Royal Enfield bringt spätestens 2026 ein 650er-Adventure-Bike mit Twin-Motor und den Globetrotter-Genen der Himalayan. Erlkönig-Blattschuss in Süde...
Gardasee – Monte Baldo Höhenstraße
Was man nicht im Kopf hat, nimmt man eben aus der Geldbörse ...
Mit dabei ist Stefan, einer unserer Tourguides dieser Region. Er ist es auch, der uns das Hotel nähergebracht hat und so sehr davon geschwärmt hat, dass wir dort nicht nur während unserer Tour unterkommen, sondern es auch gleich als Partnerhotel gewinnen wollen. Hier haben wir auch unser erstes, kleines Problemchen, denn nach einer gewissen Zeit fragt unser Redakteur, ob wir denn wohl ein Musterexemplar der Zeitung dabei haben. Mhhhh … da war doch was! Na super, da wollen wir den Hotelier Stefano von unserem Magazin überzeugen, und können es ihm nicht einmal zeigen. Der Tag beginnt einfach hervorragend. Während eines Tankstopps im Allgäu muss unser Herr Redakteur also tatsächlich ein Exemplar seiner eigenen Zeitung kaufen und zur Sicherheit noch ein Zweites dazu. Man kann ja nie wissen … wirklich interessant mit anzusehen war der Blick der Kassiererin, die offensichtlich versuchte dahinterzukommen, wieso jemand zwei Exemplare von ein und derselben Zeitung kauft, sich aber nicht traute zu fragen. Auf dem Weg zurück zum Auto stellen wir uns die Frage, warum um Himmels willen hier eigentlich alle so dick angezogen sind? Ein Blick aufs Thermometer, das zwischenzeitlich deutlich in den einstelligen Bereich gesunken ist, lässt uns kurz grübeln, ob T-Shirt und kurze Hosen wirklich die richtige Bekleidung ist.Auf vier Rädern über die Alpen – finde den Fehler!
Nach einem Ritt über Fern- und Reschenpass, nur diesmal leider nicht auf zwei, sondern auf vier Rädern, fahren wir in Bozen auf die Autobahn. Langsam färbt sich auch der Himmel blau und die Außentemperaturanzeige gibt unserer Kleiderwahl doch noch recht. Wir haben es doch gewusst – alles richtig gemacht! Am Hotel angekommen, werden wir bereits von Stefano, dem Hotelier hier in Tremosine, erwartet. Schnell noch die Mopeds abladen und das Gepäck auf die Zimmer bringen, dann können wir erst mal einen Willkommenstrunk auf der 400 Meter, frei über dem Gardasee schwebenden Schauderterrasse genießen.
Es gibt sicher nicht viele Spots, an denen man einen Begrüßungs-Drink so gut genießen kann wie hier – das steht fest! Bei diesem Ambiente geht uns die Tourenplanung schnell von der Hand!
Die Zeit vor dem Abendessen wird selbstverständlich noch sinnvoll genutzt, wir sind schließlich zum „Arbeiten“ hier. Stefan schlägt für unsere erste Tour eine „kleine“ Runde über den Monte Baldo vor. Da er sich hier in der Gegend recht gut auskennt, wird der Vorschlag einstimmig angenommen und schon tackert er die Tour in das Navi. Nun können wir uns endlich den wichtigen Dingen widmen – lecker Essen und dazu einen „Vino rosso della Casa“. Jetzt hat es uns „La Dolce Vita“!
Auf die Pässe, fertig, los!
Am nächsten Morgen treffen wir uns um 7.30 Uhr zum Frühstück. Die Sonne hat schon wieder ihr breitestes Grinsen aufgesetzt und wir sitzen selbstverständlich wieder gemütlich auf der Terrasse. Nach der morgendlichen Stärkung und mit Erreichen eines gewissen Grundpegels an Koffein geht es dann auch endlich los. Zunächst fahren wir die Westküste des Gardasees entlang in Richtung des nördlich gelegenen Städtchens Riva. Die Straße schlängelt sich am Ufer des Sees entlang und bietet eine grandiose Aussicht. Ein Taleinschnitt gewährt sogar einen tollen Blick auf unser fantastisch gelegenes Hotel. In Riva angekommen, decken wir uns schnell mit Proviant für den Tag ein und verwandeln Stefans Topcase kurzerhand in eine kleine Speisekammer. Unser erstes richtiges Ziel ist der Monte Velo. Wir folgen dem Straßenverlauf bis Arco, wo wir endlich von der Hauptstraße abbiegen und eine kleine Nebenstrecke unter die Räder nehmen. Kurz darauf finden wir uns schon in den ersten Kehren wieder. Genau das, was wir wollen!Auf kleinen, kaum befahrenen Straßen, kurven wir auf die mit 1.250 Meter höchste Stelle des Passes. Von hier aus wedeln wir zurück ins Tal Richtung Rovereto und dann auf einer netten Nebenstraße nach Mori. Wir sind uns sofort einig, dieser Umweg hat sich definitiv gelohnt.
Auf dem Rücken der Monte Baldo Höhenstraße!
Mori ist auch der Einstieg in den Monte Baldo, der nächste Höhepunkt unserer heutigen Tagestour. Auf gut ausgebauten Straßen befahren wir den zwischen dem Gardasee und Etsch gelegenen und etwa 30 Kilometer langen Bergrücken. Die teils einspurige, aber gut ausgebaute Höhenstraße mit Passcharakter dürfte zu den schönsten Strecken in den südlichen Zentralalpen gehören. Von Mori kräuselt sie sich spektakulär Richtung Bocca di Navene. Am dortigen Gasthaus erlebt man einen sensationellen Blick auf den gut 1.300 Meter tiefer gelegenen Gardasee. Hier sollte man unbedingt eine Rast einlegen! Weiter geht es auf der Monte Baldo Höhenstraße. Die Straße ist ein Relikt aus dem 1. Weltkrieg, als hier die Frontlinie verlaufen ist. Das ist auch der Grund, weshalb man hier in einigen Tunnels auf bis heute erhalten gebliebene Schießscharten und kurze Gänge trifft. Unterhalb der auf 2.218 Meter über Meereshöhe gelegenen Cima Valdritta lassen sich im Wiesengelände zudem noch alte Schützengräben ausmachen. Über Spiazzi kurven wir wieder den Berg hinab. Noch bevor wir jedoch ganz unten angekommen sind, biegen wir rechts ab, wir möchten lieber in den Bergen weiterfahren und so nehmen wir ein schmales, nettes Sträßchen, das uns über „Caprino Veronese“ bis nach Prada führt. Für die Fähre sind wir noch zu früh
Eigentlich beabsichtigen wir von hier aus die Fähre nach Limone zu nehmen. Leider ist der Fährbetrieb noch nicht aufgenommen. Also fahren wir über Torbole und Riva auf die Gardesana Occidentale (Westuferstraße).Wir sind gespannt, was die nächste Tour bringt …
Noch vor dem Abendessen auf der Hotelterrasse sichten wir die Bilder des heutigen Tages und sind mit der Ausbeute mehr als zufrieden. Wir sind sicher, dass auch die kommenden Touren genausoviele wunderschöne Motive bieten. Apropos – „Wohin führt uns unsere nächste Tour eigentlich?“ Stefan schlägt eine Runde im Südosten vor: Valvestino Stausee, Idro See, Passo Maniva, Passo di Croci Domini und über den Ledro See zurück. Das hört sich fantastisch an und die Streckenvorschau auf dem Laptop verursacht schon wieder ein leichtes Kribbeln im Bauch. Seid also gespannt auf unseren nächsten Tourenbericht vom Gardasee. Wir lassen uns nun aber erst mal von der Küche verwöhnen und den Tag entspannt auf der Terrasse ausklingen. Salute und bis bald!#Gardasee #GPS #Italien #Tour