Das „Massif Central“, so benannt wegen seiner zentralen Lage in der Mitte Frankreichs, ist Ziel dieser faszinierenden Motorradreise. Für Liebhaber atemberaubender Landschaften und für kurvenverwöhnte Motorradfahrer ist dieses Mittelgebirge genau die richtige Wahl. Die Ardèche, eine Landschaft geprägt durch erloschene Vulkane, Stauseen, wilde Flussläufe und unberührte Wälder ist Gastgeber der ersten Etappe unserer Reise. Abseits von Touristenströmen und unterwegs auf kleinsten Straßen erkunden wir diese herrliche Gegend mit ihren malerischen Dörfern, in denen die französische Lebensart allgegenwärtig ist. Eine ganz andere Landschaft zeigt sich im zweiten Teil unserer Reise. Die am Südende des Massif Central gelegenen Cevennen mit ihren, von tiefen Schluchten (Gorges) und zerklüfteten Hochebenen (Causses) durchzogenen Gebiete bieten dem Motorradfahrer auf kilometerlangen, verkehrsarmen und sehr kurvigen Sträßchen einen riesigen Fahrspaß. Bekannte Ziele im Nationalpark der Cevennen, wie die Gorges du Tarn, Mont Aigoual oder dem Cirque de Navacelles stehen bei den täglichen Touren auf unserem Programm.
Voraussichtlicher Tourverlauf
OPTIONAL buchbar: Individuelle Anreise am Vorabend (Montag, 09.06.) ins Saarland zum Vorab-Hotel.
1. Tag: Anreise nach Frankreich über Metz, Dijon nach Mâcon (ca. 480 km)
Wir beginnen unsere Reise im Saarland und fahren entspannt Richtung Süden. Durch das Burgund über Metz, Nancy, Dijon geht es zu unserem Starthotel in Mâcon (größtenteils Autobahn). Alternativ kann man sich aber auch unterwegs der Gruppe anschließen (Treffpunkte werden vorher vereinbart) oder individuell zum Starthotel anreisen. Begrüßung, Abendessen und Übernachtung in Mâcon.
2. Tag: Tour zum ersten Basishotel am Rande des Nationalparks des Monts d‘Ardeche (ca. 320 km)
Bereits 10 km von unserem Starthotel beginnen die ersten Kurvenstrecken unserer heutigen Tour durch die Auvergne. Es geht zunächst in südwestliche Richtung, bis wir bei Roanne die Loire erreichen. Eine ganze Weile begleiten wir diesen Fluss mit seinen märchenhaften Schlössern und Burgen. Nach einer Rast am Chateau de la Roche verlassen wir den Flusslauf der Loire. Vorbei am Chateau de Chalmazel in Richtung der Pilgerstadt Puy-en-Velay erreichen wir am späten Nachmittag unser erstes Basishotel. Abendessen und Übernachtung in Chambon-Sur-Lignon.
3. Tag: Tour zur Gorges de L’Ardèche (ca. 340 km)
Sicherlich ein Höhepunkt dieser Reise ist die Gorges de L’Ardèche, sie wird auch als französischer Grand Canyon bezeichnet. 32 Kilometer spektakuläre Schluchten im Herzen des südfranzösischen Departements Ardèche zwischen Vallon-Pont-d'Arc und Saint-Martin-d'Ardèche bieten allen Freunden großartiger Landschaften fantastische Ausblicke und Fotomotive. Mehr als einhundert Millionen Jahre dauerte es, bis das Wasser der Ardèche diesen tiefen Canyon gegraben hatte. Das Ergebnis ist ganz einfach atemberaubend, eine unermesslich lange Folge von Kalkfelsen, die bis zu 300 m hoch sind, und mitten in einer noch unberührten und geschützten Natur aufragen. Abendessen und Übernachtung in Chambon-Sur-Lignon.
4. Tag: Rundtour Naturpark Monts D’Ardèche, Massif du Mézenc (ca. 320 km)
Auf unserer heutigen Rundtour durch die nördliche Ardèche (Naturpark Des Monts D’Ardèche) streifen wir durch das Massif du Mézenc, eines der ältesten Gebirge der Welt (teilweise bis zu 1.700 m hoch, Mont Mézenc 1.753 m). Zahlreiche Pässe wie den Col de la Clede (1.384 m) oder den Col de Mezilhac gilt es auf unserer heutigen Etappe zu überqueren. Wir rasten an der Quelle der Loire, begleiten ein Stück die L’Eyrieux mit ihrem extrem kurvigen Verlauf und erfreuen uns am Anblick dieser einzigartigen Vulkanlandschaft. Abendessen und Übernachtung in Chambon-Sur-Lignon.
5. Tag: Tour zum zweiten Basishotel in der Nähe von Alès (ca. 300 km)
Heute verlassen wir unsere Unterkunft in der Auvergne und ziehen weiter in Richtung Süden, dem Gebirgszug der Cevennen entgegen. Die Landschaften ändern sich und gehen über in weitläufige Hochebenen (Causses), die von tiefen Schluchten eingeschnitten sind. Es beginnt ein kurvenreiches Auf und Ab. Eng in den Fels geschlagene Fahrbahnen, deren Richtungen von begleitenden Flussläufen bestimmt werden, lassen uns Schräglagen wie in den Alpen erreichen. Wir begegnen wieder der Loire und stoßen weiter westlich auf die Allier, eine weitere Lebensader dieser Region. Entlang des Stausees von Naussac, der zu einer Kaffeepause einlädt, führt die Strecke nun über die ersten größeren Passstraßen. Über den Col du Thort erreichen wir den wunderschön gelegenen Lac de Villefort, der mit einem kleinen Strand lockt. Rechts von uns befinden sich die höchsten Gipfel des Mont Lozère Massiv (Pic de Finiels, 1.699 m) und ganz versteckt im Wald auch die Quelle des Flusses Tarn, dessen atemberaubenden Schluchten ein weiteres Ziel auf dieser Reise sind. Abendessen und Übernachtung im zweiten Basishotel in Alès.
6. Tag: RUHETAG – zur freien Verfügung
Heute steht der Tag zu Eurer freien Verfügung. Shoppen und Eis essen oder eine eigene Tour unternehmen. Ganz nach Eurem „goût“.
Abendessen und Übernachtung im Basishotel in Alès.
7. Tag: Gorges de Dourbie, Cirque de Navacelles und Gorges de la Vis (ca. 310 km)
Die heutige Runde führt uns an den südlichsten Punkt unserer Reise. Wie am Vortag bestimmen Pässe, Flüsse und spektakuläre Schluchten die Wegführung und das Programm. Wir begleiten ein Stück den Fluss L’Hérault und starten nach dem Ort Valleraugue eine spektakuläre Kurvenorgie bis hinauf auf zum Col de la Serreyrede. Eine erste Kaffeepause in einem schönen Bistro haben wir uns verdient. Abwärts bestimmt ein weiterer Fluss die Streckenführung, die Dourbie. Die Gorges de la Dourbie ist zwar weniger bekannt als die Gorges du Tarn, sie ist jedoch nicht minder schön. Die Straßen ziehen sich in manchmal schwindelerregenden Serpentinen am Hang der Schlucht entlang. Der forellenreiche, kühle Wildwasserfluss Dourbie fließt größtenteils schmal und eingeengt durch das Tal, während die am Hang auf halber Höhe gebauten Dörfer in der Sonne glitzern. Weiter südlich erreichen wir die Vis. Das kleine Flüsschen Vis hat sich in Tausenden von Jahren in das Kalkplateau der Causses gegraben und es entstanden grandiose Schluchten und Kessel. Der 400 Meter tiefe Cirque de Navacelles und der Cirque de Vissec sind beeindruckende Spuren vergangener Zeiten. Der Cirque liegt ziemlich abgelegen im Hinterland des Languedoc im Gebiet der Causses und der Cevennen. 2011 erhielt der Talkessel die Auszeichnung der UNESCO als Kulturerbe der Menschheit. Unser nächstes Ziel ist der Berg Mont Aigoual. Er liegt im Süden der Cevennen und ist mit 1.567 m der höchste Berg im Département Gard und der zweithöchste der Cevennen, nach dem Mont Lozere. Auf seinem Gipfel thront eine Wetterwarte mit Observatorium. Von hier aus genießen wir einen fantastischen Rundumblick über den Parc National des Cevennes. Am Mont Aigoual, auch der Berg des Wassers genannt, entspringen gleich mehrere Flüsse wie die Jonte, Dourbie, Trèvezel, Gardon oder der Hérault. Vorbei an der Quelle der Jonte – hier machen wir einen kurzen Fotostopp – geht es in nördlicher Richtung sehr kuvig bergab. Parallel zur berühmten Panoramastraße Cornniche des Cévennes und über den Col du Marquaires erreichen wir wieder Alès. Abendessen und Übernachtung im Basishotel Alès.
8. Tag: Corniche des Cévennes und Gorges du Tarn (ca. 310 km)
Es beginnt spektakulär mit der Panoramastraße Corniche des Cévennes. Bei der Corniche handelt es sich um eine 53 Kilometer lange Panoramastraße, die Saint-Jean-du-Gard mit der nördlicher gelegenen Gemeinde Florac verbindet. Die Panoramastraße führt nicht zu einem Hochpunkt, wie es bei Passstraßen allgemein üblich ist, sondern über mehrere Pässe. Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der weltberühmten Gorges du Tarn (Tarnschlucht). Die spektakulärsten Streckenabschnitte begleiten wir zum einen dem Flusslauf folgend, zum anderen aber auch auf den hoch über der Schlucht angelegten Straßen. Ein kaum bekannter Höhenweg führt uns zu einem sensationellen Aussichtspunkt, mit einem unvergesslichen Blick in die hier 400 m tiefe Schlucht.
Millau, bekannt durch die einzigartige Autobahnbrücke, die den Fluss Tarn überspannt, ist der Kreuzungspunkt gleich mehrerer Flüsse und deren atemberaubenden Schluchten. Die Gorges du Tarn, die Gorges du Jonte und die Gorges du Dorbie treffen hier zusammen. Wir entscheiden uns auf unserer heutigen Etappe für die Gorges du Jonte und folgen dem Fluss Jonte, an dessen Quelle wir am Vormittag schon vorbeigekommen sind, ab seiner Mündung in den Tarn flussaufwärts. Die Jonte, die sich immer tiefer in die Felsen eingräbt, gibt uns nun die Streckenführung vor. Kurvig und auf bestem Asphalt sind wir unterwegs. Die Gorges du Jonte ist neuer Lebensraum von ausgewilderten Gänsegeiern („Maison des Vautours“), die hoch über unseren Strecken kreisen. Angekommen am Fuße der Corniche des Cevennnes nehmen wir eine kleine enge Waldstraße, die uns mit 50 km Fahrspaß zum Ausgangspunkt der heutigen Etappe führt. Abendessen und Übernachtung Alès.
9. Tag Nationalpark Volcans d’Auvergne, Gorges de L’Allier, Puy en Velay (ca. 300 km)
Heute verlassen wir den Nationalpark der Cevennen und starten in nordöstlicher Richtung in die Region Parc naturel regional des Volcans d’Auvergne zu unserem Hotel in der Auvergne. Mit Erreichen der Stadt Mende lassen wir die Cevennen hinter uns und nehmen Kurs auf das Departement Auvergne. Gegen Mittag erreichen wir die Gorges de L’Allier, deren kurviger Verlauf uns einiges an Fahrkönnen und Konzentration abverlangt. Immer weiter nordwestlich fahrend, erreichen wir schließlich unsere Unterkunft in Puy en Velay. Als einer der Ausgangspunkte zum Jakobsweg nach Santiago de Compostela und als Bistumssitz mit einer mehr als tausendjährigen Geschichte war die Stadt von jeher ein bedeutendes kulturelles Zentrum. Ein Besuch der Altstadt oder der Kathedrale lohnt sich.
Abendessen und Übernachtung in Puy-en-Velay.
10. Tag: Bergkette Monts du Forez und Loiretal zurück nach Mâcon (ca. 320 km)
Wir verlassen die Auvergne in nordöstlicher Richtung durch den Naturpark Forez. Die Bergkette der Monts du Forez, deren höchster Punkt der Pierre sur Haute (1.631 m) ist, ist ständig in Sichtweite. Schließlich erreichen wir wieder das Tal der Loire, und unsere Reise in die Mitte Frankreichs ist leider schon fast zu Ende. In Mâcon sind wir am Ziel und beziehen die letzte Station unserer Runde durch das Massiv Central, eine wohl einzigartige und vielfältige Naturlandschaft in Europa.
Wir lassen noch einmal die Reise Revue passieren und genießen den Abend an der Bar oder am Pool. Abendessen, Verabschiedung und Übernachtung in Mâcon.
11. Tag: Von Mâcon über Dijon und Metz zurück nach Deutschland (ca. 480 km)
Heute heißt es leider „Abschied nehmen“. Nach dem Frühstück treten wir gemeinsam in der Gruppe oder individuell die Heimreise zurück ins Saarland an.
OPTIONAL buchbar: das Starthotel als Abschluss im Saarland.