Toskana. Sonne. 13 Grad. Leere Straßen. Bessere Konditionen hätte sich Yamaha im März kaum wünschen können für die ersten Fahreindrücke der 2021er Tracer 9 und Tracer 9 GT. Das meistverkaufte Bike des Sport-Tourer-Segments startet 2021 komplett neu durch: neuer Name, neuer Motor, neuer Look.
119 PS holt der neue Dreizylinder aus seinen jetzt 889 ccm Hubraum. Das entspricht einem Plus von 4 PS und 42 ccm. Auch das Drehmoment legt zu – von bislang 87,5 Nm bei 8.500 U/min auf jetzt 93 Nm bei 7.000 U/min. Mehr und früher – das hört sich immer gut an, wenn es um Sport geht. Und den führt die Touring-Variante der neuen MT-09 natürlich im Schilde.
Stufenweise bissiger
Vier unterschiedliche Power Modes hat Yamaha für sein Reise-Duo komponiert. Auf Level 1 hängt die fahrbereit 213 kg schwere Tracer 9 (Tracer 9 GT: 220 kg) sehr spontan am Gas und gibt beherzt alles. Stufenweise geht sie behutsamer ans Werk. Der leistungsreduzierte Level 4 ist so gesehen der Schlechtwetter-Modus, der spürbar weniger Bissigkeit vermittelt als die übrigen Level, allen voran Stufe 1.
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Zuletzt aktualisiert: 03.11.2021
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Wendig, sehr agil, easy mit den Schenkeln in Schräglage zu bringen – in puncto Fahrdynamik hat Yamaha den erwartet guten Job gemacht. Der neue CP3-Motor dreht willig und mit schön komponiertem Sound bis in den roten Bereich. Für schnelle Gangwechsel ohne Kupplungseinsatz hat die Tracer 9 GT serienmäßig einen Blipper an Bord (Option bei der Tracer 9).
Semiaktive Dämpfer für die Tracer 9 GT
Ihr größtes Plus – und Hauptgrund für den Aufpreis von 2.400,-- Euro – ist natürlich die semiaktive Dämpfung. Damit federt sie deutlich komfortabler als mit den konventionellen, ebenfalls von Kayaba beigesteuerten Elementen, die jede Asphaltblessur der Toskana direkt an den Bandscheibenapparat verpetzen.
Die Sitzhöhe beträgt wahlweise 810 mm (neuer Standard) oder 825 mm (Maß des Vorgängermodells). Das Umlegen auf die gewünschte Höhe ist mit wenigen Handgriffen erledigt. Eine gute Investition ist der sehr gut gepolsterte aufwendiger gestaltete Komfortsitz. Er ist Teil des Travel-Pakets, das Annehmlichkeiten wie USB-Anschluss, Seitenkoffer, Gepäckbrücke, Topcase (30 Liter) und das sehr empfehlenswerte höhere Windschild enthält.
Das sieht mit seinen Flügelchen zwar nicht so sportiv aus wie das ebenfalls höhenverstellbare Serienwindschild, leitet den Wind aber deutlich besser um den Fahrer herum. Das macht den Tracer-Trip leiser und zugfreier. Wer noch einen draufsetzen will, wählt das Travel Pack Pro. Bei dem ist die Sitzbank beheizbar. Für die Heizgriffe gibt es zehn Stufen, die vermutlich selbst die dicksten Fäustlinge durchdringen. Aktiviert und eingestellt werden sie über das kleine Menürädchen rechts am Lenker. Das dient auch dazu, um durch die beiden (!) neuen 3,5-Zoll-Farbdisplays zu navigieren, die nebeneinander im Cockpit ruhen. Ein bisschen sehen sie aus wie eine überdimensionale Taucherbrille. Gut ablesbar sind sie trotzdem. Das Menü wirft wenig Fragen auf.
Perfektes Fahrerlebnis dank 6-Achsen-IMU
Die Bremsen haben wenig Mühe mit dem Sport-Tourer. Die neue 6-Achsen-IMU arbeitet eng mit der Bosch-Pumpe zusammen. Damit funktioniert das ABS auch schräglagenabhängig in Kurven. Großes Kino – wenn auch bei unserem Tagesausflug nicht erlebbar – verspricht das neue Kurvenlicht (nur 9 GT), das sich im neuen Doppel-LED-Scheinwerfer versteckt. Ab 5 km/h und 7 Grad Schräglage strahlt es in die Kurve hinein. Faustregel: Je tiefer die Schräglage, desto breiter die Ausleuchtung. Für sichere Bodenhaftung bürgen die schlauchlosen Bridgestone-Reifen.
Preise & Erhältlichkeit
Ab Mitte April sollen die beiden Tracer bei den Händlern stehen. Die Tracer 9 kostet 11.199,-- Euro, die bislang deutlich begehrtere Tracer 9 GT (Verkaufsanteil 75 Prozent) 13.599,-- Euro. On top kommen jeweils 400,-- Euro Lieferpauschale.