häuser eng an den Straßenbelag. Aus dieser Schleuse ausgespuckt, donnern wir in bester Schräglagenlaune durch die Ausläufer des Hohen Meissner.
Werratal – Das Tal der Burgen und Schlösser
Um die Westerburg zu entern, muss eine leichte Offroadpassage bewältigt werden. Ein letzter Gasstoß lässt uns die Anhöhe erklimmen und knisternd gönnen sich die Motoren etwas Erholung. Der Magen wird ebenso auf Schwung gebracht. In herrlicher Waldlage gleitet unser Blick über das Tal, in dem Bad Sooden-Allendorf eingebettet ist. Die Zeit verstreicht und mahnt zum Aufbruch. Die B27 bringt uns in den Kurort hinunter. Linker Hand erhebt sich das Schloss Rothestein aus den Wäldern des Höhenzuges Gobert.
Schloss Rothestein bei Bad Sooden-Allendorf. Doch eine Flussschleife der Werra trennt uns voneinander und so muss ein Fernblick auf das neogotische Gemäuer genügen. Der rote Sandstein, auf welchem das imposante Gebäude errichtet wurde, dient gleichzeitig als Namensgeber. Aus Roter Stein leitet sich Rothestein ab. Fast schon in Sichtweite thront die Höhenburg Fürstenstein an der Bundesstraße oberhalb von Eschwege-Albungen. Eine nahe Brücke ebnet die Anfahrt. Auf kleinem Weg versperrt ein Durchfahrtsverbotsschild kurz vor dem Ziel das Weiterkommen. Da sich das Anwesen in Privatbesitz befindet und Besichtigungen nicht möglich sind, muss auch hier ein Blick genügen. Kurz darauf erreichen wir Eschwege. Golden glänzt der überdimensionale Wasserhahn der Stadtwerke, aus dem ununterbrochen mit mächtig dickem Strahl das kostbare Nass sprudelt.
In satten Schräglagen geht es Richtung Thüringen. Am Rand der Altstadt erhebt sich das dreiflügelige, ehemalige Landgrafenschloss im Renaissance-Stil aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Seit 1821 diente es zunächst als Sitz des Landrats und später der Kreisverwaltung. Der Werratalsee entlässt uns in die nächsten Kurvenkombinationen. Die auserkorene Route muss sich nicht hinter dem Voralpenland verstecken. Alle Gänge werden durch die Schaltbox gesteppt. Ein ständiges Auf und Ab lässt einige Fernblicke zu und die Räder rollen dynamisch dahin. Von links grüßt das Schloss Wolfsbrunnen am Fuße des Dachsberges. Rasch rauscht es aus dem Blickfeld und der Hülfensberg mit seinem weit sichtbaren Kreuz liegt vor uns. Zu DDR-Zeiten lag dieser in Grenznähe und gehörte zum Sperrgebiet. Zum wiederholten Mal überqueren wir die ehemalige innerdeutsche Grenze.
Schloss Wolfsbrunnen. Einen Pass muss hier niemand mehr vorzeigen. An einigen Stellen mahnen Schilder und erhaltengebliebene Befestigungsanlagen aber an diese unrühmliche Zeit. Nach unzähligen Kurven benötigt der Gleichgewichtssinn eine kleine Ausszeit. Die hoch oben gelegene Burg Normannstein bietet sich dafür regelrecht an. Weiter unten, tief im Tal, rauscht stetig die Werra. Wer ausreichend Zeit im Gepäck hat, sollte sich im großen Viereckturm die Ausstellung „Werraburgen über Werrafurten“ ansehen.
Mittelalterliches Spektakulum auf der Creuzburg. Umfassend wird sich hier mit den zahlreichen Burgen im Werratal beschäftigt. Die unüberschaubare Vielfalt wird wie auf dem Silbertablett präsentiert. Der schmeichelhafte Name „Schwester der Wartburg“ macht die Entscheidungsfindung der weiteren Route leicht.
Auf dem Weg nach Eisenach. Ein paar Kurven tiefer befinden wir uns wieder auf Augenhöhe mit dem Fluss. Über eine historische Pflasterstraße erreichen wir unter mächtigem Trubel die Creuzburg. Das Publikum saugt das mittelalterliche Spektakulum umgehend auf. Eine Burg, vollgestopft mit Ständen und viel historischer Kleidung, wirbt um die Gunst der Besucher. Nur kurz erzeugt das Spektakel Wirkung, denn der Fahrtwind lockt mehr.
Im Thüringer Wald ziehen wir Kurven der Kultur vor. Die B7 führt die Motorräder in die Lutherstadt Eisenach hinein. Die Wartburg, welche zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, machte den Ort weltbekannt. In diesem historischen Gemäuer übersetzte Martin Luther das Neue Testament vom Griechischen ins Deutsche.
Kurvenreich Thüringer Wald
Wir brechen wieder auf, denn am Tor zum Thüringer Wald locken weitere Kurven. Das Ortsausgangsschild verschwindet im Spiegel. Im Rausch der Kurvenführung wird das „Schloss Altenstein“ rechts liegengelassen.
Im ständigen Auf und Ab würdigen wir den bekannten Trusetaler Wasserfall keines Blickes und auch dem Juwel der Renaissance-Schlösser, dem Schloss Wilhelmsburg, wird ebenso nur kurz der Hof gemacht. Viel zu groß sind die Kurvenfreuden. Dankbar über die geschlossenen Türen im Kloster Veßra geben wir weiterhin Gas. Über einen Bergrücken gleitet der Blick nach rechts und links tief in das Tal. Mit solch königlicher Aussicht macht das Touren unsagbaren Spaß! Der Tag neigt sich dem Ende zu und so kehren wir in Masserberg ein. Unfehlbar weist ein stählernes Motorrad den Weg zum Hotel Rennsteig.
Ein bisschen Spaß muss auch mal sein. Hoch gelegen, mit Panoramablick auf den Thüringer Wald, fliegen wir ein. Kaum berührt der Seitenständer den Asphalt, da wird schon nach einem kühlen Getränk gefragt. Ja gerne, die Sachen finden auch später den Weg in das Zimmer.
Ziel erreicht – das M&R Hotel Rennsteig in Masserberg. Nachdem der Körper wieder auf Normaltemperatur gebracht wurde, genießen wir diesen fantastischen Wohlfühlmoment. An diesem Ort, der sich zu einem regen Treffpunkt der Motorradfahrer etabliert hat, lassen wir die Route noch einmal vor dem geistigen Auge Revue passieren. Gemeinsam kommt uns die Erkenntnis: Ja, es ist ein gar königlicher Weg!
Motorradtour Der Werra-Burgen-Steig - Ein wahrer Königsweg – Infos
„Der Königsweg“ – mit großen Lettern wirbt eine Tageszeitung auf der Titelseite um Aufmerksamkeit. Worte wie: „Die Krönung auf 133 Kilometern“ fesseln den Blick. Bilder von herrlichen Anstiegen auf Burgen beiderseits des Tales mit Blicken in die ferne Welt schüren das Fernweh. Aber halt, was war das? Premiumwanderweg? Filetstück unter den Wanderwegen in Nordhessen? Das begehrte Wandersiegel vom Deutschen Wanderverband verliehen? - Das muss doch auch mit dem Motorrad gehen!
Allgemeine Infos
Diese Tour beginnt in Hannoversch Münden und führt über hunderte von Kilometern
durch Natur und Kultur, immer stromaufwärts entlang der Werra bis zur Quelle.
Problemlos lässt sich die Route auch von Süden in Richtung Norden erkunden.
Die Strecke kann an einem Wochenende gefahren werden. Eine Vielzahl von Burgen lädt jedoch zum Bestaunen ein und lässt die Zeit im Handumdrehen verstreichen.
Sehenswert
Ein absolutes Highlight sind natürlich die Burgen und Schlösser, welche sich jenseits vom Ufer der Werra in den Himmel erheben. Außerdem bieten sich einige Wehrkirchen und Franziskanerklöster zum Erkunden an. Vielen von ihnen wird wieder Leben eingehaucht und laden mit unterschiedlichen Veranstaltungen wie Ritter- und Burgfesten, zu einem Besuch ein.
Anreise
Der Startpunkt in Hannoversch Münden lässt sich gut über die A 7 erreichen. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Tour in Thüringen zu beginnen. Ebenso verkehrsgünstig in Deutschland gelegen erreicht man den Ausgangspunkt Masserberg schnell über die A 7 und A 9.
Beste Reisezeit
Als ideale Reisezeit bieten sich die Monate Mai bis Oktober an. Selbst in der
Hochsaison wird man auf den vielen, kleinen Strecken kaum mit hohem Verkehrsaufkommen konfrontiert.
Es ist gut zu wissen, wo sich die kulturellen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten befinden. Das Kartenbild der MARCO POLO Karte führt Sie nicht nur zu diesen Stellen, sondern zeigt Ihnen außerdem noch viele andere wissenswerte Details.
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