M&R-PlusOst-Schweiz: Auf die Kurven, fertig, los!

Diese Ost-Schweiz-Runde präsentiert sich als ganz starke Kurventour. Logisch, denn die Pässe - wie Ofenpass, Bernina oder Albulapass beispielsweise - gehen dabei garantiert nicht aus.
Frank Klose
Frank Klose
Die Kurvenorgie, die nun folgt, startet direkt auf dem Parkplatz des mittlerweile gut bekannten M&R Hotels Post in Pfunds. Vom Hausherrn Peter stammt dann auch der Vorschlag diese Tour zu fahren und er schickt seinen Tourguide Sepp gleich vorweg. Apropos Sepp: Für Motorradfahrer ist der BMW-Treiber die gute Seele der Post. Und schon geht es los Richtung Kajetansbrücke. Hier biegen wir nicht rechts in die Schweiz ab, sondern kurven auf der Finstermünzstraße – die leider immer mehr in Tunneln unter der Erde verschwindet. Über Nauders und den Reschenpass düsen wir danach Richtung Südtirol. Sepp kennt allerdings zur ganz schön viel befahrenen Straße über den 1.504 Meter hohen Reschenpass eine tolle Alternative. Teil eins davon führt ausgehend vom Ort Reschen am Südwestufer des Reschensees entlang. Das oft fotografierte Ansichtskartenmotiv des in den Fluten des Reschensees stehenden Kirchturms bekommt man so zwar nicht aus der Nähe zu Gesicht, aber das kennt man ja wirklich schon zur Genüge. Teil zwei der nunmehr einspurigen Alternativstrecke führt anschließend hinter Sankt Valentin auf der Haide von der normalen Reschenstraße über Ulten nach Mals. Auf der Strecke müssen wir einfach kurz stoppen, denn der Ortler zeigt sich kurz zwischen einem Sammelsurium von Quellwolken und die Sonne liefert das passende Licht dazu. Aber dann geht es zügig weiter, Sepp zelebriert satte Schräglagen und wir tun es ihm nach. Ein kurzes Stück hinter Mals reduziert er dann mächtig das Tempo: „Wir sind jetzt im Val Müstair in der Schweiz.“ Das bedeutet: Dort sollte man höchst defensiv mit dem Gasschieber umgehen, denn eidgenössische Ordnungskräfte lassen sich Ihre Arbeit, wenn sie Geschwindigkeitskontrollen durchführen – na, sagen wir mal – fürstlich entlohnen. Modern geben sie sich dabei auch, Bußgelder können natürlich bequem per Kreditkarte beglichen werden. „Also immer an die eidgenössischen 80 km/h denken“, ruft Peter uns zu, als wir von Müstair nach Santa Maria fahren.
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Das hübsche Val Müstair
Das hübsche Val Müstair
Übrigens, das Val Müstair gehört zu den schönsten Bergtälern Graubündens. Von der restlichen Schweiz aus erreicht man es nur über den Ofenpass, denn das Tal öffnet sich zu Südtirol hin. Vielleicht liegt es ja an der Abgeschiedenheit über die Jahrhunderte, dass hier eine einmalige Naturlandschaft vollständig erhalten blieb und die hübschen Dörfer von der guten, alten Zeit her ihren eigenen Charakter bewahren konnten. Lassen wir uns also ein wenig Zeit, um das ganz genau anzuschauen. Das Val Müstair bietet zudem ein Klima, das dem des sonnenverwöhnten Vinschgau entspricht. Selbst wenn hinter dem Reschenpass mal Regen für Verdruss sorgt, darf man zu Füßen des Ortlers selbst dann mit Sonnenschein rechnen.
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Durch den Tunnel „Munt la Sche­ra“
Durch den Tunnel „Munt la Sche­ra“
Anschließend warten die flotten Kehren hinauf zum Ofenpass. Immerhin windet sich das Asphaltband wie ein Korkenzieher über den Pass, da stört die „80 km/h-Bremse der Obrigkeit“ eigentlich kaum. Und dann wird es ziemlich dunkel. Wir rollen durch den Tunnel „Munt la Schera“, den man einst für den Bau der Staumauer „Punt dal Gall“, die 1968 fertiggestellt wurde, in den Berg trieb. Zunächst diente er für den Transport von Baumaterial für den 130 Meter hohen Bogendamm. Nachdem Fluten des Sees öffnete man den Tunnel für den allgemeinen Verkehr. Er ist 3.385 m lang und verbindet den „Punt la Drossa“ im Tal der „Ova dal Fuorn“ an der ganzjährig offenen Ofenpassstraße mit dem Nordufer des „Lago di Livigno“. Der mautpflichtige Tunnel verfügt nur über eine Spur, der per Ampel geregelte Richtungswechsel erfolgt üblicherweise alle 15 Minuten. Wir haben Glück und kommen gleich durch, nachdem wir jeder 8,-- Euro gezahlt haben. Allerdings können wir die bald wieder einsparen, denn gleich nach dem Tunnel führt die Straße am Ufer des Stausees entlang ins zollfreie Livigno.
Das Einkaufsparadies Livigno
Das Einkaufsparadies Livigno
Dort wird natürlich getankt und auch eingekauft. Eine Stange Zigaretten, Parfum für die besseren Hälften und ein guter Whiskey dürfen es schon sein. Aber Achtung: Am 2.315 Meter hohen „Forcola di Livigno“ wo wieder eidgenössisches Staatsgebiet erreicht wird, finden Zollkontrollen statt.
Außerdem gilt nun wieder: 80 km/h. Also Hand vom Gas, obwohl sich die winterfeste Berninapassstraße in Richtung Pontresina als bestens ausgebaut präsentiert. Sie eröffnet zudem faszinierende Aussichten auf die vergletscherte Gebirgsgruppe, die ebenfalls den Namen Bernina trägt.
Die Straße führt außerdem oft direkt an den Gleisen der Rhätischen Bahn entlang und so ergeben sich gute Chancen einen Blick auf die roten Waggons des weltberühmten Glacierexpresses zu werfen. Weiter geht es, und zwar in Richtung St. Moritz. Allerdings lassen wir den Nobelort „links liegen“, biegen Richtung Bad Scuol ab und düsen durch das Inntal nach La Punt, wo die Straße über den Albulapass abzweigt. Der 2.312 Meter hohe und landschaftlich sehr reizvolle Albulapass verbindet das Engadin mit der Region um Davos. Dennoch dürfte aber die teils parallel führende Trasse der Rhätischen Bahn, die den Albulapass in 1.800 Meter Seehöhe per Tunnel unterquert, ein Stück weit berühmter als die Straße sein. Wie auch immer, im Ort Albula biegen wir rechts ab und steuern via Davos gleich den 2.383 Meter hohen und gut ausgebauten Flüelapass an. Wir brauchen einfach noch ein paar Schräglagen. Allerdings wissen Kenner auch nur zu gut, dass das Kurvenband des „Flüela“ besonders an Wochenenden oft mehr als gut gefüllt ist. Heute – am schon leicht fortgeschrittenen Abend – stellt das allerdings kein Problem dar.
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So erleben wir die Passhöhe fast mutterseelenallein, schauen uns noch einmal um und schwingen dann wieder ins Inntal hinab. Dort in Susch halten wir uns links und rollen über Martina flott zur „Post“ in Pfunds. Später erzählt uns Sepp, dass wir dafür aber nicht zwingend auf der Hauptstraße im Inntal hätten bleiben müssen. In Giarsun könnte man nämlich links abbiegen und einen Höhenflug über Guarda, Bos-Cha, Adez und Ftan nach Scuol starten. Außerdem bietet sich danach die ebenfalls aussichtsreiche Kurvenstrecke von Scuol über Sent nach Crusch als Alternative an. Alle genannten Ort präsentieren sich als wunderhübsche Kleinode, wo man immer wieder meinen könnte, die gute alte Zeit sei hier einfach stehen geblieben. Okay, das schauen wir uns morgen an, denn Motorrad fahren macht hungrig und auch durstig. Also pfeilen wir weiter in unser liebenswertes M&R Hotel Post, wo wir erst mal etwas Leckeres serviert bekommen.
Nach der Traumtour lassen wir es uns im M&R Hotel Post in Pfunds richtig gut gehen
Nach der Traumtour lassen wir es uns im M&R Hotel Post in Pfunds richtig gut gehen

Motorradtour Ost-Schweiz – Infos

Motorradtour Ost-Schweiz
Diese Ost-Schweiz-Runde präsentiert sich als ganz starke Kurventour. Logisch, denn die Pässe - wie Ofenpass, Bernina oder Albulapass beispielsweise - gehen dabei garantiert nicht aus.

Allgemeine Infos

Schräglagen, sensatio­nel­le Passstraßen, fantastische Aussichten, das er­lebt man auf dieser Tour. Hinzu kommt, dass man in Livigno Benzin und diverse Luxusartikel zollfrei einkaufen kann.

Anreise

Pfunds liegt im Inn­tal zwischen Landeck, Re­schen­pass und dem Engadin. Daher ist er von der Inntal­autobahn oder dem Fernpass (ab Landeck in Richtung St. Moritz halten) bestens erreichbar.

Beste Reisezeit

Zwischen Juni und Oktober – je nach aktueller Wetterlage - kann man der Ost-Schweiz seine Aufwartung per Motorrad machen.

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Die folgenden M&R Motorradhotels befinden sich im oder in der näheren Umgebung des Routenverlaufs dieser Motorradtour:

Kontakt & Buchung

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Im Routenverlauf dieses Tourenvorschlags werden nachfolgende Alpenpässe und Bergstraßen befahren: