Eine Wochenend- oder Feiertagstour ist die hier vorgestellte Runde wirklich nicht. Immerhin führt sie mitten durchs wunderschöne Seßlach, dessen Tore sich nur werktags für den motorisierten Verkehr öffnen.
Ganz ähnlich verhält es sich auch mit der Fahrt durch den Wallfahrtsort Vierzehnheiligen, die an Sonn- und Feiertagen ebenfalls nicht möglich ist. Aber was soll's – es gibt ja genug andere Tage, an denen man diese traumhafte Runde durch Oberfrankens Norden unter die Reifen nehmen kann. Also, los geht’s: Von Masserberg geht es zunächst über Brünn und Gauerstadt nach Billmuthausen, welches rund 1000 Jahre existierte. Allerdings wurde das Dorf im Rahmen der DDR-Grenzsicherung (weil es zu nahe am Feind lag) dem Erdboden gleich gemacht. Über Bad Colberg, den hübschen Fachwerkort Ummerstadt und Gemünda kurvt man danach ins immer besuchenswerte Seßlach.
Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke
Sehenswertes reiht sich auch danach auf, wie edle Perlen an einer Schnur. So kommt man am Kloster Banz vorbei und lernt den Wallfahrtsort Vierzehnheiligen ganz aus der Nähe kennen. Wer kleine Straßen liebt, wird anschließend hellauf begeistert sein, denn es folgt eine kurzweilige Kurvenpartie durch die Fränkische Alb, die der weiter südlich gelegenen Fränkischen Schweiz in nichts nachsteht. Bester Beweis hierfür ist das wundervolle Kleinziegenfelder Tal, das so etwas wie eine Dolomitenkulisse en miniature eröffnet.
Der Streckenabschnitt von Burgkunstadt über Sonnefeld nach Mitwitz ist dann schnell geschafft, bevor man das alte und höchst interessante Grenzgebiet zwischen Thüringen und Oberfranken erneut erreicht. Hier warten nämlich wieder kleinste Teersträßchen, die der Topografie des Geländes (und nicht umgekehrt) angepasst wurden und so hinsichtlich Steigungen, Abfahrten und Kurven irgendwie einer Achterbahn gleichen. Äußerst spannend gestaltet sich auch die Fahrt von Görsdorf – dort steht noch ein altes Stück der Grenzmauer – nach Tremersdorf. Außerdem müssen noch zwei dunkle Eisenbahnunterführungen passiert werden, bevor die Tour über Eisfeld zurück nach Masserberg führt.
Motorradtour Oberfranken-Nord – Infos
Der Norden Oberfrankens lockt mit kleinen Straßen und Kurven satt. Höchst reizvoll präsentiert sich aber auch die wunderschöne Landschaft zwischen den Langen Bergen, den südlichen Ausläufern des Thüringer Waldes und der so einmaligen Fränkischen Alb.
Allgemeine Infos
Oberfranken ist sicher die ein oder andere Motorradtour mehr wert. Immerhin bieten die Mittelgebirge dort, wie Rhön, Fränkische Schweiz, Frankenwald, Fichtelgebirge und Thüringer Wald tolle Kurven satt.
Routenverlauf:
Masserberg – Veilsdorf – Lichtenfels – Scheßlitz – Stadelhofen – Weismain – Redwitz an der Rodach – Neustadt bei Coburg – Masserberg
So lang ist diese Motorradtour: ca. 230 km
Der höchste Punkt der Strecke: 725 Meter über NN
Anreise
Masserberg als Startpunkt lässt sich über Ilmenau (Abfahrt von der Thüringer-Wald-Autobahn) oder Eisfeld gut erreichen.
Beste Reisezeit
Zwischen Mitte März und Ende Oktober lohnen sich Oberfranken-Touren immer, jedenfalls wenn die allgemeine Großwetterlage stimmt.
Verpflegung
Die Fränkische Küche ist ziemlich genau zwischen herzhaft und deftig angesiedelt. So finden sich auf den Speisekarten dort neben dem bekannten "Fränkischen Schäufele" auch leckere Bratwürstchen vom Grill und allerlei Knödel. Und dazu trinkt man natürlich ein kühles Blondes (wenigstens nach der Tour) aus einer der zahlreichen heimischen Brauereien.
Es ist gut zu wissen, wo sich die kulturellen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten befinden. Das Kartenbild der MARCO POLO Karte führt Sie nicht nur zu diesen Stellen, sondern zeigt Ihnen außerdem noch viele andere wissenswerte Details.
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